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Johann Sawatzki

Geburtsdatum 20.10.1908

Geburtsort Pollnitz

Todes-/Vermisstendatum 25.04.1945

Todes-/Vermisstenort bei Pontremoli-Dozzano/Massa Carrara

Dienstgrad Feldwebel

Johann Sawatzki ruht auf der Kriegsgräberstätte in Costermano .

Endgrablage: Block 3 Grab 250

  • Name und die persönlichen Daten von Johann Sawatzki sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Johann Sawatzki mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Johann Sawatzki, Datum unbekannt

Johann Sawatzki, genannt Hans, wurde am 20. Oktober 1908 in Pollnitz/Pommern als jüngster Sohn eines Bauern geboren. Daher kam er als Hoferbe nicht in Frage. In der Folge trat er als Berufssoldat bei der Reichswehr ein und verpflichtete sich zu 12 Jahren Dienstzeit. Er war in Saarlautern (heute: Saarlouis) stationiert und dort in der Kleiderkammer beschäftigt. Am 26. Oktober 1936 heiratete er Luzia Warnke. Das Paar hatte drei Töchter, geboren 1938, 1939 und 1943.

Neben mehreren Feldpostbriefen ist auch das Soldbuch von Johann Sawatzki erhalten und dokumentiert seinen militärischen Werdegang. Sawatzki diente vor Oktober 1939 bereits als Feldwebel in der Wehrmacht und bekam im August 1940 das „Deutsche Schutzwall Ehrenzeichen“ verliehen. Am 1. Oktober 1941 wurde er Stabsfeldwebel und erhielt 2 Monate später das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse. Er wurde in Norwegen und Finnland sowie an der Ostfront eingesetzt und bekam im Januar 1943 die „Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42“ verliehen. Ab Juli 1944 war er in Italien im Einsatz.

Er schrieb regelmäßig an seine Ehefrau und Schwiegereltern. Die Briefe an Sawatzki konnten häufig nicht zugestellt werden. Nur selten erhielt erInformationen über den Verbleib seiner Familie, die sich auf dem Weg zu seinen Schwiegereltern in Potsdam befand. In seinen Feldpostbriefen wird die Sorge und Ungewissheit um Frau und Kinder deutlich: „Hoffentlich bist du aus dem Kessel heraus und ihr seid mir alle wohlbehalten. Hätte ich doch nur bald Gewißheit. Solange muß man sich noch bescheiden, obwohl es einen doch sehr niederdrückt“ (05.03.45).

Am 25. April 1945 starb Johann Sawatzki bei Pontremoli in der Provinz Massa Carrara. Die Familie, mittlerweile aus dem Saarland über Pommern nach Potsdam gelangt, erhielt erst im Oktober 1945 durch einen Kameraden die Nachricht vom Tode Johann Sawatzkis. Im November 1946 schrieb dann der Bataillonskommandeur, Hauptmann Hoffschulz, aus der Kriegsgefangenschaft, in die sein Bataillon vier Tage nach Johann Sawatzkis Tod geraten war, einen Brief an die Ehefrau Sawatzkis. Darin schilderte er die genauen Todesumstände ihres Mannes und gab eine eidesstattliche Erklärung zum Tod ihres Mann ab, damit sie als Witwe Anrecht auf Unterstützung erhielt. Hauptmann Hoffschulz berichtete, dass sich das Bataillon auf dem Rückzug befand und am 26. April 1945 eine Defensivstellung errichtet habe. Während einer Pause sei Johann Sawatzki von amerikanischem Artilleriefeuer überrascht und tödlich durch Granatsplitter verwundet worden. Auf Nachfrage informierte 1948 ein italienischer Pfarrer in einem Brief über die Beisetzung Johann Sawatzkis und machte Angaben zu den letzten Tagen Johann Sawatzkis. Diese hätte er bei der Familie Fedelina verbracht. In den 1950er Jahren pflegte die Ehefrau Luzia Sawatzki einen regelmäßigen Kontakt zu dieser Familie.

1957 wurde Sawatzki umgebettet und ruht heute auf der Kriegsgräberstätte Costermano Block 3, Grab 250.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Johann Sawatzki, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Costermano, Italien

Eine Dokumentation setzt sich mit den Kriegsereignissen in Italien auseinander.

