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Kleine Zeitreise ins Gedenkjahr 2020

Broschüre fasst Eindrücke und Gedanken unter besonderen Umständen zusammen

Von Frankreich bis Polen, von Riga bis Ungarn… Zu einer kleinen Zeitreise lädt eine Broschüre ein, in der der Volksbund das Jahr 2020 zusammenfasst. „75 Jahre Kriegsende erinnern – Eindrücke und Gedanken aus einem besonderen Gedenkjahr“ heißt sie.

Reisen waren 2020 kaum möglich und viele Veranstaltungen konnten – wenn überhaupt – nur mit wenigen Gästen oder rein digital stattfinden. Auch das war ein Grund für den Volksbund, diesen Rückblick auf 68 Seiten zu veröffentlichen. Denn normalerweise hätten gerade auch Angehörige und Interessierte an Reisen zum Beispiel rund um Danzig und Kaliningrad zum Gedenken an die Kriegsopfer der Ostsee teilgenommen.

Nun erfahren sie immerhin in Bild und Text von den Gedenkformaten, die der Volksbund europaweit zum Teil mit Partnern doch noch organisiert hat. Ein Gedicht von Pablo Neruda und Worte der Schriftsteller Arno Surminski und Rolf Rothmann bereichern die Sammlung.
 

Was dank großer Unterstützung möglich war
 

Entstanden ist ein Rückblick, der zeigt, was dank der großen Unterstützung von Mitgliedern, Förderern und Partnern des Volksbundes 2020 trotz der Pandemie-Beschränkungen in kleinerer oder neuer Form möglich war: So gab es statt einer Gedenkfahrt über die Ostsee und zu den Kriegsgräberstätten in Danzig, Baltijsk (Pillau) und Russkoje (Germau) eine literarische Reise zu diesen Gedenkorten, deren Namen für die vielen Toten am Kriegsende im Ostseeraum stehen.

An der schleswig-holsteinischen Ostseeküste las ein Schriftsteller Augenzeugenberichte und Romanauszüge und gedachte mit einer Volksbund-Delegation der Toten am Strand. Das ist online dokumentiert – auch in einer kleinen Video-Reihe.

In Luxemburg diskutierten wiederum internationale Volksbund-Partner aus vier Ländern über die transatlantischen Beziehungen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf der Bühne eines leeren Saales. Aber: Beiderseits des Atlantiks diskutierten Follower im Livestream mit. Auch von dieser Veranstaltung berichtet die Broschüre mit Link zu einer digitale Aufzeichnung. 
 

Erinnerung an das Kriegsende weltweit bis lokal
 

Breiten Raum nehmen die Gedenktage vom Beginn des Zweiten Weltkrieges bis zu seinem Ende ein, die die unterschiedlichen historischen Erfahrungen und Perspektiven weltweit aufzeigen: vom Gedenken am 5. Mai in den Niederlanden über den 8. Mai in Deutschland und Frankreich über den 1. September in Polen bis hin zum 2. September 1945, als schließlich auch in Asien die Waffen schwiegen. Und wie verlief das Kriegsende konkret vor Ort in den kleineren und größeren Kommunen Deutschlands? Antwort darauf gibt das lokale Beispiel der Stadt Hamm in Westfalen.

Aber auch das gehörte zu 2020: 13 Jugendbegegnungen mit über 200 Teilnehmenden, Einbettungen in Halbe und Gravelotte. Außerdem 150 Jahre Krieg 1870/71 und 20 Jahre Riga-Komitee sowie Jubiläen: 25 Jahre bestehen zwei Kriegsgräberstätten in Ungarn. Und natürlich der Volkstrauertag mit Prinz Charles als Redner im deutschen Bundestag, die deutsch-britische Freundschaft und – als besonderes Zeichen von Verbundenheit und Versöhnung – der Kranz der 1.000 Blüten. Was unter schwierigsten Bedingungen „aufgeblüht“ ist im vergangenen Jahr, stimmt den Volksbund optimistisch für 2021.
 

„Zeitzeugen wissen, was Zusammenhalt bedeutet“
 

Von Freundschaft und Versöhnung spricht auch Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan im Geleitwort und schlägt den Bogen vom Kriegsende zu dem, was heute möglich ist: Gedenken Seite an Seite mit Freunden, die früher Feinde waren. Er lenkt den Blick aber auch auf die Zeitzeugen von damals: auf die, die „wissen, was Krieg, aber auch was Frieden und Freiheit bedeuten und wie Zusammenhalt durch Zeiten voller Not führt.“ Damit rücken das Kriegsende vor 75 Jahren und das Gedenken 2020 im Zeichen der Corona-Pandemie ganz eng zusammen.

Sie finden die vom Auswärtigen Amt geförderte Broschüre zum Download in der Mediathek. Auch Bestellen der gedruckten Version ist dort möglich.


Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist ein über 100 Jahre alter, gemeinnütziger Verein, der seine Arbeit vor allem aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert.