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„Wald der Erinnerung“: Ein Platz, um Frieden zu finden

Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan legt zum Volkstrauertag Kranz im Gedenken an die Einsatztoten der Bundeswehr nieder

Mit dem Gedenken an die Einsatztoten der Bundeswehr hat das lange Wochenende des Volkstrauertages begonnen. Präsident Wolfgang Schneiderhan legte einen Kranz im „Wald der Erinnerung“ bei Potsdam nieder. Bei der Zeremonie wurden die Namen der 121 Bundeswehrangehörigen verlesen, die im Kampfeinsatz ihr Leben verloren haben.

 

„Der 15. November ist ein bedeutendes Datum“, begrüßte Generalleutnant Bernd Schütt die rund 200 Gäste beim Empfang in der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Schwielowsee. Schütt, Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr und ehemaliger Kommandeur in Masar-e Scharif in Afghanistan, erinnerte an die Gründung des „Waldes der Erinnerung“ vor zehn Jahren.

In den Wäldern nahe Potsdam sei eine einzigartige Gedenkstätte entstanden, in der jährlich zu Volkstrauertag aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht werde – und besonders der Soldaten, die in den Einsätzen in Bosnien, im Kosovo, in Afghanistan und in Mali zu Tode gekommen sind.
 

90.000 Gäste in zehn Jahren

Sieben Ehrenhaine erinnerten, so Schütt, an die Einsatzgebiete der Soldaten. 2025 käme ein weiterer mit den Namen von in Mali Gefallenen dazu. Bernd Schütt, der selbst einen Sohn im Einsatz verloren hat, zitierte die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen: Sie hatte diese Ehrenhaine bei der Einweihung 2014 als „emotionale Herzstücke des Gedenkens“ bezeichnet.

Mittlerweile hätten mehr als 90.000 Menschen bei rund 5.000 Führungen den „Wald der Erinnerung“ besucht und gespürt, dass es ein Ort der Begegnung und Mahnung geworden sei.

„Ein Teil unserer Geschichte“

Gleichzeitig sei es ein Platz, um „Frieden zu finden“, sagte Generalleutnant Andreas Hoppe in seiner Ansprache. Der Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr machte den Angehörigen der Gefallenen Mut: „Sie haben eine Familie mit und in der Bundeswehr. Jeder Name hier im Wald ist ein Teil unserer Geschichte.“

Hoppe zeigte sich tief bewegt von einem Lied, dass der Singer-Songwriter Jesse Cole zuvor gesungen hatte. Der in Berlin aufgewachsene Amerikaner hatte für den Anlass einen Song mit dem Titel „Wald der Erinnerung“ geschrieben.

„Niemand ist mehr allein“

Im Anschluss an den Empfang gedachten die Ehrengäste – unter ihnen die Wehrbeauftragte der Bundesregierung, Eva Högl, und Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan – der Toten. Zuvor hatten drei Geistliche in einem multireligiösen Gottesdienst für die Verstorbenen gebetet.

Unter den Gästen war auch Tanja Menz, die einen Sohn im Einsatz verloren hat. Die Frau aus Backnang sagte: „Hier sind alle wieder vereint, niemand ist mehr allein.“

Zeichen setzen bundesweit

An unzähligen Orten bundesweit finden am Volkstrauertag Gedenkstunden statt. Die Botschaft: Die Erinnerung an die Opfer der Vergangenheit mahnen heute zum Frieden. Wenn auch Sie teilnehmen und damit ein Zeichen setzen möchten, finden Sie aktuelle Termine in Ihrer Nähe im Gedenkportal.

In Berlin zeichnet der Volksbund für die zentrale Gedenkstunde am Sonntag, 17. November, im Bundestag verantwortlich. Das ZDF überträgt sie ab 13.30 Uhr. Dazu mehr hier: Volkstrauertag: Ist die Mahnung zum Frieden verstummt?
Bericht zu den Auftakt-Veranstaltungen am Anfang der Woche: Gemeinsam erinnern: vom Remembrance Sunday bis Volkstrauertag

 

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... ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung Kriegstote im Ausland sucht, birgt und würdig bestattet. Fast 12.000 waren es im vergangenen Jahr. Der Volksbund pflegt ihre Gräber in 45 Ländern und betreut Angehörige. Mit seinen Jugend- und Bildungsangeboten erreicht er jährlich rund 38.000 junge Menschen.

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Harald John Abteilungsleiter Öffentlichkeitsarbeit