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Volkstrauertag: Ist die Mahnung zum Frieden verstummt?

Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis spricht bei der zentralen Gedenkstunde – ZDF überträgt am 17. November live

Der Volkstrauertag steht im Zeichen der aktuellen Kriege auf der Welt. Am 17. November wird der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis die Gedenkrede im Bundestag halten. Das ZDF überträgt die zentrale Gedenkstunde mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier live ab 13.30 Uhr.
 

Der Frieden in Freiheit ist in Gefahr, die Verächter der Demokratie werden stärker – Europa steht durch die aktuellen politischen Ereignisse vor gewaltigen Herausforderungen. Knapp 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges werden die Zeiten unfriedlicher, die Sicherheiten ungewisser.

Für die Menschen in der Ukraine und im Nahen Osten ist kein Frieden in Sicht. Extremistische und nationalistische Strömungen erstarken weltweit. Viele stellen sich angesichts dieser Lage die bange Frage: Mahnen die Gräber der Millionen Kriegstoten nicht mehr zum Frieden? Zu einem Frieden in Freiheit?
 

Gemeinsame Geschichte verbindet 

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. organisiert traditionell die zentrale Gedenkstunde im Bundestag. Deutschland und Rumänien, dessen Staatspräsident Klaus Iohannis die Gedenkrede hält, verbindet eine lange Geschichte.

Ab dem 12. Jahrhundert siedelten die „Siebenbürger Sachsen“ in dem Land an der Donau. 1880 nahm Rumänien offiziell diplomatische Beziehungen zu Deutschland auf. In der rumänischen Hauptstadt Bukarest lebten um 1900 rund 25.000 deutschsprachige Menschen – nach St. Petersburg die zweitgrößte deutsche Gemeinschaft im Ausland. Auch Staatspräsident Iohannis hat deutsche Wurzeln.
 

Freundschaftsvertrag 1992

In diesem Jahr jährt sich der Fall des Eisernen Vorhangs zum 35. Mal. Schon 1992 hatten Rumänien und die Bundesrepublik einen Freundschaftsvertrag geschlossen, das Land trat der EU und der NATO bei.

Durch seine geographische Lage hat es auch eine besondere sicherheitspolitische Bedeutung. Von hier steigen Kampfflugzeuge auf, um den NATO-Luftraum zu beobachten. In dieser Situation, in der der Frieden so gefährdet ist, muss der Zusammenhalt der europäischen Partner wichtiger sein denn je.
 

Freiheit und Demokratie schützen

Klaus Iohannis sagt dazu: „Ich versichere Ihnen, dass Deutschland in Rumänien stets einen Partner finden wird, der den europäischen Werten verpflichtet ist. Wir sind bereit, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, um die Europäische Union zu stärken und um dafür zu sorgen, dass Freiheit und Demokratie sowohl in der Nachbarschaft als auch weltweit geschützt und akzeptiert werden.”

Es ist der dritte Volkstrauertag, an dem wir nicht nur der Toten der Kriege der Vergangenheit gedenken, sondern auch der Opfer gegenwärtiger Kriege. Am Sonntag wird es auch darum gehen, wie in diesen schwierigen Zeiten der Frieden in Freiheit und die demokratischen Grundwerte erhalten werden können. 
 

Musikkorps und Jugendchor

Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan begrüßt die Gäste im Plenarsaal. Vier junge, ehrenamtlich aktive Frauen aus Rumänien und aus Deutschland berichten über ihre Erfahrungen in der Gedenk- und Friedensarbeit des Volksbundes. Aurelia Codruța Vârlan und Raisa Manolescu gaben dem Volksbund vorab ein Interview.

Der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete LandesJugendChor Saar begleitet gemeinsam mit dem Musikkorps der Bundeswehr die Gedenkstunde musikalisch und interpretiert Stücke rumänischer Komponisten. Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier spricht das Totengedenken. 

Das ZDF überträgt die Gedenkstunde am kommenden Sonntag live ab 13.30 Uhr. 

Hier finden Sie umfangreiches Hintergrundmaterial: Volkstrauertag – Gedenkstunde und Medieninformationen.
2023 hielt die schwedische Kronprinzessin Victoria die Rede: Gedenkstunde im Bundestag: Glaube an Frieden in schwierigsten Zeiten.
Bericht zu den Auftakt-Veranstaltungen 2024: Gemeinsam erinnern: vom Remembrance Sunday bis Volkstrauertag
 

Der Volksbund ist ...

... ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung Kriegstote im Ausland sucht, birgt und würdig bestattet. Fast 12.000 waren es im vergangenen Jahr. Der Volksbund pflegt ihre Gräber in 45 Ländern und betreut Angehörige. Mit seinen Jugend- und Bildungsangeboten erreicht er jährlich rund 38.000 junge Menschen.

Die Gräbersuche Online umfasst inzwischen rund 5,4 Millionen Datensätze. Wer noch einen Angehörigen vermisst, kann dort recherchieren und gegebenenfalls einen Suchantrag stellen. Der Volksbund ist dringend auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen.
 

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