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Gerhard Assmann

Geburtsdatum 07.03.1921

Geburtsort -

Todes-/Vermisstendatum 01.01.1943

Todes-/Vermisstenort Stadt Stalingrad

Dienstgrad -

Nach den uns vorliegenden Informationen ist Gerhard Assmann vermisst.

Fast 75 Jahre nach dem Ende der erbitterten Kämpfe um Stalingrad haben Tausende Familien in Deutschland noch immer keinen Hinweis über den Verbleib ihrer Angehörigen, deren Spuren sich 1942/43 zwischen Don und Wolga verloren haben. Um diesen dennoch einen Ort des persönlichen Gedenkens zu schaffen, hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Personalien der Stalingrad - Vermissten auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Rossoschka bei Wolgograd (Informationen zu diesem Friedhof hier) dokumentiert. Auf 107 Granitwürfeln mit einer Kantenlänge von 1,50 Metern und einer Höhe von 1,35 Metern sind in alphabetischer Reihenfolge 103 234 Namen eingraviert.

Ein Foto können Sie gern bei uns bestellen.

Der Name des Obengenannten ist auf dem Würfel 2, Platte 16 verzeichnet.

  • Name und die persönlichen Daten des Obengenannten sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Falls Gerhard Assmann mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Porträtfoto Gerhard Aßmanns

Gerhard Aßmann wurde am 7. März 1921 in Ladeburg als Sohn des Schuhmachers Otto Aßmann und dessen Ehefrau geboren.

Als Musiker wurde er ausgebildet bei Hermann Unger. Vermutlich gehörte er zeitweise auch seinem Orchester an, ehe er zum Militärdienst eingezogen wurde. Die Familie Unger hielt in dieser Zeit regelmäßigen Kontakt zu den Aßmanns und erkundigte sich nach Gerhard Aßmanns Verbleib.

Gerhard Aßmann diente als Unteroffizier beim Infanterie-Regiment 518 der 295. Division. Am 13. September1942 war seine Einheit beteiligt an der Großoffensive auf die Innenstadt von Stalingrad. In der folgenden Schlacht um Stalingrad wurde die Einheit eingekesselt. Während seines Einsatzes schrieb Gerhard Aßmann am 26.10.1942 einen Brief an seine Eltern. Darin bemühte er sich etwaigen Befürchtungen seiner Eltern vorzubeugen. So schreib er: „Es kann möglich sein das [sic!] ich Euch mal acht Tage nicht schreiben kann. Laßt Euch alle nicht aus der Fassung bringen wenn ich mal einige Zeit von mir nichts hört.“ Umgekehrt erkundigte er sich mit den Worten, „Ihr wisst von diesem Krieg bleibt auch die Heimat nicht unversehrt u[nd] da muß man mit allem rechnen“, bei seinen Eltern über das Vorgehen im Erbfall. Solle er einmal in die Lage versetz werden, wolle er „nicht so unbeholfen sein.“

Weitere Briefe Gerhard Aßmanns sind nicht überliefert. Wie aus einem Brief des Vaters hervorgeht, war datiert die letzte Nachricht von Gerhard Aßmann wahrscheinlich auf den 4. Januar 1942. Demgegenüber sind allerdings etliche Briefe seiner Eltern erhalten, da diese als „unzustellbar“ zurück an den Absender gingen. Der erste dieser Briefe datiert auf den 29. November. Dreizehn Briefe seiner Eltern und Großeltern kamen bis zum 16. Februar1943 mit demselben Vermerk zurück. Sie dokumentieren die Hoffnung und die Verzweiflung der Angehörigen. So heißt es in einem Brief seines Vaters: „Viel kann ich nicht schreiben, was soll ich schreiben, wir wissen[,] Du hast Stalingrad mitgemacht. Wo bist Du, was machst Du, so geht es uns im Kopf herum. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen geben wir nicht auf und wenn wir noch lange auf Post von Dir warten müssen.“ (07.02.1943)

