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„Soldatenbretter“ als Boten auf Wanderschaft

Installation der Künstlerin Bali Tollak in Nordbaden

Wer an die künstlerische Gestaltung von Friedhöfen denkt, hat vielleicht ein Bild von einer Statue oder einem ungewöhnlich geformten Grabstein im Kopf. Eine bayerische Künstlerin hatte eine andere Idee: Sie bemalte Holzbretter, die an die Erlebnisse des Ersten Weltkrieges erinnern, und stellte sie dem Volksbund zur Verfügung.  

Die Künstlerin Bali Tollak setzt sich in ihren Kunstwerken mit den Erfahrungen von Künstlern und Schriftstellern verschiedener Länder auseinander, die den Ersten Weltkrieg als Soldaten erlebten. Ihre Texte, Tagebucheinträge und apokalyptischen Eindrücke überträgt die Künstlerin bildlich auf „Soldatenbrettern“.

 

In der Tradition der „Bahrbretter“
 

Mit den bemalten Holzstelen nimmt Tollak die Tradition der „Bahrbretter“ auf, die sie im Bayerischen Wald wiederentdeckte. Diese Holzbretter wurden noch im 20. Jahrhundert nach einer Bestattung aufgestellt, um so an den Verstorbenen zu erinnern.

Da sich Bali Tollak für das Thema Kriegsdenkmäler in der Region sehr interessierte, kam 2019 der Kontakt zu Volker Schütze, Geschäftsführer des Volksbund-Bezirksverbands Nordbaden, zustande. Kurz darauf wurde die Idee geboren, die Soldatenbretter in einer Ausstellung des Wehrgeschichtlichen Museums in Rastatt zu zeigen. Zur Vorbereitung besuchte Bali Tollak Kriegsgräberstätten des Volksbundes in Frankreich und Belgien.

Aufgrund der positiven Resonanz zur Ausstellung bot die Künstlerin an, sieben ausgewählte Bretter für den Außeneinsatz als Freilichtinstallation neu zu bemalen und dem Volksbund Nordbaden auszuleihen.

 

Angebot auch für Schulen
 

Künftig soll die Installation wie ein Bote auf Wanderschaft gehen und auf verschiedenen kommunalen Friedhöfen in Nordbaden auf die dortigen Kriegsgräber hinweisen. Aktuell stehen die Soldatenbretter auf dem Friedhof in Dobel. Das rückt auch die Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit des Volksbundes in den Fokus. Die Ausstellung auf dem Friedhof bietet sich auch für Schulen als besonderer Lernort an. Sobald die Pandemielage es zulässt, soll es auch Gruppenführungen geben.
 

Der Volksbund ist ein über 100 Jahre alter, gemeinnütziger Verein, der seine Arbeit vor allem aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert.