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Wieder Wildschweine auf dem Friedhof

Flurschäden auf Kriegsgräberstätte Golm

Die Kriegsgräberstätte am Golm auf Usedom ist ein ebenso einmaliger wie gepflegter Gedenkort. Er ist die letzte Ruhestätte für viele tausend Opfer der Bombardierung Swinemündes kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Unter diesen Bombenopfern finden sich zahlreiche Zivilisten, viele Frauen und Kinder. Nun wurde dieser Ort der Erinnerung an die Folgen des Krieges großflächig von Wildschweinen verwüstet.

Das Phänomen der durch das Borstenvieh verursachten Schäden auf frei zugänglichen Grünflächen ist schon seit längerem bekannt – und nimmt in der Tendenz sogar zu. Hintergründe sind der immer knapper werdende Lebensraum, der zumindest teil- und zeitweise Schutz dieser Tierart sowie das durch weit verbreitete landwirtschaftliche Monokulturen gestiegene Nahrungsangebot. Auf der anderen Seite ist es extrem schwierig, die Tiere etwa durch Zäune von ihrem natürlichen Fressverhalten abzubringen und auf weniger empfindliche Flächen umzuleiten. Vor allem der Zaunbau ist dabei mit erheblichen Kosten verbunden und beträfe eine Vielzahl der insgesamt 832 Kriegsgräberstätten des Volksbundes.

 

Bei der besonderen Kriegsgräberstätte am Golm kommt zudem hinzu, dass das Gelände auf allen Seiten von einer hügeligen Waldlandschaft umgeben ist und teilweise auch ein Naturschutzgebiet ist, was die Errichtung eines Schutzzaunes zusätzlich erschwert beziehungsweise gänzlich unmöglich macht. Mariusz Siemiatkowski ist der Leiter der angrenzenden Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte am Golm. Er sagt, dass dies leider öfter vorkomme, vor allem im Herbst, wenn das Futter knapper werde: „Damit können wir aber inzwischen umgehen. Besucher sind davon meist nicht betroffen, da die Wildschweine eher frühzeitig unterwegs sind. Problematisch sind dabei eigentlich nur die Kosten – die wir aber inzwischen in den allgemeinen Betriebskosten bereits vorab einberechnen.“ Inzwischen sind auch die Schäden bereits durch eine Fremdfirma größtenteils beseitigt worden. Der Friedhof sowie der zugehörige Info-Pavillon auf der Kriegsgräberstätte am Golm auf Usedom stehen der Öffentlichkeit nun wieder vollumfänglich zur Verfügung.

Maurice Bonkat