Pressemeldungen
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Auf der Kriegsgräberstätte Budaörs werden die Toten beigesetzt, die Volksbund-Umbetter jetzt in Budapest bargen, hier Gábor Kohlrusz (kleines Foto). (© Volksbund / Uwe Zucchi)
Bombenkrater als Massengrab – Dank an Umbetter in Budapest
Thema in den ungarischen Abendnachrichten: 14 Soldaten aus dem Garten des Nationalarchivs geborgen
„Es war eine brutale Arbeit”, sagt Gábor Kohlrusz, als der letzte Tote geborgen ist. Ein großer Auftrag ist vorerst abgeschlossen. Schauplatz: der Garten des ungarischen Nationalarchivs in Budapest. 14 Soldaten des Zweiten Weltkrieges sind geborgen, ein Beitrag in den ungarischen Abendnachrichten sorgt am selben Tag landesweit für Aufmerksamkeit für die Volksbund-Arbeit.
Der Grund für das mediale Interesse: hoher Besuch aus der nahegelegenen deutschen Botschaft. Christiana Marker, die stellvertretende Botschafterin, und drei Kollegen besuchten den Grabungsort. „Sie, der Militärattaché und mehrere Kollegen gratulierten uns zu unserer Arbeit”, berichtet Umbetter Kohlrusz.
Hauptverbandsplatz 1944/45
Der Einsatz war besonders hart, denn: Das Nationalarchiv und sein Garten waren einer der wichtigsten Hauptverbandsplätze der Schlacht von Budapest, die vom 29. Oktober 1944 bis zum 13. Februar 1945 tobte. Die 14 Toten waren in einem Bombenkrater begraben, der später mit Schutt aufgefüllt worden war.
„An vielen Stellen kein Körnchen Erde, nur Stein, Ziegel und Glas”, schildert Kohlrusz die besonderen Herausforderungen an diesem Ort. „Drei Wasserleitungen, die durch den Aushubbereich verliefen, erschwerten die Arbeit zusätzlich.”
Sieben Erkennungsmarken gefunden
Die Recherchen stützten sich auf ein Dokument, das Forscher des Nationalarchivs entdeckt hatten. Staatlicher Partner des Volksbundes in Ungarn ist das Institut und Museum für Militärgeschichte. Dessen Leiter, Oberst Roland Maruzs, ist eng mit den Umbettern befreundet. Er gab dem Fernsehteam – ebenso wie die stellvertretende Botschafterin – ein Interview.
Vermutlich sind noch weitere Tote zu bergen: Die vollständige Erkundung des Gartens setzen die Volksbund-Experten in einigen Wochen fort. Die exhumierten Soldaten werden vor den Toren der Hauptstadt auf der deutschen Kriegsgräberstätte Budaörs beigesetzt. Sieben von ihnen waren mit Erkennungsmarken bestattet worden. Damit ist die Chance groß, ihre Identität mehr als 80 Jahre nach ihrem Tod noch zu klären.
Der Volksbund ist ...
ist ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung Kriegstote im Ausland sucht, birgt und würdig bestattet. Mehr als 10.000 waren es im vergangenen Jahr. Der Volksbund pflegt ihre Gräber in 45 Ländern und betreut Angehörige. Mit seinen Jugend- und Bildungsangeboten erreicht er jährlich rund 38.000 junge Menschen. Für seine Arbeit ist er dringend auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen.
