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Trauer um einen großen Gestalter

Nachruf auf Peter Bülter

Essen. Am 16. April 2020 verstarb im Alter von nur 56 Jahren nach langer und schwerer Krankheit der ehemalige Geschäftsführer des Landesverbandes NRW des Volksbundes und unser lieber und hochgeschätzter Kollege Peter Bülter. 

Peter Bülter war am 1. April 1987 nach fünfjähriger Bundeswehrzeit als Jugendreferent in den Landesverband Nordrhein-Westfalen eingetreten und hat seitdem dessen Arbeit mehr als 33 Jahre geprägt. Sowohl in seiner fast 20-jährigen Funktion als Jugendreferent als auch anschließend als Geschäftsführer des Landesverbandes hat er zahlreiche innovative Ideen entwickelt und umgesetzt. Dazu gehören unter anderem die Gründung und der Aufbau des Jugendarbeitskreises, die Weiterentwicklung von Schulprojektfahrten zur Kriegsgräberstätte Ysselsteyn (Niederlande), die zum Auf- und Ausbau der dortigen Jugendbegegnungsstätte beitrugen, die Entwicklung einer Internet-Plattform zur Dokumentation der Biografien von Kriegstoten und die Gestaltung einer besonderen Wiedereingliederungsmaßnahme für arbeitslose Jugendliche. Seine erfolgreiche Arbeit wurde auch öffentlich gewürdigt: 1993 mit der Anerkennung des Volksbundes als „Träger der freien Jugendhilfe“ durch das Land Nordrhein-Westfalen, 2014 mit der Verleihung des „Westfälischen Friedenspreises“.

Seit 1. Oktober 2006 war Peter Bülter als Nachfolger von Dirk Thiele Landesgeschäftsführer in Nordrhein-Westfalen und agierte in diesem Amt ideenreich und durchsetzungsstark. Er setzte wichtige Akzente in der Öffentlichkeitsarbeit des Landesverbandes, erarbeitete gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen ein Leitbild für den Bundesverband und wirkte bei der Umstrukturierung der Jugend- und Bildungsarbeit des Bundesverbandes mit. Maßstäbe setzte er bei der Umgestaltung des Landesverbandes zugunsten der Bildungsarbeit, durch die er die Arbeit des Volksbundes zukunftssicher machen wollte – für Peter Bülter eine der wichtigsten Aufgaben innerhalb des Verbandes. Und dieses Ziel verfolgte er mit großer Beharrlichkeit und dem sprichwörtlich langen Atem.

Seine gründlich durchdachten Ideen setzte er wohlüberlegt und systematisch um, dabei sympathisch und stets sachlich und überzeugend argumentierend, unter Einbeziehung aller Beteiligten. Peter Bülter fand in jeder Situation – ob im wissenschaftlichen Diskurs, in der Ratssitzung, am Info-Stand oder auch im Schützenzelt - stets die richtigen Worte. Er nahm sein Gegenüber immer ernst und diskutierte auf Augenhöhe. Auch deshalb war er innerhalb des Volksbundes und weit darüber hinaus – bei Partnern in der Landes- und Kommunalpolitik, bei Trägern der Erinnerungskultur und in befreundeten Verbänden – als kompetenter und verlässlicher Ansprechpartner hochgeschätzt. 

Nachdem sich 2016 die ersten Anzeichen seiner Erkrankung zeigten, blieb er dem Landesverband NRW eng verbunden und sorgte mit seinem Rat und seinem Wissen dafür, dass die Arbeit weitgehend reibungslos in seinem Sinne fortgesetzt werden konnte. Wie vielem in seinem Leben, begegnete er auch seiner Krankheit mit großer Entschlossenheit, Ausdauer und Optimismus. Da er sich trotz der Erkrankung dem Leben nicht verschloss und mitten im Leben stand, kam sein Tod für viele, die ihn kannten, überraschend. Aber nach mehrjähriger, kräftezehrender Therapie war die Krankheit am Ende zu stark für den kämpferischen Peter Bülter. 

Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Volksbundes trauern um einen großen Gestalter, einen sachkundigen Kollegen, einen hilfsbereiten Menschen und einen liebenswerten Freund. Wir werden uns an Peter Bülter stets respektvoll und dankbar erinnern. Unsere Gedanken sind auch bei seiner Witwe, den Angehörigen und Freunden, die, so wie wir, einen wundervollen Menschen vermissen.

Stefan Schmidt (Mitarbeit Astrid Wolters)