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Georg August Lütje

Geburtsdatum 24.07.1908

Geburtsort St.Margarethen

Todes-/Vermisstendatum 03.1945

Todes-/Vermisstenort Kgf.Laz.Debitza (Polen)

Dienstgrad Soldat

Georg August Lütje ruht auf der Kriegsgräberstätte in Siemianowice Śląskie (Polen)

Bei den Umbettungsarbeiten in seinem ursprünglichen Grablageort konnte er nicht zweifelsfrei identifiziert werden, so dass er als "unbekannter Soldat" auf dem Friedhof Siemianowice Śląskie bestattet worden ist.

Endgrablage: Block 2 - Unter den Unbekannten

  • Name und die persönlichen Daten von Georg August Lütje sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Georg August Lütje mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Kein Portrait vorhanden

Georg August Lütje wurde am 24. Juli 1908 in St. Margarethen bei Bishausen geboren. Lütje war verheiratet mit Frieda Lütje. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Ansonsten ist über das Privatleben Lütjes kaum etwas bekannt.

Laut Feldpostnummer wurde Lütje zuletzt im Feldersatz-Bataillon 188 in Polen eingesetzt. In seinen Briefen an die Familie berichtete er von Stationierungen in Baranow, Jasna Góra und Ostrowice. Deutlich wird darin, wie sehr ihm der Kriegseinsatz zusetzte: „Ich bin oft mit den Gedanken daheim bei euch. Aber ein Soldat darf ja nicht denken, sonst wird er verrückt. Ja hoffen wir das der Krieg bald ein Ende hat.“ (25.12.44)

Insbesondere die ausbleibende Feldpost und damit der fehlende Kontakt zu seiner Familie machten ihm zu schaffen. Im Januar 1945 schrieb er, dass er zuletzt am 23. Dezember Post erhalten hätte. Verzweifelt versuchte er Kontakt zu seiner Familie herzustellen: „Werde mal wieder eine weise [sic!] Brieftaube ablassen. Das einzige wo ich mit dir immer noch in Verbindung stehe. Es ist nun der dritte den ich diese Woche schreibe. Und immer noch keine Nachricht von zu Hause.“ (07.01.45) Noch in seinem letzten Brief schrieb er: „Warte jeden Tag, aber leider vergebens.“ (10.01.45)

In den regelmäßigen Briefen an seine Familie beschreibt er seinem Alltag und seine Erlebnisse. Oftmals geht es darin um Unterkunft und die Versorgung mit Lebensmitteln. Aber er berichtete etwa auch vom Weihnachtsfest in Borowno 1944: Seiner Familie schreibt er von der prunkvoll ausgestatteten Kirche. Die zwar leider katholisch sei, aber „aber das macht nichts“: „Es war evangelischer Gottesdienst. Wir hatten einen wunderbaren Battalionspfarrer [sic!]. Der hielt eine Predigt, das [sic!] uns allen die Tränen kamen.“ Am schönsten sei es dennoch, „wenn mann [sic!] das Fest im Kreise seiner Lieben feiern kann.“ (25.12.44)

Nach Weihnachten 1944 wurde seine Einheit an die Front nach Ostrowice verlegt. Von dort schrieb er vermutlich den letzten Brief an seine Familie. Im Frühjahr 1945 geriet er in Kriegsgefangenschaft. Bereits im März 1945 verstarb er im Lazarett des Kriegsgefangenlagers Debitza. Dort wurde er anschließend beigesetzt. Bei Umbettungsarbeiten an seinem ursprünglichen Grablageort konnte er nicht zweifelsfrei identifiziert werden, so dass er als "unbekannter Soldat" auf der Kriegsgräberstätte Siemianowice Slaskie in Block 2 bestattet wurde.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Georg August Lütje, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Siemianowice Śląskie, Polen

Die Industriestadt Siemianowice Śląskie liegt im Süden Polens im Verwaltungsbezirk (Woiwodschaft) Śląskie (Schlesien), nördlich von Katowice (Kattowitz). Die dortige Kriegsgräberstätte befindet sich an der Straße Nr. 94 zwischen den Ortschaften Bytom und Czeladz. Sie ist der größte deutsche Soldatenfriedhof in Polen und wurde am 10. Oktober 1998 der Öffentlichkeit übergeben.

 

Friedhofsbeschreibung

 

Die polnischen Behörden stellten dem Volksbund in den 1990er Jahren bei Siemianowice ein 3,4 Hektar großes Gelände für die Anlage eines deutschen Soldatenfriedhofes kostenlos zur Verfügung. Zwei Hauptwege erschließen die in einem Waldstück gelegene Gräberstätte. Auf einem zentralen Gedenkplatz dokumentieren beschriftete Stelen die Namen der Orte, aus denen Kriegstote hierher gebracht wurden. Ab 1997 erfolgten die Umbettungen der Gebeine deutscher Soldaten aus den Orten der Bezirke Katowice, Bielsko Biala, Krakow, Tarnow, Kielce, Czestochowa, Piotrkow Trybunalski, Sieradz, Nowy Sacz und Lodz. Blocksteine markieren die Einbettungsblöcke auf dem Friedhof, Reihensteine ermöglichen das Auffinden der Grablagen. Der Friedhof bietet Platz für rund 40.000 Kriegstote. Ende 2018 waren 33.283 Deutsche, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren, hier beigesetzt. Weitere Umbettungen finden statt. Im Informationsraum der Kriegsgräberstätte ist das Namenbuch aller in Polen ruhenden deutschen Kriegstoten einsehbar. Am Eingangsgebäude informiert eine Tafel über die am 10. Oktober 1998 eingeweihte Anlage.

 

Historie

Innerhalb der heutigen Grenzen der Republik Polen verloren während des Zweiten Weltkrieges etwa 500.000 deutsche Soldaten ihr Leben. Sie starben hauptsächlich bei Kampfhandlungen während des deutschen Überfalls auf Polen 1939, durch Aktionen des polnischen Widerstandes und 1945 im Kampf gegen die vorrückende Sowjetarmee. Der im Jahr 1991 unterzeichnete deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag bildet die rechtliche Grundlage für die Errichtung deutscher Kriegsgräberstätten in Polen. Finanziert aus Mitteln der Bundesrepublik Deutschland, entstanden insgesamt 14 Soldatenfriedhöfe, zwei davon in Schlesien: Siemianowice Śląskie (Laurahütte) und Nadolice Wielkie (Groß Nädlitz). Größere deutsche Gräberstätten für Kriegstote des Zweiten Weltkriegs wurden unter anderem auch in Olsztyn, Przemyœl, Poznañ und in der Nähe von Szczecin angelegt.

 

Besonderheit

Der Name Laurahütte geht auf eine 1890 in Oberschlesien angelegte Ortschaft zurück, die bei der 1922 vorgenommenen Teilung Oberschlesiens – eine Nachwirkung des Ersten Weltkriegs – dem polnischen Teil der Region zugeschlagen wurde. Es folgte die Auflösung der Gemeinde Laurahütte und die Zusammenlegung mit Siemianowice Śląskie (Siemianowitz) zur neuen Gemeinde Huta Laura-Siemianowice Śląskie – ab 1927 nur Siemianowice Śląskie. Die in den 1830er Jahren gegründete Laurahütte war einer der größten Eisenhüttenbetriebe Oberschlesien.

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

Mediathek

  • Prospekt "Kriegsgräberstätte Laurahütte (Siemianowice Slaskie)/Polen"
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  • Informationstafel Siemianowice/Laurahütte in Polen
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