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Heinrich Reidelbach

Geburtsdatum 21.12.1927

Geburtsort Brückenau

Todes-/Vermisstendatum 28.03.1945

Todes-/Vermisstenort Massa bei Pisa

Dienstgrad Jäger

Heinrich Reidelbach ruht auf der Kriegsgräberstätte in Costermano .

Endgrablage: Block 2 Grab 144

  • Name und die persönlichen Daten von Heinrich Reidelbach sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Heinrich Reidelbach mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Heinrich Reidelbach, Datum unbekannt

Heinrich Reidelbach wurde am 21. Dezember 1927 als Sohn von Josef und Luise Reidelbach in Brückenau/Rhön geboren. Er hatte eine Schwester namens Else. In Brückenau besuchte er das Gymnasium und wurde mit 16 Jahren als Luftwaffenhelfer eingezogen.

In Schweinfurt wurde er in einer Flak-Stellung zur Abwehr von Fliegerangriffen eingesetzt. Von dort aus schrieb Heinrich Reidelbach fast täglich Briefe an seine Familie. Seine Schwester erinnert sich an Schilderungen ihres Bruders, in denen er berichtete, wie hart der Alltag im Reichsarbeitsdienst war. Heinrich Reidelbach meldete sich anschließend dennoch als Freiwilliger beim Wehrkreiskommando und wurde am 27. November 1944 zum 1. Fallschirm Ersatz- und Ausbildungsregiment nach Quedlinburg einberufen. In einem Feldpostbrief vom 27. Januar 1945 zeigt sich, dass er den Krieg eher als ein Abenteuer und eine Mutprobe sah und die Realität des Krieges noch nicht begriffen hatte: „(…) werde aber schon den großschnauzigen Brückenauern zeigen, daß ich ein Kerl bin. Laß mich nur erst an die Front kommen“.

Anfang Februar 1945 wurde er nach Italien abkommandiert. Er war Teil des Feldersatzbataillons 1048 der 148. Division, bei der er ungefähr 25 km von La Spezia entfernt im Ort Brugnato stationiert war. Von dort geriet Heinrich Reidelbach am 20. März in den Kampf und fiel im Alter von 17 Jahren am 28. März 1945 bei Massa. Nach Auskunft seiner Kameraden war er „von einem Artillerietreffer in den Unterleib getroffen" worden. Die offizielle Todesnachricht erreichte die Familie erst zehn Monate später, im Januar 1946.

Die letzte Nachricht, die Familie Reidelbach von ihrem Sohn erhielt, war ein Brief vom 17. März 1945. Wie aus einem umfangreichen Schriftwechsel hervorgeht, forschte die Familie viele Jahre nach seinem Grab, das erst 1950 in La Spezia gefunden wurde. Heute ruht Heinrich Reidelbach auf der Kriegsgräberstätte in Costermano. Die Endgrablage befindet sich in Block 2, Grab 144.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Heinrich Reidelbach, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Costermano, Italien

Eine Dokumentation setzt sich mit den Kriegsereignissen in Italien auseinander.

Friedhofbeschreibung

Auf einem schmalen Bergrücken oberhalb des Gardasees liegt die Kriegsgräberstätte südlich des Ortes Costermano. Zum Gardasee hin fällt das Gelände steil ab und verläuft im Osten in flachen Terrassen hangabwärts. Der Gipfel des Bergrückens gewährt einen weiten Blick über die Landschaft: Alpengipfel im Norden, zypressenumsäumte Weinhügel im Osten und Süden, den Gardasee im Westen.

Durch die Halle des Eingangsgebäudes geht es über eine breite Treppe zur mittleren und größten von drei Terrassen, auf denen sich die Grabfelder befinden. Die einzelnen Gräber sind durch liegende Steinplatten gekennzeichnet. Sie tragen die Namen, Dienstgrade, Geburts- und Sterbedaten von jeweils zwei Toten.

Eine Freitreppe führt zum Kameradengrab. Dort steht eine Bronzefigur, die einen knienden jungen Mann darstellt. Die lebensgroße Skulptur von Prof. Hans Wimmer soll stellvertretend für die in Costermano ruhenden Kriegstoten die Erinnerung an das vielfach erlittene Leid heraufbeschwören.

Am höchsten Punkt der Friedhofsanlage veranschaulicht in einem kleinen überdachten Gebäude eine Landkarte aus Keramikfliesen, in welchen Provinzen die in Costermano ruhenden Toten ursprünglich bestattet waren. Über die Kriegsereignisse in Italien informiert eine Dokumentation im Eingangsgebäude des Friedhofes.

Belegung

Auf der Kriegsgräberstätte Costermano ruhen rund 22.000 deutsche Kriegstote, die im Zweiten Weltkrieg auf italienischem Boden zu Tode kamen. Dabei handelt es sich zum überwiegenden Teil um deutsche Soldaten. Rund 180 Tote hatten eine andere Nationalität, darunter viele Österreicher, aber zum Beispiel auch Franzosen, Italiener und Russen. Auch rund 60 Frauen befinden sich unter den Toten, die als Krankenschwestern, Luftwaffen- oder Stabshelferinnnen eingesetzt waren. Sogar ein 14-jähriger Hitlerjunge ruht auf der Friedhofsanlage.

Historie

Die Bauarbeiten für die Kriegsgräberstätte begannen bereits im Jahr 1955. Am 6. Mai 1967 wurde die Anlage unter großer Anteilnahme der Angehörigen und der örtlichen Bevölkerung feierlich eingeweiht.

Besonderheiten

Unter den in Costermano bestatteten Kriegstoten befinden sich mindestens 16 Personen, die nachweislich Kriegsverbrechen und/oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben oder daran beteiligt waren. Zu ihnen gehören auch die SS-Angehörigen Christian Wirth, Gottfried Schwarz und Franz Reichleitner, die aus dem Generalgouvernement (Polen) nach Italien versetzt worden waren, um unter dem Decknamen „Aktion R“ im adriatischen Küstenland italienische Partisanen zu bekämpfen und die dort lebende jüdische Bevölkerung zu vernichten.

Zuvor waren sie maßgeblich im Generalgouvernement an der Ermordung von rund zwei Millionen Juden sowie Sinti und Roma in den Konzentrationslagern Belzec, Sobibor, Treblinka und Majdanek beteiligt. Alle drei Personen wurden bei Kämpfen mit italienischen Widerstandsgruppen getötet. Die Kriegsverbrecher haben unaussprechliches Leid über viele Menschen und ihre Familien gebracht. Ihre Verbrechen mahnen uns, aus der Geschichte zu lernen und die Menschenwürde zu achten.

 

HINWEIS FÜR PERSONEN MIT BEHINDERUNG:

Der kostenlose Zugang zu dem WC für Behinderte ist nur mit einem Euro-Schlüssel möglich.

Der Euroschlüssel ist ein 1986 vom CBF Darmstadt – Club Behinderter und ihrer Freunde in Darmstadt und Umgebung e. V. – eingeführtes, inzwischen europaweit einheitliches Schließsystem, das es körperlich beeinträchtigten Menschen ermöglicht, mit einem Einheitsschlüssel selbständig und kostenlos Zugang zu behindertengerechten sanitären Anlagen und Einrichtungen zu erhalten.

Informationen zu dem Erwerb des Schlüssels erhalten Sie hier:

CBF-Darmstadt e.V., Pallaswiesenstr. 123a, 64293 Darmstadt; Mo - Fr: 9 Uhr - 12 Uhr & 13 Uhr - 16:30 Uhr; Tel: 06151 - 81 22 0

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

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