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Pressemeldungen

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Die Tragödie der Kriegsgefangenschaft

Suche nach Dokumenten zu den Schicksalen sowjetischer Kriegsgefangener des Zweiten Weltkriegs

Zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion findet in Moskau eine Veranstaltung zu internationaler Archivkooperation für die Schicksalsklärung sowjetischer Kriegsgefangener statt.

Der deutsche Überfall auf die UdSSR am 22. Juni 1941 markierte den Beginn eines verbrecherischen Feldzugs mit dem Ziel einer vollständigen militärischen Unterwerfung des Landes sowie der Vertreibung und Vernichtung eines großen Teils der Zivilbevölkerung.

Unter den 27 Millionen sowjetischen Toten waren auch viele Kriegsgefangenen. Bereits bis Ende 1941 gerieten rund drei Millionen Soldatinnen und Soldaten in Gefangenschaft, Zehntausende wurden sofort nach Gefangennahme getötet. Bis zum Frühjahr 1942 waren bereits zwei Millionen Gefangene durch grausame Behandlung und unmenschliche Bedingungen ums Leben gekommen. Bis Kriegsende stieg die Zahl der Todesopfer unter den über fünf Millionen Gefangenen auf mindestens drei Millionen. Kein anderes Land hatte eine derart hohe Todesrate seiner Gefangenen zu beklagen.

Auch 80 Jahre nach dem Überfall sind die Schicksale vieler Gefangener noch nicht vollständig geklärt. 2016 haben die Bundesrepublik Deutschland und Russland ein Kooperationsprojekt vereinbart, um alle relevanten Archivbestände zu erfassen und in Datenbanken zugänglich zu machen.

Die Nationalsozialisten hatten der Sowjetunion völkerrechtswidrig personenbezogene Unterlagen des Kriegsgefangenenwesens vorenthalten. Bei Kriegsende wurden umfangreiche Bestände in die Sowjetunion gebracht. Erst Jahrzehnte später konnten internationale Kooperationen eingeleitet werden, die den Zugang zu den Archivbeständen ermöglichen und dafür sorgen, dass Dokumente für humanitäre, wissenschaftliche und gedenkkulturelle Zwecke zur Verfügung stehen.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nimmt im Rahmen des Projekts „Sowjetische und deutsche Kriegsgefangene und Internierte“ den 80. Jahrestag zum Anlass für eine hochrangig besetzte Veranstaltung über die Bedeutung internationaler Archivkooperationen. Im Fokus stehen die Funktion der Archive als Gedächtnisinstitutionen und unser Umgang mit Archivquellen in der Beschäftigung mit der Geschichte.

Es diskutieren Führungskräfte bedeutender Archive aus beiden Ländern sowie Projektbeteiligte, Archivarinnen, Historiker, Promovierende und Studierende. Politikerinnen, und Diplomaten aus Deutschland und Russland haben Grußworte zugesagt.

Die Veranstaltung findet am 16. Juni 2021 um 14 Uhr Ortszeit Moskau (13 Uhr MESZ) im Senatssaal der RGGU (Chayanov Straße 15, Moskau) im Hybridformat statt.

Livestream im Internet unter (deutsch): https://youtu.be/68IyDsS1ZS8

Livestream in Internet unter (russisch): https://youtu.be/udcGRxRRxmQ

Grußwort des Volksbund-Präsidenten Wolfgang Schneiderhan

Informationen zum Projekt:

Dr. Heike Winkel heike.winkel@volksbund.de; +49 1732961708