Arbeitseinsatz in Marienbad (© Volksbund Sachsen / Rudolf)
Arbeitseinsatz Marienbad
Herrichtung der Gräber der sog. "Berliner Toten"
Als im Zweiten Weltkrieg die Luftangriffe der Alliierten auf Berlin zu groß wurden, konnte die Sicherheit der Patienten in der Charité nicht mehr vollumfänglich gewährleistet werden. Also wurden Ende 1943 im westböhmischen Marienbad, das seit 1938 zum „Reichsgau Sudetenland des Deutschen Reiches“ gehörte und seit Ausbruch des Krieges als Lazarettstadt diente, kurzerhand 90 Häuser beschlagnahmt und die Patienten außerhalb der Reichweite alliierter Bomber untergebracht. Nicht alle Verletzten sollten hier das Ende des Krieges erleben und fanden ihre letzte Ruhestätte auf dem städtischen Friedhof in einem eigens für „Berliner Tote“ eingerichteten Gräberfeld. Dazu kamen ca. 3000 Soldaten, welche in verschiedenen Lazaretten ihren Verletzungen erlagen.
Um die Ruhestätten dieser Kriegsopfer zu pflegen und zu erhalten, ist im Zeitraum 09.09. – 20.09.2024 eine Abordnung des Feldjägerregiment 1 Berlin nach Marienbad (Tschechische Republik) gereist. Es wird 2 Wochen gebuddelt, gehämmert und gestrichen. Da sich die Soldaten aus vorherigen Pflegeeinsätzen kennen, geht die Arbeit Hand in Hand, denn am Ende soll dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ein respektables Ergebnis präsentiert werden. Ein Besuch der Deutschen Botschaft in Prag, des Ghettos Theresienstadt und eine Kranzniederlegung in Marienbad werden den diesjährigen Einsatz abrunden.
Das Feldjägerregiment 1 unterstützt Pflegeeinsätze des Volksbundes seit 2015 und stellte Soldaten unter Führung von Stabsfeldwebel Rudolf bereits nach Frankreich, Österreich, Italien, Rumänien und Ungarn ab.
Text/Bild: Stabsfeldwebel Rudolf