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 „In Vielfalt geeint“: Jugendbegegnungen 2024 in Deutschland

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bietet vielseitiges Programm für junge Europäer

Quer durch die Republik spannt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Sommer 2024 ein Netz an Angeboten: Internationale Begegnungen in ganz Deutschland bringen junge Menschen aus verschieden Ländern Europas an Kriegsgräbern zusammen.
 

Sie arbeiten gemeinsam auf Kriegsgräberstätten, gehen in der Vergangenheit auf Spurensuche und setzen sich damit für eine friedliche Zukunft ein. Wer dabei ist, genießt zwei Wochen internationale Gemeinschaft und lernt in den Projekten nicht nur Deutschland, sondern auch Kultur, Sprache und Besonderheiten vieler weiterer Nationen kennen. Das erweitert den Horizont, schafft neue Perspektiven und hinterlässt bleibende Eindrücke.

 

Karlsruhe als Ausgangspunkt

In Karlsruhe ist der Leitspruch der Europäischen Union „In Vielfalt geeint“ nicht nur der Titel des Camps vom 26. Juli bis 9. August – er steht auch für das Selbstverständnis der jungen Menschen von 16 bis 23 Jahren, die sich dort treffen.

Der Besuch des Europäischen Parlaments ist für viele einer der Gründe, dabei zu sein. Bei der Exkursion ins Elsass lernen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch Straßburg kennen und setzten sich mit ihrer Geschichte auseinander, die untrennbar mit der Geschichte Europas verbunden ist – vor allem mit den Kriegen des vergangenen Jahrhunderts.
 

Am Hartmannswillkopf im Elsass

Eine weitere Exkursion nach Frankreich führt die Gruppe auf den Hartmannnswillerkopf. Im Ersten Weltkrieg war dieser Berg am Rande der Vogesen wegen seiner exponierten und strategisch günstigen Lage zwischen Deutschen und Franzosen erbittert umkämpft. Heute ist er ein deutsch-französischer Erinnerungsort und steht seit 2023 auf der Liste UNESCO-Welterbestätten.

„Kriegsgräber erinnern die Menschen daran, welch langen Weg Europa gehen musste, um Frieden und Zusammenarbeit auf dem Kontinent zu schaffen.“

Nurdaulet, 19 Jahre, aus Kasachstan

Bildungsarbeit findet auch in Workshops statt, bei Diskussionen in der internationalen Gruppe und beim Besuch von Gedenkstätten in der Region. In der Freizeit lernen die jungen Leute Freiburg und Heidelberg kennen, erkunden Museen in Karlsruhe, den Schlosspark und die Umgebung. Beim Nationenabend stellen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Herkunftsländer vor.
 

Bremen: Nachhaltigkeit und Frieden

Für das Projekt in Bremen vom 25. Juli bis 4. August melden sich junge Menschen von 16 bis 26 Jahren an, weil sie das Thema Nachhaltigkeit interessiert. In Workshops und moderierten Gesprächsrunden suchen sie Antworten auf Fragen, wie Umweltschutz zu einer friedlichen Zukunft beitragen kann und wie Nachhaltigkeitsthemen Konflikte beeinflussen können.

Die Gruppe diskutiert unterschiedliche Perspektiven aus ganz Europa und entwickelt Zukunftsszenarien, die auf den Grundprinzipien von Frieden und Nachhaltigkeit basieren. Dabei erarbeitet sie eigene Ansätze und Aktionen, die einen nachhaltigen Beitrag zur Zukunft leisten können.
 

Ans Meer und an die Elbe

Fahrten ans Meer und nach Hamburg gehören außerdem zum Programm. Brücken von der Gegenwart in die Vergangenheit schlägt das Camp, indem die Gruppe Gedenkstätten und Erinnerungsorte der vergangenen Weltkriege besucht, aus der Geschichte lernt und das Gedenken erhält.

Lernort Kriegsgrab

Auf den Friedhöfen in Karlsruhe und Bremen arbeiten die Jugendlichen gemeinsam an den Gräber der Kriegstoten, um sie als Mahnmale zu erhalten. Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigen sich zum ersten Mal in dieser Form mit dem Thema Krieg und Gewaltherrschaft. Dabei geht es nicht um Statistiken und Militärgeschichte, sondern um die Schicksale von Menschen im Krieg.

„Kriegsgräber appellieren, den Frieden zu wahren und vereinen uns durch die gemeinsame Geschichte“

Verena, 16 Jahre, aus Deutschland

Die jungen Menschen reinigen Grabkreuze, jäten Grünanlagen und ziehen die Inschriften auf den Grabsteinen nach. Sie beschäftigen sich dabei mit den Biographien von Zivilisten, Soldaten und Fremdarbeiterinnen und -arbeitern, die oft nicht viele älter wurden als sie heute sind.

An den Gräbern der Kriegstoten tauschen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen über die Erinnerungskultur ihrer Heimatländer aus und auch über die aktuelle politische Situation in Europa in einer Zeit, in der wieder neue Kriegsgräber entstehen.


Freundschaften über Grenzen hinweg

Besonders wichtig bei allen internationalen Angeboten des Volksbundes in Deutschland ist der Austausch über Ländergrenzen hinweg, sind die neu geknüpften Kontakte und europäischen Freundschaften, die dabei entstehen.

Campsprache ist Englisch und Sprachanimation trägt spielerisch dazu bei, die verschiedenen Kulturen kennenzulernen. Dabei ist die wichtige Botschaft: Frieden fängt im Kleinen an – damit, sich kennenzulernen und aufeinander zuzugehen. Kulturelle Unterschiede trennen nicht, sondern zeigen, wie vielfältig Europa ist – ganz nach dem Motto der Europäischen Union „In Vielfalt geeint“.

Text: Heike Baumgärtner, Ronja Wieltsch
Kontakt

Workcamps im In- und Ausland

Die Camps in Karlsruhe und Bremen sind nur zwei Beispiele für das Angebot, das der Volksbund-Fachbereich Internationale Jugendbegegnungen und Workcamps für die Saison 2024 macht. In Deutschland sind es elf Projekte. Jetzt anmelden – es sind noch Plätze frei!

Wer Mitglied im Volksbund ist (Mindestbeitrag im Jahr: zwölf Euro), bekommt auf die Teilnahme-Gebühr einen Rabatt von 25 Euro. Eine Übersicht über alle Workcamps und Jugendbegegnungen gibt es hier: Projekte & Anmeldung – Jugendarbeit | Volksbund.de.
 

Der Volksbund ist ...

... ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung im Ausland Kriegstote sucht und birgt, sie würdig bestattet und ihre Gräber pflegt. Daraus leitet er einen Bildungsauftrag ab. Weil er seine Arbeit überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert, ist er dringend auf Unterstützung angewiesen. Danke, dass Sie uns helfen!

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