Volksbund Logo Desktop Volksbund Logo Mobil
Gräbersuche Mitglied werden Jetzt spenden Spenden

Gräbersuche-Online

Gräbersuche-Online

Walter Mewes

Geburtsdatum 07.01.1914

Geburtsort -

Todes-/Vermisstendatum 07.01.1943

Todes-/Vermisstenort Raum Stalingrad

Dienstgrad Feldwebel

Nach den uns vorliegenden Informationen ist Walter Mewes vermisst.

Fast 75 Jahre nach dem Ende der erbitterten Kämpfe um Stalingrad haben Tausende Familien in Deutschland noch immer keinen Hinweis über den Verbleib ihrer Angehörigen, deren Spuren sich 1942/43 zwischen Don und Wolga verloren haben. Um diesen dennoch einen Ort des persönlichen Gedenkens zu schaffen, hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Personalien der Stalingrad - Vermissten auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Rossoschka bei Wolgograd (Informationen zu diesem Friedhof hier) dokumentiert. Auf 107 Granitwürfeln mit einer Kantenlänge von 1,50 Metern und einer Höhe von 1,35 Metern sind in alphabetischer Reihenfolge 103 234 Namen eingraviert.

Ein Foto können Sie gern bei uns bestellen.

Der Name des Obengenannten ist auf dem Würfel 57, Platte 5 verzeichnet.

  • Name und die persönlichen Daten des Obengenannten sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Falls Walter Mewes mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Portrait von Walter Mewes in Uniform, Datum unbekannt

Walter Mewes wurde am 07.01.1914 in Oschersleben geboren. Er war verheiratet mit Ilse [Mewes] und hatte einen Sohn namens Hans. Während des Zweiten Weltkriegs war Walter Mewes Feldwebel im Musikkorps des Infanterie-Regiments 211 der 71. Infanterie-Division. Bis August 1939 war er in Quedlinburg stationiert. Später nahm er am Frankreich-Feldzug teil und Ende September 1942 erreichte seine Division die Wolga im Süden Stalingrads. Dort wurde auch das Musikkorps schließlich durch die Rote Armee eingekesselt. Aus dieser Zeit sind zahlreiche Briefe von Walter Mewes, der regelmäßigen Briefkontakt mit seiner Familie hielt, erhalten. In diesen schildert er die harten Kämpfe um die Stadt Stalingrad: "[W]ie Stalingrad ausgebaut ist macht sich niemand ein Bild. Fast in jedem Haus stehen ein oder mehrere Geschütze, und darum muß jedes Haus durch Volltreffer vernichtet werden, und dazu muß man bedenken, daß die Stadt 30 Km lang ist" (06.10.42). Nur kurze Zeit später berichtet er bereits: "St[alingrad] sieht doll aus, in der Mitte wo ich war, steht kaum noch ein ganzes Haus" (01.11.42).

Die Kämpfe um Stalingrad zogen sich über Monate hin. Die Weihnachtsfeiertage erlebte Walter Mewes im Kessel von Stalingrad. Während dieser Zeit schrieb er etliche Briefe an seine Familie. Am 20.12.1942 schrieb Walter Mewes nach Hause: „Wir haben uns gerade einen Adventskranz gemacht, gleichzeitig auch als Weihnachtsbaum. Ein kleiner grüner Adventskranz, Zigarettenpapier als Lametta usw., nun ist die Weihnachtsstimmung da. Die Gedanken sind zu Hause bei der Familie, bei den Eltern und Geschwistern. Die rauhe Wirklichkeit sieht natürlich bedeutend anders aus, man braucht nur wenige Schritte tun, dann spürt man den Krieg.“ An Heiligabend zeigte er sich in einem Brief trotz der militärischen Lage optimistisch. In typischer NS-Phraseologie schrieb er, "[i]m Vertrauen auf den Führer [...] für alle Zukunft zuversichtlich bleiben" zu wollen. Er hoffe, dass "das Jahr 1943 den ersehnten Sieg und Frieden bringen [würde]" (24.12.42). Getragen von dieser Stimmung und angeheitert vom Grog der Weihnachtsfeier holte das Musikkorps an diesem Tag zum ersten Mal nach acht Monaten seine Instrumente hervor. Walter Mewes berichtete seiner Familie wenige Tage später: "Es war für uns ein unvergessliches Weihnachten (natürlich nicht an Gaben usw.), aber in seiner Eigenart wird es für immer in Erinnerung bleiben. Heiligabend haben wir unmittelbar an der Wolga gespielt, sodaß uns sogar der Russe gehört haben müßte" (27.12.42).

