Frankreich

Le Sourd

Diese Grabanlage gehört seit September 2023 zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten.

Belegung

Auf diesem deutsch-französischen Soldatenfriedhof sind neben 699 deutschen und 1.333 französischen Kriegstoten zwei Italiener, ein Rumäne und 25 russische Tote des Ersten Weltkrieges bestattet. Außerdem haben hier fünf französische Gefallene des Zweiten Weltkrieges ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Die 2. deutsche Armee traf am 27. August 1914 im Becken von St. Quentin und an den Ufern der Oise auf heftigen Widerstand. Daraus entwickelte sich die „Schlacht bei St. Quentin“, nach der das Gelände mit Gefallenen übersät war. Nach Regimentern getrennt, wurden sie auf dem Soldatenfriedhof Le Sourd eingebettet. Er war auf Weisung Kaiser Wilhelms II. für die Toten des Garde-Korps und dessen gefallene Gegner angelegt worden. Französische Militärbehörden betteten nach dem Krieg ihre Toten, die zwischen den deutschen Gräbern lagen, auf den französischen Teil um.

Historie

Der Soldatenfriedhof Le Sourd wurde 1916 eingeweiht. Steine kennzeichnen die Gräberfelder der einzelnen Regimenter. Als Grabzeichen wurden Steinkreuze und Namensteine verwendet, die in die Einfassungsmauern eingelassen sind. Ein Hochkreuz aus Holz überragte die Gräber.

1985 und 1986 wurden Kreuze und Namensteine restauriert, Namen und Daten neu eingraviert, und – wo erforderlich – Kreuze und Namensteine ausgetauscht. Die Einfassungsmauern erhielten neue Fundamente, Pflanzen wurden neu gesetzt, die Gräberflächen begrünt. Nach dem historischen Vorbild entstand ein Hochkreuz aus Bronze. Das französische „Sécrétariat des Anciens Combattants“ setzte parallel das französische Gräberfeld instand.

Besonderheit

Die Regionaldirektion für kulturelle Angelegenheiten in Nord-Pas-de-Calais Picardie, Amt für Kulturgüter und Architektur, Regionale Schutzstelle für Natur und historische Denkmäler nahm die französische Nekropole sowie die deutsche Kriegsgräberstätte Le Sourd im September 2016 in die Liste der Historischen Denkmäler aufgenommen.

Im September 2023 hat die UNESCO 139 Friedhöfe des Ersten Weltkrieges zu Weltkulturerbestätten erklärt. 24 deutsche Grabanlagen sind in Obhut des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. – Le Sourd ist eine davon.