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Jugendliche aus dem Jugendcafé Ilex in Hüllhorst gehen auf Spurensuche.

Hüllhorst. In Sichtweite des beliebten Jugendcafés der Gemeinde Hüllhorst steht ein Kriegerdenkmal. Groß, breitbeinig, mit geballter Faust und Gewehr schaut das Standbild eines deutschen Soldaten auf den um ihn herumfließenden Verkehr herab.


„Wanderer verweile in Andacht
und künde zu Hause
wie wir als Männer gefallen
in Treue zur Heimat."


So steht es seit 1930 auf dem Sockel des Denkmals geschrieben.
Statt zu verweilen, eilen die meisten Menschen daran vorbei. Aber was bedeutet dieses Denkmal für die Jugendlichen von Hüllhorst heute? Wovon wollen sie verkünden und woran erinnern?

Im Rahmen eines Kooperationsprojektes von Jugendförderung Hüllhorst, Kreisugendförderung Minden-Lübbecke und Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. gingen Jugendliche des Jugendcafés Ilex diesen Fragen nach. Mit Tablets ausgerüstet erkundeten sie zunächst das Kriegerdenkmal gegenüber des Cafés. Danach ging es mit dem Bulli des Jugendamtes weiter zu dem ehemaligen Kriegsgefangenenlager Minderheide. In diesem Lager wurden während des Ersten Weltkrieges bis zu 25 000 Briten, Franzosen, Russen, Armenier, Polen, Serben, Kroaten, Marokkaner, Senegalesen und Italiener in Kriegsgefangenschaft festgehalten wie der Historiker Norbert Ellermann zu berichten wusste. Neben einem Denkmal - das sich die ehemalige Wachmannschaft des Lagers nach Kriegsende selber setzte - erkundeten die Jugendliche den sogenannten Franzosenfriedhof; eine Kriegsgräberstätte, auf der die Toten des Lagers bestattet worden sind. Nach einer wohlverdienten Pause kam ein weiteres Programmhighlight: das Stück Weltenbrand vom Theater Axensprung im Alten Amtsgericht Petershagen. Das eindrückliche Theaterstück half, die Puzzleteile des Tages zusammenzufügen. Am nächsten Tag war in ruhiger Atmosphäre ausreichend Zeit die Eindrücke, Fotos und Videos des vorangegangenen Tages zu sortieren und etwas Neues entstehen zu lassen. Das Endergebnis kann sich sehen lassen: die Jugendlichen produzierten einen schönen Kurzfilm und ein eindrückliches E-Books von diesem facettenreichen Tag.


Das Projekt wurde gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung.
Ein Dank gilt Dörte Heger von der Kreisjugenförderung Minden-Lübbecke, Franziska Homann von der Jugendförderung Hüllhorst sowie Norbert Ellermann, freiberuflicher Historikern.

Text: Hanna Hittmeyer (Bildungsreferentin, LV NRW)
Bilder: Jugendförderung Kreis Minden-Lübbecke

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