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Ohne Geschichte kann es keine Zukunft geben

Rückblick: Internationale Gedenkwoche um den Volkstrauertag

Kassel, Berlin, der 22. November. Das große historische Datum im November 2018 verbindet viele europäische Länder mit verschiedenen Erinnerungskulturen: der 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkrieges. Der Volksbund ruft jedes Jahr am Volkstrauertag zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt auf und organisiert die Gedenkstunde im Deutschen Bundestag. In diesem besonderen Jahr setzte der Volksbund einen weiteren Schwerpunkt: das gemeinsame Europa. Ein Höhepunkt war deshalb auch der engagierte Appell an Europa des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron im Deutschen Bundestag.

Die internationale Gedenkwoche rund um den Volkstrauertag 2018 setzte mit den Veranstaltungen und Jugendbegegnungen ein deutliches Zeichen: Das Lernen aus der Geschichte ist unabdingbar für eine friedliche Zukunft. Der Präsident des Volksbundes, Wolfgang Schneiderhan formuliert das so: „Die Geschichte ist eine gute Lehrerin. Aber dafür benötigt sie auch aufmerksame Schüler.“

Das Gedenken zum 100. Jahrestages des Endes des Ersten Weltkrieges bestimmte während des ganzen Jahres die verschiedenen Veranstaltungen des Bundesverbandes, der Landesverbände, der Orts- und Bezirksverbände.

Hier finden Sie einen Rückblick auf einige Veranstaltungen der Gedenkwoche in Berlin:

Den Auftakt der Gedenkwoche markierte am 11. November der ökumenische Gottesdienst im Berliner Dom, musikalisch gestaltet von Jugendchören aus Russland, Frankreich, Deutschland und Großbritannien.

Bei dem Preisträgerseminar zum 1. deutsch-französischen Comic-Wettbewerb (Foto oben) und der Preisverleihung an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am deutsch-britischen Schülerwettbewerb „together/gemeinsam“ wurde deutlich, wie intensiv sich die Jugendlichen aus Großbritannien, Frankreich und der Bundesrepublik in ihren Bildern und Bildergeschichten, Gedichten und Liedern mit dem Ersten Weltkrieg und seinen Folgen auseinandergesetzt haben.

Einen sportlichen wie auch gedenkkulturellen Höhepunkt setzten am 16. November die jungen Kicker vom FC Liverpool und Hertha BSC. Mit ihrem Freundschaftsspiel (Foto oben) und auch den voran gegangenen Begegnungenin Ferankreich und Belgien erinnerten sie nicht nur an den historischen Weihnachtsfrieden von 1914, den christmas truce, sondern setzten zugleich ein Zeichen der Freundschaft zwischen einstmals verfeindeten Nationen.

Am 17. November fanden drei schon fast traditionelle Gedenkveranstaltungen statt. Bei der Gedenkveranstaltung am Sowjetischen Ehrenmal Pankow (Foto oben) erinnerten die Botschaftsrätin der Ukraine, Iryna Tybinka, und Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan an die Grausamkeit des Krieges und die Notwendigkeit der Versöhnung.

Der Jugendarbeitskreis des Landesverbandes Berlin organisierte die Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Plötzensee (Foto oben) an der Hunderte Jugendliche aus ganz Europa teilnahmen. Die Vorsitzende des Jugendarbeitskreises, Sophie Rothe betonte ihre Dankbarkeit dafür, in einem friedlichen Europa leben zu dürfen.

Den Abschluss der Gedenkveranstaltungen am Vorabend des Volkstrauertages markierte das internationale Gedenken der Berliner Auslandsvertretungen (Foto oben) auf dem ehemaligen Standortfriedhof in der Lilienthalstraße. Dort sprach der Botschafter des Königreichs Großbritannien und Nordirland, Sir Sebastian Wood, Vertreter zahlreicher Botschaften legten Kränze nieder.

Am frühen Sonntagmorgen wurde einer Gruppe von Kriegstoten des Ersten Weltkrieges gedacht, die nur selten Erwähnung finden: die deutschen Soldaten jüdischen Glaubens. Der Berliner Senator für Inneres und Sport, Andreas Geisel hielt die Gedenkrede.

In der internationalen Gedenkwoche organisierte das Deutsch-Französische Jugendwerk gemeinsam mit seinen Partnern, darunter auch der Volksbund, im Rahmen des „Youth for Peace“-Projektes zahlreiche Begegnungen und Diskussionsveranstaltungen, die durch den Besuch des deutschen und französischen Präsidenten (Foto oben / Maurice Bonkat) und die Übergabe von zwanzig Ideen für den Frieden in Europa einen krönenden Abschluss fanden.

Der Volksbund hatte in einer eigenen Vortrags- und Diskussionsreihe wichtige Themen der europäischen Gedenk- und Erinnerungskultur ins Gespräch gebracht. Zwei davon fanden einen besonderen Rahmen im Haus Würth auf der Insel Schwanenwerder, Berlin statt.

Vorträge, Podiumsdiskussionen und viele spannende Gespräche zur Erinnerungskultur europäischer Länder in verschiedenen Botschaften im Ausland und den Berliner Auslandsvertretungen waren Inhalte der Reihe „Erinnerungskulturen im Gespräch“.

Am Volkstrauertag folgte dann die viel beachtete Rede von Emmanuel Macron anlässlich der Zentralen Gedenkstunde zum Volkstrauertag (Foto oben) im Deutschen Bundestag.

2018 ist ein Jahr des Erinnerns und Gedenken. Diese Veranstaltungen sollen Impulse für ein europäisches Verständnis in der Erinnerungskultur geben. Doch der Blick geht nach vorne: Durch die Ansprache und Beteiligung von hunderten Jugendlichen aus ganz Europa will der Volksbund dazu beitragen, Ideen für eine friedliche Zukunft zu entwickeln. Die internationale Gedenkwoche im November war zweifellos ein Höhepunkt, sie will aber auch Impulse für die Zukunft geben.