Friedhofbeschreibung

Auf einem schmalen Bergrücken oberhalb des Gardasees liegt die Kriegsgräberstätte südlich des Ortes Costermano. Zum Gardasee hin fällt das Gelände steil ab und verläuft im Osten in flachen Terrassen hangabwärts. Der Gipfel des Bergrückens gewährt einen weiten Blick über die Landschaft: Alpengipfel im Norden, zypressenumsäumte Weinhügel im Osten und Süden, den Gardasee im Westen.

Durch die Halle des Eingangsgebäudes geht es über eine breite Treppe zur mittleren und größten von drei Terrassen, auf denen sich die Grabfelder befinden. Die einzelnen Gräber sind durch liegende Steinplatten gekennzeichnet. Sie tragen die Namen, Dienstgrade, Geburts- und Sterbedaten von jeweils zwei Toten.

Eine Freitreppe führt zum Kameradengrab. Dort steht eine Bronzefigur, die einen knienden jungen Mann darstellt. Die lebensgroße Skulptur von Prof. Hans Wimmer soll stellvertretend für die in Costermano ruhenden Kriegstoten die Erinnerung an das vielfach erlittene Leid heraufbeschwören.

Am höchsten Punkt der Friedhofsanlage veranschaulicht in einem kleinen überdachten Gebäude eine Landkarte aus Keramikfliesen, in welchen Provinzen die in Costermano ruhenden Toten ursprünglich bestattet waren. Über die Kriegsereignisse in Italien informiert eine Dokumentation im Eingangsgebäude des Friedhofes.

Belegung

Auf der Kriegsgräberstätte Costermano ruhen rund 22.000 deutsche Kriegstote, die im Zweiten Weltkrieg auf italienischem Boden zu Tode kamen. Dabei handelt es sich zum überwiegenden Teil um deutsche Soldaten. Rund 180 Tote hatten eine andere Nationalität, darunter viele Österreicher, aber zum Beispiel auch Franzosen, Italiener und Russen. Auch rund 60 Frauen befinden sich unter den Toten, die als Krankenschwestern, Luftwaffen- oder Stabshelferinnnen eingesetzt waren. Sogar ein 14-jähriger Hitlerjunge ruht auf der Friedhofsanlage.

Historie

Die Bauarbeiten für die Kriegsgräberstätte begannen bereits im Jahr 1955. Am 6. Mai 1967 wurde die Anlage unter großer Anteilnahme der Angehörigen und der örtlichen Bevölkerung feierlich eingeweiht.

Besonderheiten

Unter den in Costermano bestatteten Kriegstoten befinden sich mindestens 16 Personen, die nachweislich Kriegsverbrechen und/oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben oder daran beteiligt waren. Zu ihnen gehören auch die SS-Angehörigen Christian Wirth, Gottfried Schwarz und Franz Reichleitner, die aus dem Generalgouvernement (Polen) nach Italien versetzt worden waren, um unter dem Decknamen „Aktion R“ im adriatischen Küstenland italienische Partisanen zu bekämpfen und die dort lebende jüdische Bevölkerung zu vernichten.

Zuvor waren sie maßgeblich im Generalgouvernement an der Ermordung von rund zwei Millionen Juden sowie Sinti und Roma in den Konzentrationslagern Belzec, Sobibor, Treblinka und Majdanek beteiligt. Alle drei Personen wurden bei Kämpfen mit italienischen Widerstandsgruppen getötet. Die Kriegsverbrecher haben unaussprechliches Leid über viele Menschen und ihre Familien gebracht. Ihre Verbrechen mahnen uns, aus der Geschichte zu lernen und die Menschenwürde zu achten.

 

HINWEIS FÜR PERSONEN MIT BEHINDERUNG:

Der kostenlose Zugang zu dem WC für Behinderte ist nur mit einem Euro-Schlüssel möglich.

Der Euroschlüssel ist ein 1986 vom CBF Darmstadt – Club Behinderter und ihrer Freunde in Darmstadt und Umgebung e. V. – eingeführtes, inzwischen europaweit einheitliches Schließsystem, das es körperlich beeinträchtigten Menschen ermöglicht, mit einem Einheitsschlüssel selbständig und kostenlos Zugang zu behindertengerechten sanitären Anlagen und Einrichtungen zu erhalten.

Informationen zu dem Erwerb des Schlüssels erhalten Sie hier:

CBF-Darmstadt e.V., Pallaswiesenstr. 123a, 64293 Darmstadt; Mo - Fr: 9 Uhr - 12 Uhr & 13 Uhr - 16:30 Uhr; Tel: 06151 - 81 22 0

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

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