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Kriegsende vor 80 Jahren: Vielfalt des Gedenkens bundesweit

Vom Zeitzeugengespräch über Friedhofsführungen bis zur Einweihung von Erinnerungstafeln: Rund um den 8. Mai hält der Volksbund die Erinnerung an unzähligen Orten wach

100 Särge auf dem Waldfriedhof Halbe in Brandenburg: Noch immer birgt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. die Toten des Krieges, der vor 80 Jahren in Europa zu Ende ging. „Nie wieder!” heißt für den Volksbund darum auch: immer erinnern – an die Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft. Angebote im ganzen Land rund um diesen Jahrestag tragen dazu bei.
 

Die Einbettung in Halbe dürfte eine der größten Veranstaltungen sein und nirgendwo sonst wird so unmittelbar sichtbar, dass die Folgen des Krieges bis in die Gegenwart reichen. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke sprach am 30. April auf dem Waldfriedhof vor rund 500 Gästen (mehr lesen). Wenige Tage vor der Kapitulation waren im „Kessel von Halbe” noch rund 40.000 Menschen gestorben. 
 

8. Mai in Berlin

In der Hauptstadt lädt der Volksbund am 80. Jahrestag von 13.30 bis 18 Uhr an die Gedächtniskirche an einen Stand und zu einem Vortrag über Schicksalsklärung ein (14 Uhr). Bei einer Friedensandacht ab 18 Uhr sprechen dort Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan und Mitglieder des Berliner Jugendarbeitskreises. Um 19.30 Uhr schließen sich dort Fotopräsentation und Gespräch an: „Valerie Faminsky – Berlin im Mai 1945“. 

Der Volksbund-Präsident besucht außerdem den Jüdischen Friedhof Weißensee und gedenkt der sowjetischen Kriegstoten – auch der ukrainischen Soldaten – bei einer stillen Kranzniederlegung mit Berlins Regierendem Bürgermeister am Sowjetischen Ehrenmal Schönholzer Heide.
 

Friedenskongress

Wolfgang Schneiderhan vertritt den Volksbund außerdem bei der Gedenkstunde im Bundestag und beim Gottesdienst von Parlament und Bundesregierung in der Gedächtniskirche. Generalsekretär Dirk Backen legt am französischen Ehrenmal einen Kranz nieder.

Außerdem lädt der Volksbund junge Europäerinnen und Europäer vom 9. bis 11. Mai zum Friedenskongress nach Berlin ein. Das ist der Auftakt zu einem internationalen Projekt in sechs Ländern, das über anderthalb Jahre läuft. „Against Forgetting” („Gegen das Vergessen”) ist sein Titel.

 

Plakatkampagne in fünf Städten

Aktuell macht der Volksbund mit Plakaten in fünf Städten auf seine Arbeit und seine Botschaft aufmerksam: in Berlin, Hamburg, Frankfurt, München und Kassel, wo der Verein seinen Sitz hat. Zu den Slogans gehören ein Spendenaufruf und auch dieser Appell: „Gedenken. Und dann denken und handeln.”

Überschrieben ist die Kampagne mit „80 Jahre Kriegsende – für einen Frieden in Freiheit”. Mehr dazu lesen Sie hier: Volksbund-Kampagne zu 80 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg.
 

Kriegsende in der Region

80 Jahre, nachdem die Alliierten Dörfer und Städte erreichten, ist die Erinnerung auch dort überall wieder präsent: Seit Wochen finden dazu Veranstaltungen statt, die Landes-, Bezirks- und Kreisverbände des Volksbundes mitorganisieren, wie die folgenden Beispiele zeigen.
 

Veranstaltungen in Ihrer Nähe
 

In Herbrechtingen in Baden-Württemberg etwa diskutieren am 6. Mai  Prof. Gerlinde Groitl, Helmut Dotzler, Brigadegeneral a.D. und der Volksbund-Landesvorsitzende Guido Wolf über das Kriegsende in Baden-Württemberg mit Bezug zur Erinnerungskultur heute. Partner des Volksbund-Landesverbandes ist an diesem Abend die Konrad-Adenauer-Stiftung. 
 

Tag der Befreiung

Zum 80. Jahrestag der Befreiung des Kriegsgefangenenlagers im sächsischen Zeithain versammelten sich Vertreter des Volksbundes, der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, der Gemeinde, der Bundeswehr und des Sächsischen Landtags am 26. April auf dem ehemaligen Lagerareal zu einer Gedenkstunde.
 

Zeitzeugengespräch und Ausstellung

An vielen Orten finden Zeitzeugengespräche statt – so auch in Berlin, wo der Landesverband für den 5. Mai einlädt.  Ein Beispiel für Friedhofsführungen findet sich in Koblenz: Dort sind der Bezirksverband Koblenz-Trier und die Stadt Gastgeber auf den Hauptfriedhof. Dritter und letzter Termin ist der 8. Mai. Das Thema: „Soldatengräber in Koblenz und Umgebung“.

80 Jahre nach den Brückenkopf-Kämpfen an der Elbe erinnert der Landesverband Sachsen-Anhalt auf dem Friedhof Walternienburg im Landkreis Anhalt-Bitterfeld mit einer Dauerausstellung an die letzten Kriegstage. Er eröffnete sie am 12. April mit einer Gedenkstunde. 

Geschichts- und Erinnerungstafeln

Auch auf dem Friedhof Philippsburg stehen Erinnern und Gedenken am 8. Mai im Fokus. Dorthin lädt der Bezirksverband Nordbaden gemeinsam mit der Stadt und den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden ein. Der Kreisverband Leer weiht am 8. Mai gemeinsam mit Zeitzeugen und Angehörigen auf der Kriegsgräberstätte Leerort in Niedersachsen eine Geschichts- und Erinnerungstafel ein.

Bei der Einweihung entsprechender Tafeln auf dem Osterholzer Friedhof Bremen waren am 2. Mai Nachfahren von Zwangsarbeitern aus Frankreich dabei, die in Bremen zu Tode gekommen waren. Und auch in Würzburg werden Geschichts- und Erinnerungstafeln der Öffentlichkeit übergeben. Am 8. Mai werden sie als Ergebnis eines Schülerprojekts auf dem Hauptfriedhof eingeweiht. 
 

Termine und Berichte

Termine zu Veranstaltungen in den kommenden Tagen in Ihrer Nähe finden Sie im Gedenkportal. Und auf den Länderseiten zeigen zahlreiche Berichte die große Vielfalt, mit der der Volksbund bundesweit die Erinnerung zum 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa wach hält.

Gedanken zum 8. Mai von Volksbund-Generalsekretär Dirk Backen: Was macht der Krieg mit Menschen? Was machen Menschen im Krieg?
 

Der Volksbund ist …

ist ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung Kriegstote im Ausland sucht, birgt und würdig bestattet. Mehr als 10.000 waren es im vergangenen Jahr. Der Volksbund pflegt ihre Gräber in 45 Ländern und betreut Angehörige. Mit seinen Jugend- und Bildungsangeboten erreicht er jährlich rund 38.000 junge Menschen. Für seine Arbeit ist er dringend auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen.
 

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