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Spuren suchen und Geschichte erleben!

Jugendgeschichtstage der Sächsischen Jugendstiftung 2018

Am 22. und 23. November 2018 finden zum 14. Mal die Sächsischen Jugendgeschichtstage im Sächsischen Landtag statt. Die Organisation erfolgt über das Programm „Spurensuche“ der Sächsischen Jugendstiftung in Kooperation mit dem Sächsischen Landtag unter der Schirmherrschaft des Landtagspräsidenten. Mit dem Jugendprogramm „Spurensuche“ wird das zivilgesellschaftliche Engagement junger Menschen in Sachsen unterstützt. Der thematische und inhaltliche Fokus liegt dabei auf dem Erforschen und Erkunden regionaler sowie lokaler, historischer Ereignisse im Rahmen von Jugendprojekten mit hauptsächlich außerschulischer Anbindung. Der Höhepunkt des Programms sind die jährlich ausgerichteten Sächsischen Jugendgeschichtstage.

Wie lebte es sich als Jugendlicher früher in unserem Ort? Wie lernten unsere Eltern in der DDR-Zeit? Wo und unter welchen Bedingungen haben unsere Großeltern gearbeitet? Und wie haben die Lebensumstände die Beziehungen der Menschen untereinander geprägt? Das sind nur einige der Fragen aus den zahlreichen Geschichtsprojekten, mit denen sich Jugendliche über acht Monate befasst haben.

Von der Erforschung der Industriegeschichte der Hydraulik-Rochlitz, über die bewegenden Erfahrungen der Vertreibungen und dem Neuanfang nach dem 2. Weltkrieg in Niederau reicht die Palette der Geschichtsprojekte. Eine Jugendgruppe begab sich auf die Spuren dreier abgerissener Schulen in einem Neubaukomplex in Hoyerswerda, erforschte das Schulleben zu dieser Zeit, suchten kleine Schauspieler/innen und beamten sich in die Vergangenheit um 1975. Jugendliche aus Chemnitz recherchierten zu jungen Menschen im Widerstand und jüdischer Kultur im Nationalsozialismus, produzierten einen GPS-Stadtrundgang auf den Spuren von Stolpersteinen durch Chemnitz, mit der sich Interessierte die Stadt anhand von historischen Ereignissen, Orten und Biografien neu aneignen können. Der Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt: Es wurden Zeitzeugen befragt, Heimatarchive akribisch durchforstetet, mit regionalen Vereinen kooperiert und die entdeckten Schätze mit der (Film)Kamera dokumentiert. Viele der Forscher/innen werden mit großem Gepäck anreisen. Die entstandenen Ausstellungen, Modelle und Broschüren können auf den Jugendgeschichtstagen bestaunt und bewundert werden.

Die Teilnehmenden erwartet spannende zwei Tage in den Räumen, wo sonst tagtägliche politische Entscheidungen getroffen werden. Neben dem Austausch von Erfahrungen und Erlebnissen stehen vielfältige Workshops und eine öffentliche Projektmesse, bei der sich alle 23 Jugendgruppen vorstellen, auf dem Programm. In diesem Jahr setzten sich die Spurensucher mit einem der wichtigsten Themen und einer der dringendsten Forderung unserer Gesellschaft auseinander: FRIEDEN. Auf einem Vernetzungstreffen im Herbst stellten sich die Jugendlichen den Fragen: Welche Friedensbemühungen gab es damals? Welche braucht es heute? Wie kann ein friedliches Miteinander gelingen? Und was können wir selber tun? Zusammen mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. wurde in einem Workshop die Fragen diskutiert und das Phänomen der Kindersoldaten in der Vergangenheit und Gegenwart besprochen. Daraus entstand die Teilnahme an der Aktion „Rote Hand“, ein weltweiter Protest gegen Kindersoldaten. Die Rote-Hand-Abdrücke werden auf den Jugendgeschichtstagen dem Landtagspräsidenten übergeben.

Als Hausherr begrüßt Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler die Jugendlichen zur Projektemesse am 23.November 2018 persönlich im Landtag. Auch die Staatsministerin des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz, Frau Klepsch, wird die jungen Spurensucher willkommen heißen. Von 10.30-15.30 Uhr sind alle interessierten Menschen herzlich eingeladen, um sich selbst ein Bild von den erforschten Schätzen der Jugendgruppen zu machen. Der Eintritt ist frei.

Das Programm „Spurensuche“ wird durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz und im Rahmen des Landesprogramms „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ gefördert.

Weitere Informationen zu den Jugendgeschichtstagen gibt es auf der Homepage unter: http://www.saechsische-jugendstiftung.de/jugendgeschichtstage