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Lazarettfriedhof bei Wolgograd entdeckt

Volksbund bereitet auf privatem Baugrundstück Notausbettung vor

Auf einem Privatgrundstück etwa 30 Kilometer von Wolgograd (früher Stalingrad) entfernt sind bei Arbeiten an einem Fundament die Gebeine eines deutschen Soldaten gefunden worden. Offenbar wurde er auf einem Lazarettfriedhof bestattet. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bereitet die Ausbettung vor. 

Das Todesdatum des Soldaten, der in einem Einzelgrab liegt, ist der 17. Oktober 1942. Das Datum ließ sich dank der halben Erkennungsmarke feststellen. "Wir haben sofort vermutet, dass es sich hier auch um weitere Tote handeln könnte", sagt Denis Deryabkin. Er leitet den Umbettungsdienst des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in der Russischen Föderation.

"Die Eigentümerin hat uns erlaubt, auf dem Grundstück zu sondieren", berichtet Deryabkin weiter. Nach einer halben Stunde hatten die Experten des Volksbundes auf dem Grundstück 13 Gräberreihen mit jeweils zehn Toten ausgemacht. Eine der Gräberreihen befindet sich direkt im Zentrum des Fundaments. "Laut Archivdaten handelt es sich um einen Lazarettfriedhof", so Denis Dryabkin vom Umbettungsteam.

Notausbettung mit Blick auf den Baubeginn
Die Besitzerin hatte das Grundstück vor drei Jahren gekauft und nun mit dem Hausbau begonnen. Damit der Volksbund möglichst alle auf dem Friedhof bestatteten Kriegstoten vor Baubeginn bergen kann, plant er eine Notausbettung. Er hofft, die Arbeiten binnen 15 Tagen abschließen zu können.

Erst im September 2019 hatten die Kriegstoten von Stalingrad aus dem Zweiten Weltkrieg im Fokus des öffentlichen Interesses gestanden, als die Gebeine von 1.837 Kriegstoten feierlich beigesetzt worden waren –  auf der Kriegsgräberstätte Rossoschka bei Wolgograd. Sie ist eine von 832 Kriegsgräberstätten, die der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in 46 Ländern pflegt. Seine Arbeit finanziert der gemeinnützige Verein vornehmlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen.