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Karl Büsen

Geburtsdatum 11.09.1908

Geburtsort Kiel

Todes-/Vermisstendatum 04.06.1947

Todes-/Vermisstenort Dabrowskie Kgf.Lg.10/II

Dienstgrad Gefreiter

Karl Büsen wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt.

Nach den uns vorliegenden Informationen befindet sich sein Grab derzeit noch an folgendem Ort: Sosnowiec - Polen

Der Volksbund ist bemüht, auf der Grundlage von Kriegsgräberabkommen die Gräber der deutschen Soldaten zu finden und ihnen auf Dauer gesicherte Ruhestätten zu geben. Wir hoffen, in nicht allzu ferner Zukunft auch das Grab von Karl Büsen zu finden und die Gebeine auf einen Soldatenfriedhof überführen zu können.

  • Name und die persönlichen Daten von Karl Büsen sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Karl Büsen mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Karl Büsen, ca. 1943

Karl Büsen wurde am 11. September 1908 in Kiel geboren. Er war verheiratet mit Elisabeth „Lischen“ Büsen. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Karl-Heinz und Renate.

Büsen war gelernter Kraftfahrzeugschlosser. Als Hausmeister und Kraftfahrer war er in der Farbenfabrik Flügger angestellt. Unter anderem lieferte er Farben und Lacke an die Werften. Daher wurde Büsen zu Beginn des Krieges als unabkömmlich eingestuft und nicht unmittelbar zum Kriegsdienst eingezogen. Seine Ehefrau Elisabeth war in derselben Firma als Reinigungskraft beschäftigt.

1943 jedoch erhielt auch Büsen seinen Einberufungsbescheid. Zur Ausbildung kam er zunächst nach Dänemark und Neustadt in Westpreußen. Schließlich wurde er als Gefreiter im Grenadier-Ersatz-Bataillon 209 und der Feldgendarmerie an der Westfront eingesetzt. Während seines Militärdienstes pflegten er und seine Ehefrau eine regelmäßige Korrespondenz. So erfuhr er etwa im Mai 1944 von der schweren Erkrankung und Operation seiner Frau und der Bombardierung Kiels, bei der die Familie ihren Besitz verlor. Vor allem aber spiegelt sich in den Briefen die Sehnsucht nach seiner Familie.

Stationiert war Büsen zwischen 1943 und 1944 beispielsweise in Rennes, Caen und Paris. Anhand seines Itinerars lässt sich die Rückzugsbewegung der Wehrmacht nachvollziehen. Auf dem Rückzug Station bezog er mit seiner Einheit in verschiedenen Ortschaften im Deutsch-Französischen Grenzgebiet. Zuletzt war er in der Oberlausitz stationiert. Aus Friedeberg schickte er zwischen dem 5. und 12. April 1945 seine zwischenzeitlich letzten Briefe an seine Familie. Deutlich äußerte Büsen in diesen Briefen seine Kriegsmüdigkeit: unter die Signatur seines Briefes vom 5. April setzte er dick unterstrichen den Satz „Es muß doch einmal ein Ende nehmen“ Im selben Brief schilderte, er die Verzweiflung von „viele[r] Kameraden[,] die Frau u[nd] Kind verloren haben“ und sich daher freiwillig zur Panzerbekämpfungstruppe, obwohl, so Büsen, „man sich auch nirgends freiwillig melden soll beim Komiß“. Angesichts dieser Schilderungen kommt in Büsens letzten Briefen vor Kriegsende bittere Ironie zum Vorschein, wenn er schreibt, „[s]onst geht es mir gut, u[nd] warte nun auf den Endsieg, der da kommen soll“ (05.04.1945). Zwar schrieb er in diesen Briefen auch, dass er auf keinen Fall in „russische Hände“ geraten wolle. Allerdings geriet er kurze Zeit später doch in russische Kriegsgefangenschaft.

Interniert wurde er im Kriegsgefangenenlager 10/II Dabrowskie in Polen. Lediglich ein Brief Karl Büsens an seine Ehefrau aus der Kriegsgefangenschaft ist erhalten. Der aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus der Kriegsgefangenschaft entlassene Heinrich Bertling schmuggelte ihn aus dem Lager und übersandte ihn Anfang Oktober 1945 an Elisabeth Büsen. In dem Brief bekundete Büsen die Hoffnung bald aus der Kriegsgefangenschaft entlassen zu werden und unterzeichnete mit: „Auf ein baldiges Wiedersehen Euer Karl u[nd] Vati“. Weitere Briefe Büsens sind nicht überliefert. Er verlieb noch bis 1947 in Kriegsgefangenschaft.

