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Volksbund blickt auf 100 Jahre bewegte Geschichte

Woche der Begegnung vom 16. bis zum 23. Juni in Kassel

Kassel, März 2019 - Die Geschichte des Volksbundes ist eng mit der deutschen und europäischen Geschichte verknüpft. Der Volksbund entwickelte sich von einer Initiative, die von weiten Teilen der Bevölkerung getragen wurde und deren Aufgabe die Suche, Identifikation und  Bestattung der Gefallenen des Ersten Weltkrieges im Ausland war, hin zu einer humanitären, international vernetzten Organisation, die sich für Völkerverständigung und Frieden einsetzt.

Es war ein langer und steiniger Weg, auf dem sich der Volksbund mit der Aufarbeitung seiner Geschichte auseinandersetzte und Lehren daraus zog. Die Kriegsgräber mahnen zum Frieden. Deshalb sind neben der Fürsorge für die Kriegsgräber und ihre Weiterentwicklung zu Lernorten auch die friedenspädagogische Bildung Schwerpunkte der Arbeit des Volksbundes.

Frieden braucht Mut – der Volksbund stellt sich vor

Unter dem Motto „Frieden braucht Mut“ lädt der Volksbund zu einer Woche der Begegnung vom 16. bis zum 23. Juni in Kassel mit vielen verschiedenen Veranstaltungen ein. 

Dabei werden die neue Ausstellung „Europa, der Krieg und ich“ im Kulturbahnhof und Kinofilme zu den Themen Krieg, Frieden und Zivilcourage im großen BALI präsentiert. Die Autorin und Bürgerrechtlerin Freya Klier liest in der Elisabethkirche aus ihrem neuesten Buch „Dresden 1919“.

Ein musikalischer Höhepunkt wird das Benefizkonzert der Big Band der Bundeswehr am 20. Juni, ab 20.00 Uhr auf dem Königsplatz sein, die gemeinsam mit Sänger Klaus Lage auftritt. Am Sonntag, dem 23. Juni präsentiert sich der Volksbund auf dem Kasseler Königsplatz mit Infoständen und Mitmachaktionen. Ein Zentrum soll die „Tafel der Begegnung“ sein, wo man sich zum gemeinsamen Essen und zum Austausch trifft. Der Schirmherr des Volksbundes, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, hat seine Teilnahme am ökumenischen Friedensgottesdienst in der Martinskirche um 11.00 Uhr (Einlass 10.30 Uhr) zugesagt. Für den Abend ist noch ein besonderes Projekt geplant: die Taufe und Jungfernfahrt eines Heißluftballons – ein Gemeinschaftsprojekt von Volksbund und Europa-Union. Der Ballon trägt die Aufschriften beider Organisationen „Gemeinsam für den Frieden – Gemeinsam für Europa“. Er soll in den nächsten fünf Jahren regelmäßig über Kassel und Umgebung starten.

Internationales Gedenken

Während des gesamten Jahres finden auf Kriegsgräberstätten in ganz Europa Gedenkveranstaltungen statt. Auf der Kriegsgräberstätte in Rossoschka bei Wolgograd, dem ehemaligen Stalingrad werden im September 1.800 gefallene Wehrmachtssoldaten eingebettet, die im vergangenen Herbst bei Bauarbeiten gefunden und vom Volksbund exhumiert wurden. Am 11. Oktober werden auf der deutschen Kriegsgräberstätte in Langemark 100 Kriegstote des Ersten Weltkrieges eingebettet, die im Dezember letzten Jahres geborgen wurden. Mit großer internationaler Beteiligung wird für die Gedenkveranstaltungen zum „75. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie“ auf der Kriegsgräberstätte in La Cambe gerechnet.

Kriegsgräberstätten werden zu Lernorten

2019 eröffnet der Volksbund zwei neue Ausstellungen auf den Kriegsgräberstätten in La Cambe, Frankreich, und in Pordoi, Italien. Diese gehören zu den ausgewählten Kriegsgräberstätten, die der Volksbund mit Medienstationen und Ausstellungen zu „Lernorten“ weiter entwickelt. Über die Biographien von Kriegstoten erhalten Besucher einen anderen Zugang zur Geschichte. Sie erkennen durch das Einzelschicksal die Tragödie des Krieges. Dahinter steht die Erkenntnis, dass sich Kriegsgräberstätten von Plätzen der individuellen Trauer zu Orten der gemeinsamen historischen Erinnerung verändern. In den nächsten Jahren sollen weitere Friedhöfe zu Gedenk- und Lernorten weiterentwickelt werden.

Diane Tempel-Bornett