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Workcamps 2021: Mit Jan Elßner nach Oksbøl

Auftakt einer Serie – Volksbund-Teamerinnen und -teamer stellen ihre Workcamps vor

Ohne Teamer kein Workcamp – beim Volksbund ist das eine Binsenweisheit. Die internationalen Workcamps und Jugendbegegnungen werden getragen von ehrenamtlich aktiven Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Heute starten wir eine Reihe, in der Teamerinnen und Teamer sich und ihr Camp 2021 vorstellen. 

Den Auftakt macht Jan Elßner (27). Er lebt und arbeitet in Dresden und ist Mitglied des Volksbund-Landesverbandes Sachsen. Einer von denen, die Verantwortung übernehmen für die Teilnehmenden, das Programm gestalten und für zwei unvergessliche Wochen sorgen. Mit viel Herzblut und innerer Überzeugung ermöglichen junge Leute wie er anderen jungen Menschen Verständigung über nationale Grenzen hinweg und den gemeinsamen Austausch über Vergangenheit und Zukunft.  

Jan Elßner leitet das Workcamp im dänischen Oksbøl vom 18. bis 28. August. Hier erleben die Teilnehmenden, wie das Museum FLUGT entsteht – und zwar am Ort des vormals größten deutschen Flüchtlingslagers in Dänemark, wo bis zu 35.000 Deutsche aus den früheren Ostgebieten Zuflucht fanden.
 

Was zwingt Menschen zur Flucht?


Das Museum erzählt nicht nur die Geschichte des Lagers, sondern macht auch Fluchtbewegungen der jüngeren Vergangenheit nachvollziehbar: Was zwingt Menschen zur Flucht? Wie begegnet man ihnen an ihrem Zufluchtsort? Wie kann man Vorbehalte und Fluchtursachen bekämpfen? 

Mit diesen in die Zukunft gerichteten Fragen befassen sich die Workcamp-Teilnehmerinnen und -teilnehmer. Auf der nahegelegenen Kriegsgräberstätte erfahren sie mehr über das Schicksal derer, die ihre Flucht wegen der Strapazen nicht überlebten. Viele historische Überreste in der Region um Varde und Blåvand führen die Herrschaftsfantasien der Nationalsozialisten und die Unterdrückung der Dänen vor Augen. Erkundungen an der Nordseeküste und das Kennenlernen der dänischen Sprache und Kultur gehören ebenfalls zum Programm.

Einen persönlichen Blick auf das Workcamp im August wirft Jan Elßner im Interview mit Angelika Müller, Bildungsreferentin für internationale Jugendbegegnungen:

Jan, wie bist Du zum Volksbund gekommen?

Seit 2011 sind die Workcamps jährlich fester Bestandteil meines Sommers. Nachdem ich bei verschiedenen Camps Teilnehmer war, habe ich nun schon seit einigen Jahren 'die Seiten gewechselt' und bin als ehrenamtlicher Leiter tätig.

Warum leitest Du gerade das Workcamp in Oksbøl? 

Die vergangenen drei Jahre durfte ich tolle Camps in Österreich leiten und freue ich mich nun auf ein neues Umfeld in Dänemark.

Wen werden die Jugendlichen treffen? 

Junge Menschen, die auch Lust haben neue Leute kennenzulernen, Geschichte zu erleben und einen aktiven Beitrag für ein geeintes Europa zu leisten. Sie treffen außerdem die Mitarbeiter des Museums, eine dänische Schulklasse für gemeinsame Workshops, und – wenn wir Glück haben – auch einen Zeitzeugen, der als Kind im Lager in Oksbøl gelebt hat.

Was verbindet Dich mit dem Thema?

Während der internationalen Jugendbegegnungen des Volksbundes schließen junge Menschen aus ganz Europa oft Freundschaften, die weit über die Campzeit hinausreichen. Dass das nicht immer selbstverständlich war, machen uns die Geschichte und die Besuche der Kriegsgräberstätten bewusst. Besonders in Oksbøl sehen wir die Gräber ziviler Kriegsopfer, die nicht einmal so alt wurden wie die Teilnehmenden der Jugendbegegnungen. Das finde ich bewegend.

Was verpassen die Leute, die nicht mitkommen? 

Geschichte 'zum Anfassen', Strände, Nordseeluft, neue Freundschaften, Basis-Dänisch-Sprachkenntnisse und auf jeden Fall zehn unvergessliche Tage!

Vielen Dank für Dein Engagement! Wir wünschen Dir und Deinem Team viel Erfolg und der ganzen Gruppe ein spannendes Camp in Oksbøl!
 

Workcamp-Programm 2021
 

Zusammengefasst und kurz vorgestellt sind alle Workcamps, die der Volksbund für das laufende Jahr plant, online unter der Überschrift Geschichte erleben, Frieden gestalten. Das erste beginnt im Juli. Die einzelnen Workcamps im Porträt mit der Möglichkeit, sich anzumelden, finden Sie hier.

Der Volksbund ist ein 1919 gegründeter, gemeinnütziger Verein. Seine Arbeit finanziert er vor allem aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.