Am 7. Juni 1947 teilte der Lagerälteste Büsens Ehefrau mit, dass dieser am 29. Mai bei einem Arbeitseinsatz unter Tage schwer verletzt worden sei und daraufhin wenige Tage später am 4. Juni 1945 im Lagerrevier verstarb. Beigesetzt wurde Büsen zunächst auf dem Friedhof in Niwka. Sein Leichnam konnte bislang nicht geborgen werden. Daher ist sein Name im Gedenkbuch auf der Kriegsgräberstätte Siemianowice Slaskie verzeichnet.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Karl Büsen, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Siemianowice Śląskie, Polen

Die Industriestadt Siemianowice Śląskie liegt im Süden Polens im Verwaltungsbezirk (Woiwodschaft) Śląskie (Schlesien), nördlich von Katowice (Kattowitz). Die dortige Kriegsgräberstätte befindet sich an der Straße Nr. 94 zwischen den Ortschaften Bytom und Czeladz. Sie ist der größte deutsche Soldatenfriedhof in Polen und wurde am 10. Oktober 1998 der Öffentlichkeit übergeben.

 

Friedhofsbeschreibung

 

Die polnischen Behörden stellten dem Volksbund in den 1990er Jahren bei Siemianowice ein 3,4 Hektar großes Gelände für die Anlage eines deutschen Soldatenfriedhofes kostenlos zur Verfügung. Zwei Hauptwege erschließen die in einem Waldstück gelegene Gräberstätte. Auf einem zentralen Gedenkplatz dokumentieren beschriftete Stelen die Namen der Orte, aus denen Kriegstote hierher gebracht wurden. Ab 1997 erfolgten die Umbettungen der Gebeine deutscher Soldaten aus den Orten der Bezirke Katowice, Bielsko Biala, Krakow, Tarnow, Kielce, Czestochowa, Piotrkow Trybunalski, Sieradz, Nowy Sacz und Lodz. Blocksteine markieren die Einbettungsblöcke auf dem Friedhof, Reihensteine ermöglichen das Auffinden der Grablagen. Der Friedhof bietet Platz für rund 40.000 Kriegstote. Ende 2018 waren 33.283 Deutsche, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren, hier beigesetzt. Weitere Umbettungen finden statt. Im Informationsraum der Kriegsgräberstätte ist das Namenbuch aller in Polen ruhenden deutschen Kriegstoten einsehbar. Am Eingangsgebäude informiert eine Tafel über die am 10. Oktober 1998 eingeweihte Anlage.

 

Historie

Innerhalb der heutigen Grenzen der Republik Polen verloren während des Zweiten Weltkrieges etwa 500.000 deutsche Soldaten ihr Leben. Sie starben hauptsächlich bei Kampfhandlungen während des deutschen Überfalls auf Polen 1939, durch Aktionen des polnischen Widerstandes und 1945 im Kampf gegen die vorrückende Sowjetarmee. Der im Jahr 1991 unterzeichnete deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag bildet die rechtliche Grundlage für die Errichtung deutscher Kriegsgräberstätten in Polen. Finanziert aus Mitteln der Bundesrepublik Deutschland, entstanden insgesamt 14 Soldatenfriedhöfe, zwei davon in Schlesien: Siemianowice Śląskie (Laurahütte) und Nadolice Wielkie (Groß Nädlitz). Größere deutsche Gräberstätten für Kriegstote des Zweiten Weltkriegs wurden unter anderem auch in Olsztyn, Przemyœl, Poznañ und in der Nähe von Szczecin angelegt.

 

Besonderheit

Der Name Laurahütte geht auf eine 1890 in Oberschlesien angelegte Ortschaft zurück, die bei der 1922 vorgenommenen Teilung Oberschlesiens – eine Nachwirkung des Ersten Weltkriegs – dem polnischen Teil der Region zugeschlagen wurde. Es folgte die Auflösung der Gemeinde Laurahütte und die Zusammenlegung mit Siemianowice Śląskie (Siemianowitz) zur neuen Gemeinde Huta Laura-Siemianowice Śląskie – ab 1927 nur Siemianowice Śląskie. Die in den 1830er Jahren gegründete Laurahütte war einer der größten Eisenhüttenbetriebe Oberschlesien.

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

Mediathek

  • Prospekt "Kriegsgräberstätte Laurahütte (Siemianowice Slaskie)/Polen"
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  • Informationstafel Siemianowice/Laurahütte in Polen
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