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Notausbettung im Schnee

Kriegsgrab in Kondratow/Niederschlesien entdeckt

Noch ist es nicht sicher, ob es sich ausschließlich um Soldaten oder auch um zivile Kriegstote handelt: Bei einer Notausbettung im niederschlesischen Kondratow (Konradswaldau/Polen) fanden Umbetter des Volksbundes vorgestern die sterblichen Überreste von sechs bis acht Kriegstoten, die auf einem Feld verscharrt worden waren.

Zudem ergab die Ausbettung, dass die Gräber schon einmal geöffnet und dabei zumindest die militärischen Gegenstände entnommen beziehungsweise geplündert worden waren. Nahe den menschlichen Gebeinen fanden sich aber auch zahlreiche zivile Gebrauchsgegenstände wie eine Brosche oder eine Damenuhr (Foto unten), die darauf hinweisen, dass in dem nicht gekennzeichneten Grab auch Zivilisten begraben wurden.

Militärische Utensilien fanden sich dagegen bis auf ein paar Uniformknöpfe nicht, leider auch keine Erkennungsmarken, so dass eine spätere Identifizierung der gefundenen Gebeine sehr erschwert wird. Diese Erkennungsmarken wurden wohl schon bei der früheren Grabplünderung entnommen. Die Notausbettung war notwendig geworden, weil die Fläche künftig bebaut werden soll.

 

Der Umbettungsdienst überführte die gefundenen Gebeine inzwischen zur abschließenden Prüfung und Protokollierung nach Poznan (Posen), bevor sie dann im kommenden Jahr auf eine der zentralen Kriegsgräberstätten des Volksbundes in Polen überführt – und dort würdig bestattet werden.

Maurice Bonkat