Frisch aus der Druckerei: Die neue Ausgabe der FRIEDEN ist da! Melissa Grosche, Mitarbeiterin im Zeitzeugen-Projekt, empfiehlt die Lektüre. (© Simone Schmid)
Sommer-Ausgabe der FRIEDEN mit Schwerpunkt Kriegsende
Themenspektrum: von Militärmusik über Comic-Wettbewerb bis zum Gedenken an jüdische Soldaten
Vor 80 Jahren waren wir Feinde. Heute sind wir Freunde und brauchen uns dringender denn je als Partner. Zusammenstehen mit den Alliierten, die Europa von der nationalsozialistischen Tyrannei befreiten – das ist der Bogen vom Weltkriegsende 1945 bis zur Gegenwart. Es ist der Schwerpunkt der neuen Ausgabe der FRIEDEN.
Aktuelles steht am Anfang: das Gedenkzeichen, das der Volksbund am 5. Juni mit der Stiftung Würth in Marigny in der Normandie zusammen mit einer Dauerausstellung einweihte. Es erinnert an die, die Europa aus allen Himmelsrichtungen 1944/45 befreiten. Der Jahrestag des D-Day ist ebenfalls Thema. Schauplätze des 81. Jahrestages sind La Cambe und Bayeux.
Gedenken mit Davidstern
Dann rückt der Davidstern in den Mittelpunkt: Neu ist die „Operation Levi“, bei der der Volksbund Grabzeichen jüdischer Soldaten des Ersten Weltkrieges austauscht. Christliche Kreuze ersetzt er durch Stelen mit Davidstern – so geschehen auf fünf Friedhöfen in Frankreich.
Die Erinnerung an rund 25.000 Jüdinnen und Juden, die 1941/42 nach Riga deportiert worden waren, hält das Deutsche Riga-Komitee wach. Der Volksbund hat dieses europaweit einzigartige Städtebündnis vor 25 Jahren initiiert. Beim Festakt in Düsseldorf stand ein „Täter-Enkel“ am Rednerpult: Lorenz Hemicker, FAZ-Redakteur und Buchautor, sprach über den „Totengräber von Rumbula“.
8. Mai 1945
Schwerpunkt des Hefts ist 80 Jahre Weltkriegsende in Europa. Zum 8. Mai blicken wir in den Bundestag auf die offizielle Gedenkstunde mit drei jungen Volksbund-Engagierten am Mikrofon. Und wir schauen auf den Friedenskongress in Berlin als Auftakt für das internationale Projekt „Against Forgetting“, bei dem der Volksbund federführend ist.
Wir zeigen außerdem, wie vier Landesverbände das Thema aufgegriffen haben. Und schließlich fragen wir, was der 8. Mai für uns heute bedeutet. „Richtig verstanden, kann er zu einem lebendigen Orientierungspunkt inmitten globaler Verunsicherung werden“, sagt Gastautorin Kristina Tonn, wissenschaftliche Referentin und Projektleiterin am Zentrum für ethische Bildung in den Streitkräften (zebis) in Hamburg.
„Das Wunder vom Hürtgenwald“
Dann wird es persönlich: Das „Wunder vom Hürtgenwald“ erzählt von einem geschenkten Leben und Michael Rodenburger beschreibt am Beispiel seiner Familie, wie bereichernd und gleichzeitig schwierig deutsch-französische Versöhnung heute noch ist.
Ein Kater, eine Taube, ein Maultier und ein Blindenhund – „Schicksale von Menschen und Tieren im Krieg“ hieß das Thema beim Comic-Wettbewerb. Doppelt so viele Beiträge wie 2024 sind eingegangen. Wir stellen die sechs Gewinner vor.
Konturen des Krieges geschärft
An den Schauplätzen stehen und da erst annähernd begreifen können, was der Zweite Weltkrieg bedeutete – das hat ein Schulprojekt aus Süddeutschland möglich gemacht. In Ysselsteyn kombinierte es die lokale Recherche zu Hause mit der niederländischen und der europäischen Dimension.
Freundschaften, die bei Workcamps über Ländergrenzen hinweg entstehen, sind Thema im Beitrag des BJAK (Bundesjugendarbeitskreis), bevor es mit Militärmusik weitergeht: Christoph Scheibling spricht im Interview über die Liebe zum Instrument, zur Musik und zum Dienen.
Exhumierung auf dem Golfplatz
Um eine Premiere geht’s im Artikel zu Ypern: In Belgien bargen erstmals Experten aus vier Ländern gemeinsam Tote des Ersten Weltkrieges. Und das „Fundstück“ hat auch mit der Zeit von 1914 bis 1918 zu tun: ein Kreuz aus Granatsplittern steht für Dankbarkeit und Glauben.
„Gedenken. Und dann denken und handeln.“ – Eine Plakat-Kampagne hatte der Volksbund zum 8. Mai gestartet. Sie ist ebenso vorgestellt wie eine Spendenaktion für El Alamein. Der Hintergrund: Die Totenburg in Ägypten braucht ein neues Dach. Anlassspenden und Vorsorge-TV stellen wir in der Rubrik „Mitglieder & Spender“ mit persönlichen Beispielen vor.
FRIEDEN online abonnieren
Das PDF zur neuen FRIEDEN finden Sie in der Mediathek, wo die Ausgaben der vergangenen Jahre gesammelt sind. Gerne können Sie die Zeitschrift auch online abonnieren – dann bekommen Sie jedes Heft als PDF per E-Mail zugeschickt.
Der Volksbund ist …
… ist ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung Kriegstote im Ausland sucht, birgt und würdig bestattet. Mehr als 10.000 waren es im vergangenen Jahr. Der Volksbund pflegt ihre Gräber in 45 Ländern und betreut Angehörige. Mit seinen Jugend- und Bildungsangeboten erreicht er jährlich rund 38.000 junge Menschen. Für seine Arbeit ist er dringend auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen.
