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Pressemeldungen

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht den Volksbund in Kassel

Volksbund wird 100 und präsentiert sich mit einer „Woche der Begegnung“

Freunde und Förderer erwartet der Volksbund anlässlich seines 100-jährigen Bestehens zur „Woche der Begegnung“ vom 16. bis 23. Juni 2019 in Kassel; der prominenteste wird sicher der Bundespräsident sein.

Dr. Frank-Walter Steinmeier, der Schirmherr des Volksbundes ist, wird am 23. Juni ab 11.00 Uhr an einem multireligiösen Friedensgottesdienst in der Kasseler Martinskirche teilnehmen.

Zuvor nimmt der Bundespräsident im Kasseler Ständehaus an einem Empfang des Volksbundes teil und wird dort engagierten Volksbund-Förderern, ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begegnen. Vielleicht ist es sogar ein  Treffen unter Freunden: Denn der heutige Bundespräsident, frühere Außenminister, Chef des Bundeskanzleramts sowie  niedersächsische Staatssekretär blieb dem Volksbund in all diesen Funktionen stets verbunden und unterstützte dessen internationale Friedensarbeit. Damit steht er in einer langen Reihe von Bundespräsidenten, die das Amt des Volksbund-Schirmherrn übernommen – und mit großem Engagement gefüllt haben.

Dies beschränkt sich nicht nur auf die durch den ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik,  Theodor Heuss, im Jahr 1952 begründete Tradition des Totengedenkens zum Volkstrauertag im Deutschen Bundestag. So nahm Bundespräsident Steinmeier am 29. Juni 2018 in Belarus an der Einweihung der Gedenkstätte Malyj Trostenez nahe Minsk teil. Dort hatten Nationalsozialisten zwischen Frühjahr 1942 und Sommer 1944 Abertausende Menschen ermordet.  

In einem Interview, das Frank-Walter Steinmeier dem Volksbund 2011 anlässlich des Volkstrauertages in Berlin gab, berichtete er, dass die Folgen von Flucht und Vertreibung infolge des Zweiten Weltkrieges auch in seiner Familie lang spürbar waren:  „Ich bin mir sicher, dass ein Teil dieser Verunsicherung und Unsicherheit dieser Generation unserer Eltern davon rührt, dass ihre Lebensräume so tiefgreifend zerstört worden sind – und sie wissen oder zumindest ahnen, dass sie nur mit knapper Mühe dem Tod entgangen sind“.

Neue Formen der Erinnerungsarbeit

In diesem Zusammenhang betonte Steinmeier auch die Bedeutung der Volksbund-Jugendarbeit: „Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass Geschichtsunterricht nicht ausreicht. Er hätte auch für mich und meine Generation nicht ausgereicht. Eine Sensibilität für geschichtliche Ereignisse entsteht nur, wenn man eigene, sinnliche Erfahrungen macht. Bei uns waren es die Erzählungen der Väter- und Großvätergeneration, in Zukunft wird das schwieriger sein. Schulen, Erinnerungsstätten müssen sich neue und ganz andere Zugangsformen erschließen, um die Zeitzeugen gegenüber den nachwachsenden, jüngeren Generationen reden zu lassen. Und wir müssen den jüngeren Generationen Gelegenheiten verschaffen, sich mit den Folgen des Krieges, mit den Opfern von Krieg und Gewalt zu befassen. Deshalb habe ich hervorgehoben, dass eine der Möglichkeiten ganz sicherlich ist, die Jugendarbeit, die der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge macht, den Jugendlichen beim Einsatz im Ausland auf den Soldatenfriedhöfen die Möglichkeit zu geben (...) in der gemeinsamen Arbeit bei der Pflege der Soldatenfriedhöfe sich klar zu werden über das ganze Ausmaß der Zerstörung, das ganze Ausmaß des Leids, das der Krieg über Europa gebracht hat!“

Lernen aus der Geschichte

Mit seinem Besuch in Kassel am 23. Juni zeigt der Bundespräsident, dass ihm die Arbeit des Volksbundes, allem voran die Bildungsarbeit wichtig ist. In der Woche der Begegnung wird der Volksbund Inhalte seiner Arbeit und seinen Auftrag präsentieren: Lernen aus der Geschichte und mahnen für den Frieden. Dieser Auftrag hat auch im hundertsten Jahr seines Bestehens nichts von seiner Aktualität verloren.

Maurice Bonkat/Diane Tempel-Bornett