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Volksbund spricht im Petersburger Dialog

Moskau-Büroleiter Hermann Krause arbeitet an Kontakten zu Russland

Im „Petersburger Dialog“ hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nun wieder eine Stimme. Als festes Mitglied wurde jetzt der Leiter des Moskauer Büros, Hermann Krause, zusammen mit der ehemaligen Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger in einer Videokonferenz einstimmig aufgenommen. „Angesichts der zunehmenden antiwestlichen Politik in Russland ist es wichtig für den Volksbund, unter dem Dach des Petersburger Dialogs gut aufgehoben zu sein“, sagte Hermann Krause nach der Abstimmung der Mitgliederversammlung.

Neue Agentengesetze

Vorstandsvorsitzender Ronand Pofalla betonte, dass auch ihm die neueren Agentengesetze, die zurzeit in  der russischen Duma vorbereitet werden, Sorgen machen. So wird darin der Kreis derjenigen, die als ausländische Agenten tituliert werden, deutlich erweitert. „Gottseidank ist unser Büro in Moskau bisher  davon nicht betroffen“, erklärte Krause, „dennoch kann niemand die Entwicklung vorhersehen.“ Als ARD-Korrespondent hatte Krause über fast alle Sitzungen des “Petersburger Dialogs“ berichtet; dass er nun als festes Mitglied in der Gruppe „Zivilgesellschaft“ den Volksbund repräsentiert, sei für ihn von großer Bedeutung.

In russischen Kasernen

Gerade die Arbeit des Volksbundes in Russland ist eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme in einer angespannten Situation. So gibt es Kontakte zwischen deutschem und russischem Militär nur über den Volksbund; seit Jahren kommen deutsche und russische Rekruten zu einer Art „workcamp“ zusammen. Zwei Wochen lang leben dabei deutsche Rekruten in russischen Kasernen, russische Soldaten in deutschen Kasernen. Krause: „Keine andere Institution bringt so etwas zustande, deshalb ist die Arbeit des Volksbundes in Russland nicht hoch genug einzuschätzen!“

Angespannte Stimmung


Der „Petersburger Dialog“ wurde 2001 von Gerhard Schröder und Wladimir Putin in St.Petersburg ins Leben gerufen. Finanziell wird er von politischen und privaten Stiftungen, von deutschen und russischen Unternehmen sowie von den Regierungen beider Staaten unterstützt. Schirmherren sind der amtierende russische Präsident und die Bundeskanzlerin. Vor der Krimkrise, die auch die Arbeit des „Petersburger Dialogs“ belastete,  wurden die Hauptveranstaltungen von Wladimir Putin und Angela Merkel besucht. Im letzten Jahr schickte Russland lediglich Außenminister Sergej Lawrow zur Tagung nach Königswinter, die Stimmung war angespannt.

Sachliche Debatten


In den verschiedenen Arbeitsgruppen (Medien, Kultur oder Wirtschaft) wird zwischen den russischen und deutschen Teilnehmern durchaus kontrovers diskutiert. Besonders in der Arbeitsgruppe „Zivilgesellschaft“ kommt es oftmals zu Kontroversen, die aber fair und sachlich ausgetragen werden. „Die Arbeit des Volksbundes in Russland in dieser Arbeitsgruppe darzustellen und zu vertreten, wird meine Hauptaufgabe sein“, sagt Krause, „dabei werden wir sicherlich Unterstützung sowohl von dem deutschen Vorsitzenden Pofalla als auch von seinem russischen Counterpart Viktor Subkow erhalten.“ In diesem Jahr war der in Kaliningrad geplante „19.Petersburger Dialog“ wegen der Corona-Pandemie ausgefallen, er soll nun Anfang Juni nachgeholt werden, vorausgesetzt Covid-19 lässt dies zu.