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Spurensuche in Görlitz

Deutsch-Griechische Jugendbegegnung

Vom 05.12.2018 bis zum 10.12.2018 fand die Deutsch-Griechische Jugendbegegnung in Görlitz statt. Gut 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs trafen sich Jugendliche aus Görlitz und Kreta erneut zu einer historischen Spurensuche in der Neißestadt, in der 1916 über 7.000 griechische Soldaten „als Gäste der Reichsregierung“ begrüßt und in einem Lager einquartiert wurden. Das Lagergelände befand sich im heutigen Zgorzelec, wo seit einiger Zeit eine Stele an den Aufenthalt erinnert. 

Bereits am Abend des 5.12.2018 startete mit der Ankunft der griechischen Gruppe das zweite Austauschprojekt, bei dem sich griechische und deutsche Jugendliche mit diesem Kuriosum der Geschichte auseinandersetzten, das selbst in Görlitz noch immer nicht jedem geläufig ist, in Griechenland hingegen in der Geschichtsbetrachtung eine wichtige Rolle spielt und eine entsprechende Bekanntheit genießt. Neben der Recherche einzelner Lebensgeschichten standen dieses Jahr jene Orte im Mittelpunkt, die mit den Griechen von damals eng in Verbindung standen. Die Teilnehmer versuchten, diese Orte anhand historischer Aufnahmen aufzusuchen und sichtbar gebliebene, aber auch „verschwundene“ Spuren fotografisch zu dokumentieren. 

Veranstaltet wurde der Jugendaustausch vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., der mit dem Augustum-Annen-Gymnasium in Görlitz und einem Gymnasium in Souda in der Nähe von Chania, aber auch mit dem Eigenbetrieb Städtischer Friedhof Görlitz und dem Meetingpoint Music Messiaen e. V. aktive Partner gefunden hat. Das Engagement des Volksbundes liegt nahe, denn leider erlebten nicht alle griechischen Soldaten das Ende des Ersten Weltkriegs. Einige verstarben im Lager, beispielsweise infolge der Spanischen Grippe, und liegen nun als Kriegstote mit dauerhaftem Ruherecht auf dem Städtischen Friedhof von Görlitz.

Kriegsgräber sind wichtige Lern- und Gedenkorte und mahnen zum Frieden. Aus diesem Grund ist es dem Volksbund ein wichtiges Anliegen, Jugendliche aus verschiedenen Ländern und Kulturen an diesen Orten zusammenzuführen. Die Teilnehmer verrichteten während des Aufenthaltes einerseits leichte Pflegearbeiten und trugen so zum Erhalt der Gedenkorte bei. Genauso wichtig war jedoch, dass die Jugendlichen durch das Projekt die schlimmen Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft erkannt haben und sich in Zukunft zusammen mit ihren neu gewonnenen Freunden aus dem Partnerland für Versöhnung und den Erhalt des Friedens einsetzen.

Die deutsch-griechische Jugendgruppe hat sich auch mit weiteren Themen aus dem historischen Bereich und/oder mit Bezügen zu Griechenland auseinandergesetzt. So gab es beispielsweise ein Workshoptag in Zgorzelec, wo die Gruppe zunächst das ehemalige Stalag-Gelände besucht und sich nachmittags mit den Griechen von Zgorzelec beschäftigt hat.

Außerdem gab es eine Exkursion in die Landeshauptstadt Dresden, die unter dem Aspekt der Friedenssymbolik erkundet werden sollte. Ein geführter Besuch der Frauenkirche durfte hierbei natürlich nicht fehlen. Am Donnerstag, den 6.12.2018, wurde die deutsch-griechische Gruppe im Kleinen Sitzungszimmer des Rathauses der Stadt Görlitz offiziell begrüßt.

 

Im Frühjahr 2019 findet eine Rückbegegnung auf Kreta statt. Das Projekt wird gefördert mit Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes, Sonderprogramm Griechenland.