In der deutschen Öffentlichkeit war die verheerende Niederlage in Stalingrad nicht mehr durch Propaganda zu kaschieren. Schließlich wandte sich Otto Aßmann im April 1943 mit einer Anfrage zum Schicksal seines Sohnes an den Abwicklungsstab der 6. Armee. Die Anfrage blieb ohne Ergebnis. Es folgten Anfragen bei beim türkischen Roten Halbmond, die Schwedische Kirche und weiteren Stellen.In der Nachkriegszeit setzten die Eltern Aßmanns die Suche fort und wandten sich an den Suchdienst des DRK, die Caritas, aber auch an einen Wahrsager, was als Ausdruck der verzweifelten Suche interpretiert werden muss. Der Wahrsager teilte mit: „Wenn die Geburtsstunde genau stimmt, dann muß er den Mondknoten, der für ihn die größte Gefahr bedeutet, umgangen haben.“ Weiteres konnte der Wahrsager trotz verschiedener „Berechnungen“ nicht mitteilen. Er bat aber, „die Hoffnung nicht aufzugeben.“

Gerhard Aßmann gilt bis heute als vermisst. An ihn erinnert eine Inschrift auf der Kriegsgräberstätte in Rossoschka.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Gerhard Aßmann, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Rossoschka, Russland

In Rossoschka sind russische und deutsche Soldaten in unmittelbarer Nähe begraben. Sie fielen in der erbitterten Schlacht um Stalingrad im Zweiten Weltkrieg.

 

Friedhofbeschreibung

In mitten des damaligen „Kessels von Stalingrad“, 37 Kilometer nordwestlich der Stadt Wolgograd, die bis 1961 Stalingrad hieß und wo eine der größten Schlachten des Zweiten Weltkriegs stattfand, liegt Rossoschka.

Die deutsche Kriegsgräberstätte fügt sich auf einer Fläche von knapp sechs Hektar in die Steppe ein. Die kreisförmige Anlage mit einem Durchmesser von 150 Metern gleicht einer überdimensionalen, waagerecht auf die Steppe gelegten flachen Scheibe. Der Friedhof gliedert sich in zwei Gräberfelder. Links des Zugangswegs liegt der alte, inzwischen neu gestaltete Friedhof, der schon während des Kriegs von der Wehrmacht für 600 Gefallene angelegt worden war. Das trapezförmige Areal ist von einer Natursteinmauer umgeben. Rechts davon liegt der neue Teil. Eine Ringmauer aus Granitblöcken grenzt mit einem umlaufenden gepflasterten Weg das Gelände von der Steppe ab. Auf Granittafeln stehen die Namen der geborgenen deutschen Gefallenen aus dem Kessel sowie dem Gebiet um das ehemalige Stalingrad.

Der Kasseler Architekt Jürgen von Reuß vermittelt mit seinem Entwurf die Eigenarten der Kulturlandschaft: den scharfen Wind im Winter, die unerbittliche Hitze im Sommer, die Weite der Steppe und ihre Stille. Auf großen Granitblöcken sind die Namen von fast 120.000 Vermissten und Toten verewigt. Die Einweihung der Würfel fand am 9. September 2006 statt. Auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion verzeichnet Rossoschka neben Sologubowka die meisten Besucherinnen und Besucher.

Belegung

In Rossoschka sind 61.791 Gefallene begraben. Weitere Zubettungen folgten.

Historie

Die Schlacht von Stalingrad ist eine der bekanntesten des Zweiten Weltkriegs. Im Spätsommer 1942 griff die 6. Armee die russische Stadt an. Nach einer Gegenoffensive der Roten Armee im November wurden bis zu 300.000 Soldaten der Wehrmacht und ihrer Verbündeten eingekesselt. Im Winter 1942/1943 folgte die deutsche Kapitulation. Mehr als eine Million Soldaten kamen bei den Kämpfen ums Leben.

Besonderheit

Die deutsche Kriegsgräberstätte Rossoschka wurde 1999 eingeweiht. Zuvor hatte der Volksbund den Bau eines russischen Soldatenfriedhofs finanziert, der 1997 als Versöhnungsprojekt eröffnet wurde. Beide Anlagen sind nur durch eine schmale Landstraße getrennt. Die Friedhöfe sind sehr unterschiedlich gestaltet. Im Zentrum der russischen Anlage steht ein Glockenturm mit der originalen Glocke des im Zweiten Weltkrieg komplett zerstörten Dorfs Rossoschka. Um ihn herum sind Grabzeichen vorwiegend unbekannter russischer Soldaten angeordnet. Zerstörte Stahlhelme auf Granitsteinen erinnern an die etwa 20.000 Toten, die auf dem halbkreisförmigen Friedhof ruhen.

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

Mediathek

  • Prospekt "Kriegsgräberstätten Russische Föderation (deutsch)"
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  • Luftaufnahmen der Kriegsgräberstätte Rossoschka
    Mediathek
  • Informationstafel Rossoschka in Russland
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