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Spanien: einziger deutscher Soldatenfriedhof Besuchermagnet

Militärattachés und viele Tagesgäste in Cuacos de Yuste an den Gräbern von 180 Gefallenen beider Weltkriege

Hoher, internationaler Besuch auf der einzigen deutschen Kriegsgräberstätte Spaniens – in Cuacos de Yuste, gut 200 Kilometer westlich von Madrid gelegen: Die im Land akkreditierten Militärattachés ließen sich von ihrem deutschen Kollegen, Oberst i.G. Markus Bungert, über die Anlage in Obhut des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. führen. Sie waren nicht die einzigen: Der Friedhof wird häufig besucht – vor allem von spanischer Bevölkerung.
 

„Das sehen wir auch jedes Jahr im November”, sagt Bungert. Dann gedenkt die deutsche Botschafterin Maria Margarete Gosse unter Federführung des Militärattachéstabes am Volkstrauertag der 180 Toten des Ersten und Zweiten Weltkrieges, die hier bestattet sind. Gespräche mit dem Bürgermeister der Gemeinde und dem Gärtner, der den Friedhof im Volksbund-Auftrag pflegt, bestätigen diese Beobachtung. Einer der Gründe: Der Friedhof liegt in landschaftlich reizvoller Gegend ganz in der Nähe historischer Sehenswürdigkeiten.
 

Vielbesuchte Nachbarschaft

Eine davon ist das Kloster Yuste, das dank touristischer Initiative bekannter geworden ist: Feste locken Besucherinnen und Besucher in die Region, eine organisierte Wanderung von Jarandilla de la Vera zum Kloster führt direkt am deutschen Soldatenfriedhof vorbei.

Die zweite Sehenswürdigkeit in direkter Nachbarschaft des Klosters ist ein Palast – das letzte Refugium Kaiser Karls V. Hier verbrachte er die Zeit von seiner Ankunft im November 1556 bis zu seinem Tod im September 1558.
 

Station am Wanderweg

Am Friedhof vorbei führt auch ein attraktiver Wanderweg von Cuacos des Yuste zum Kloster. Der Eingangsbereich weckt bei Besucherinnen und Besuchern sofort Interesse daran, warum genau hier, in der Extremadura, ein deutscher Soldatenfriedhof existiert. Ein Gang über die Anlage ist ein willkommener Anlass für eine Pause.

Als Markus Bungert seine Gäste über den Friedhof und die Volksbund-Arbeit informierte, stützte er sich unter anderem auf Forschungsergebnisse, die in einem 800-seitigen Buch zusammengefasst sind. Gleiches gilt für diesbezügliche Anfragen an die Botschaft, insbesondere von Familienangehörigen.
 

Bundesverdienstkreuz für Forschung

Der Autor, Violat Bordonau, hat sich intensiv mit der Anlage und den dort Bestatteten  beschäftigt, mit ihren Biographien und den Umständen, unter denen sie zu Tode gekommen sind. Dafür erhielt er 2021 das Bundesverdienstkreuz.
 

Filmdreh fürs spanische Fernsehen

„Unser Besuch hat gezeigt, dass die Geschichte des Friedhofs, der Verstorbenen und ihrer Schicksale und der Umgang damit auf sehr großes Interesse stößt. Gleiches gilt für die Arbeit des Volksbundes, die Anlage der Wiesengräber, die Ästhetik der aus Basalt gehauenen Grabsteine, aber auch für den immer hervorragenden Pflegezustand”, zog Bungert Bilanz. „Die Arbeit des Volksbundes stützt somit das in Spanien sehr positive Bild von unserem Land.”

Aktuell hat auch eine spanische Agentur Interesse an diesem Friedhof: Für einen Film zeichnet sie die Entwicklung der Anlage nach. Auskunft gibt dabei eine Deutsch-Spanierin, die den Umbetter des Volksbundes bei den Exhumierungen begleitet hat. 1983 war der Friedhof eingeweiht worden. Die Soldaten, die hier bestattet sind, wurden aus Gräbern im ganzen Land umgebettet.
 

Vom Tod auf See

26 der 180 hier Begrabene starben während des Ersten Weltkrieges, 154 im Zweiten Weltkrieg. Die Mehrzahl gehörte der Luftwaffe und der Kriegsmarine an, unter ihnen viele U-Boot-Fahrer. Sie starben auf See, ihre Leichen wurden an den Küsten Spaniens angeschwemmt.

Die Namen weiterer Soldaten, die nicht geborgen werden konnten, sind ebenfalls auf Grabzeichen verewigt, versehen mit dem Zusatz „i. m.“ – „in memoriam“. Soldaten der „Legion Condor” sind – entgegen noch immer kursierenden Gerüchten – hier nicht bestattet.

Mehr Informationen zu diesem Friedhof finden Sie hier: Kriegsgräberstätte: Cuacos de Yuste.

Der Volksbund ist ...

... ein gemeinnütziger Verein, der dringend auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen ist. Mit Spanien sind es 46 Länder, in denen er mehr als 830 Kriegsräberstätten pflegt. Im Auftrag der Bundesregierung sucht und birgt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Kriegstote im Ausland, bestattet sie würdig und klärt heute noch jährlich mehrere Tausend Schicksale. Er betreut Angehörige und erreicht mit seinen Jugend- und Bildungsangeboten jährlich mehr als 30.000 junge Menschen.

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