Es ist kein weiterer Brief von Walter Mewes überliefert. Seit dem 07.01.1943, seinem 29. Geburtstag, gilt er als vermisst. Seine Ehefrau erhielt die Vermisstenmeldung an ihrem Hochzeitstag. Der Name von Walter Mewes ist auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Rossoschka bei Wolgograd auf dem Würfel 57, Platte 5 verzeichnet.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Walter Mewes, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Rossoschka, Russland

In Rossoschka sind russische und deutsche Soldaten in unmittelbarer Nähe begraben. Sie fielen in der erbitterten Schlacht um Stalingrad im Zweiten Weltkrieg.

 

Friedhofbeschreibung

In mitten des damaligen „Kessels von Stalingrad“, 37 Kilometer nordwestlich der Stadt Wolgograd, die bis 1961 Stalingrad hieß und wo eine der größten Schlachten des Zweiten Weltkriegs stattfand, liegt Rossoschka.

Die deutsche Kriegsgräberstätte fügt sich auf einer Fläche von knapp sechs Hektar in die Steppe ein. Die kreisförmige Anlage mit einem Durchmesser von 150 Metern gleicht einer überdimensionalen, waagerecht auf die Steppe gelegten flachen Scheibe. Der Friedhof gliedert sich in zwei Gräberfelder. Links des Zugangswegs liegt der alte, inzwischen neu gestaltete Friedhof, der schon während des Kriegs von der Wehrmacht für 600 Gefallene angelegt worden war. Das trapezförmige Areal ist von einer Natursteinmauer umgeben. Rechts davon liegt der neue Teil. Eine Ringmauer aus Granitblöcken grenzt mit einem umlaufenden gepflasterten Weg das Gelände von der Steppe ab. Auf Granittafeln stehen die Namen der geborgenen deutschen Gefallenen aus dem Kessel sowie dem Gebiet um das ehemalige Stalingrad.

Der Kasseler Architekt Jürgen von Reuß vermittelt mit seinem Entwurf die Eigenarten der Kulturlandschaft: den scharfen Wind im Winter, die unerbittliche Hitze im Sommer, die Weite der Steppe und ihre Stille. Auf großen Granitblöcken sind die Namen von fast 120.000 Vermissten und Toten verewigt. Die Einweihung der Würfel fand am 9. September 2006 statt. Auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion verzeichnet Rossoschka neben Sologubowka die meisten Besucherinnen und Besucher.

Belegung

In Rossoschka sind 61.791 Gefallene begraben. Weitere Zubettungen folgten.

Historie

Die Schlacht von Stalingrad ist eine der bekanntesten des Zweiten Weltkriegs. Im Spätsommer 1942 griff die 6. Armee die russische Stadt an. Nach einer Gegenoffensive der Roten Armee im November wurden bis zu 300.000 Soldaten der Wehrmacht und ihrer Verbündeten eingekesselt. Im Winter 1942/1943 folgte die deutsche Kapitulation. Mehr als eine Million Soldaten kamen bei den Kämpfen ums Leben.

Besonderheit

Die deutsche Kriegsgräberstätte Rossoschka wurde 1999 eingeweiht. Zuvor hatte der Volksbund den Bau eines russischen Soldatenfriedhofs finanziert, der 1997 als Versöhnungsprojekt eröffnet wurde. Beide Anlagen sind nur durch eine schmale Landstraße getrennt. Die Friedhöfe sind sehr unterschiedlich gestaltet. Im Zentrum der russischen Anlage steht ein Glockenturm mit der originalen Glocke des im Zweiten Weltkrieg komplett zerstörten Dorfs Rossoschka. Um ihn herum sind Grabzeichen vorwiegend unbekannter russischer Soldaten angeordnet. Zerstörte Stahlhelme auf Granitsteinen erinnern an die etwa 20.000 Toten, die auf dem halbkreisförmigen Friedhof ruhen.

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

Mediathek

  • Prospekt "Kriegsgräberstätten Russische Föderation (deutsch)"
    Mediathek
  • Luftaufnahmen der Kriegsgräberstätte Rossoschka
    Mediathek
  • Informationstafel Rossoschka in Russland
    Mediathek

Unterstützen Sie unsere Arbeit!