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Mitgliederversammlung des Landesverbandes Bremen

Der Landesverband Bremen hatte seine Mitglieder für den 25. September 2017 zu der zweiten Mitgliederversammlung eingeladen. Die Anwesenden konnten Fragen stellen und wurden ausführlich über aktuelle Entwicklungen und Projekte aus dem Landesverband informiert. Im Anschluss an die Mitgliederversammlung hielt Herr Winfried Nachtwei einen sehr interessanten und sehr bewegenden Vortrag zum Thema "Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga".

 

Den Opfern zum Gedenken
Am 23. Mai 2000 empfing Bundespräsident Johannes Rau, in diesem Amt zugleich Schirmherr des Volksbundes, Repräsentanten von 13 deutschen Großstädten. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge gründeten sie in Berlin das „Deutsche Riga-Komitee“ im Beisein von Vertretern der Städte Riga und Wien. Die „Initiative Riga“ von Ing. Erich Herzl aus Wien gab hierzu einen starken Impuls. Aufgabe dieses inzwischen auf 55 Städte angewachsenen Städtebundes ist es, an die über 25.000 jüdischen Bürgerinnen und Bürger zu erinnern, die in den Jahren 1941/42 aus ihren Städten nach Riga deportiert und in ihrer überwiegenden Zahl im Wald von Bikernieki ermordet wurden. Das Deutsche Riga-Komitee fühlt sich in seiner Arbeit auch den mehr als 26.000 lettischen jüdischen Opfern des Rigaer Ghettos verbunden, die am „Rigaer Blutsonntag“ (30. November 1941) und in den Tagen danach in Rumbula ermordet wurden.

 

Die Gräber- und Gedenkstätte Riga-Bikernieki
Erste Aufgabe war die Errichtung einer würdigen Gräber- und Gedenkstätte für die Opfer, die in Zusammenarbeit mit dem Brüderfriedhöfekomitee, lettische Partnerorganisation des Volksbundes, und der Stadtverwaltung Riga erfolgte. Das Mahnmal auf dem zentralen Gedenkplatz ist von Feldern mit Granitsteinen umgeben. Sie stehen symbolisch, stellvertretend für die damals zusammengekauerten Menschen vor ihrer Erschießung. Die Anlage im Wald von Bikernieki wurde am 30. November 2001 eingeweiht, genau am 60. Jahrestag des „Rigaer Blutsonntag“ und 60 Jahre nach Beginn der Deportationen aus Deutschland. Zur Einweihung wurden in den Namensschrein 21 Bronzehülsen mit Namenslisten der Opfer eingemauert. Vor Ort auf der Gedenkstätte sind Namenssteine der Mitgliedsstädte aus poliertem Granit gesetzt. Mit der Pflege der Anlage durch lettische und deutsche Jugendliche wird ein lebendiges Band der Erinnerung und der Begegnung zwischen Riga und den deutschen Städten geknüpft, von denen damals die Sammeltransporte ausgingen. Auch die Stadt Bremen trat 2001 dem Riga-Komitee bei, obwohl es keine Deportationen von Bremen nach Riga gegeben hat. Bremen unterstützt aber die Aktivitäten des Riga-Komitees und der Beteiligten in der lettischen Hauptstadt Riga, weil damit das Band der Erinnerung und Begegnung von Jugendlichen aus beiden Ländern geknüpft wird und die Hansestadt mit Riga seit vielen Jahren im Rahmen der Städtepartnerschaft verbunden ist. Die Gedenkstätte befindet sich in der Patenschaft des Landesverbandes Bremen.