Grabsuche am Gletscher
10 Jahre Kriegsgräberstätte Apscheronsk
Die deutsche Kriegsgräberstätte Krasnodar-Apscheronsk in der Russischen Föderation wurde vor nunmehr zehn Jahren eingeweiht. Daran wird vor Ort in einer Gedenkveranstaltung am 25. August erinnert. Doch schon im Vorfeld gehen deutsche und russische Soldaten in den Höhenlagen des Kaukasus gemeinsam auf die Suche nach bisher unbekannten Gräbern.
Anlass zur aktuellen Exkursion waren neue Meldungen über offen liegende Grablagen im Gebirge des Nordkaukasus. Durch das Abschmelzen der Gletscher ist nach über sieben Jahrzehnten die professionelle Suche nach diesen Kriegstoten möglich geworden. Zugleich weiß der Volksbund, dass es unweit dieser Stelle am Kluchor-Pass nahe der georgischen Grenze einen weiteren Soldatenfriedhof aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges gegeben hat. Beides soll nun überprüft werden.
Die folgenden Fotos von Uwe Zucchi zeigen zunächst den anstrengenden Aufstieg zu den am Gletscher vermuteten Kriegstoten sowie die ersten Sondierungsarbeiten. Wir werden über den Fortgang dieser Exkursion wie auch der Gedenkveranstaltung in Apscheronsk weiter berichten.
Aktueller Nachtrag!
Bei der Exkursion im Nordkaukasus gibt es aktuell einen Teilerfolg zu vermelden: Der deutsch-russischen Gebirgsjäger-Suchgruppe, der sich auch Volksbund-Generalsekretärin Daniela Schily und Referatsleiter Arne Schrader angeschlossen haben, ist es gelungen, die genaue Stelle des Soldatenfriedhofes zu lokalisieren.
Allerdings wurden bei den zahlreichen, in den steinigen Boden gezogenen Sondierungsgräben bisher keine Gebeine von Kriegstoten gefunden. Stattdessen beförderten die Grabungen lediglich alte Schnallen, Patronenhülsen, Teile eines deutschen Karabiners und anderen Metallschrott ans Tageslicht.
Zeitzeugin gefunden
Momentan suchen die 15 Soldaten gemeinsam mit Volksbund-Generalsekretärin Daniela Schily aber weiter in dem schwer zugänglichen Gebiet. Zugleich ist es gelungen, vor Ort eine Zeitzeugin zu finden, die womöglich noch wichtige Hinweise auf die alten Grablagen geben kann. Dieser beispielhafte Fall zeigt zugleich, wie schwierig, zeit- und auch kostenintensiv es ist, solche Kriegsgräber zu finden.
Wir werden weiter berichten und die Volksbund-Förderer sowie alle anderen, die diese Arbeit überhaupt erst ermöglichen und finanzieren, weiter über den Fortgang der Exkursion im Nordkaukasus informieren. Hier sehen Sie die jüngsten Bilder der Grabsuche im Nordkaukasus:
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Hier folgen die Bilder vom Beginn der Exkursion (Fotograf: Uwe Zucchi)