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Fußball verbindet: Deutsche und russische Jugendliche setzten Zeichen in Wolgograd

Erinnern für die Zukunft - Fußballspielen für den Frieden

Wolgograd, den 9. Mai. Der „Tag des Sieges“ am 9. Mai ist der wichtigste Feiertag in Russland und in vielen anderen osteuropäischen Ländern. Dabei wird der Sieg über das Deutsche Reich und die Befreiung vom Nationalsozialismus gefeiert. Im Zweiten Weltkrieg verloren allein in der damaligen Sowjetunion 27 Millionen Menschen ihr Leben.

Russland ist Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft

Deutschland und Russland haben eine besondere Beziehung miteinander. Der Volksbund arbeitet seit dem Abschluss des gemeinsamen Kriegsgräberabkommens 1992 in der Russischen Föderation, sucht Vermisste, bettet Tote um und pflegt dort Kriegsgräberstätten. Durch die Zusammenarbeit haben sich auch viele freundschaftliche Beziehungen entwickelt. „Wir sind dankbar für die ausgestreckte Hand, denn das ist nicht selbstverständlich“ betont Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan.


In diesem Jahr ist Russland Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft, die Spiele um den Titel beginnen im Juni. Aber schon am 8. Mai fand im Stadion in Wolgograd ein besonderes Spiel statt – und da stand nicht nur der sportliche Wettstreit im Mittelpunkt: Unter dem Motto „Fußball verbindet“ traten deutsche und russische U-18-Mannschaften am 8. Mai in Wolgograd in einem Freundschaftsspiel gegeneinander an. Vor und nach dem Spiel gedachten beide Mannschaften und die sie begleitenden Delegationen den Opfern des Zweiten Weltkrieges, die in Wolgograd ums Leben kamen.

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ legten die Delegations- und Reiseteilnehmer morgens Blumen an der Ewigen Flamme im Zentrum von Wolgograd nieder. Auf dem Mamajew-Hügel legten die Präsidenten des deutschen Fußballverbandes (DFB) und der russischen Fußballunion RFS, Volksbund-Präsident Schneiderhan und der deutsche Militärattaché General Schwalb Kränze nieder. In Rossoschka trafen sich die deutschen Reisegruppen mit Botschaftsvertretern und der Volksbund-Delegation zu einem stillen Gedenken auf dem sowjetischen und auf dem deutschen Friedhof.

Mit dem feierlichen Aufruf, dass dieses Spiel dem Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus ein Zeichen für den Frieden und die gemeinsame Zukunft setzen soll, wurde am Nachmittag das Fußballspiel eröffnet.

Die Freundschaft war wichtiger als die Tore

Das schönste Zeichen setzen jedoch die jugendlichen Spieler durch ihre engagierte, aber faire Spielweise und ihre Gruppenaufstellung mit einem Plakat „Fußball verbindet“ vor fast 3 000 Zuschauern. Damit gaben sie das Signal, dass Erinnern für die Zukunft wichtig ist und dass Begegnungen mit Toleranz und Respekt die Völkerverständigung und den Erhalt des Friedens bewirken können. So zählten im Ergebnis die Freundschaft und nicht die Tore. Und auch das Publikum war bester Stimmung und feierte gemeinsam den Spielausgang von 3:1 für Deutschland.

Daniela Schily und Diane Tempel-Bornett

Weitere Medien berichteten über dieses Ereignis:

Eichstätter Kurier: Friedensspiel vor der Weltmeisterschaft (externer Link)

Nordbayern: Spuren eines Auerbachers in Wolgograd (externer Link)

Süddeutsche Zeitung: "Friedensspiel" zum Siegestag (externer Link)

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