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Emil Pausch

Geburtsdatum 29.09.1922

Geburtsort Schindelwald

Todes-/Vermisstendatum 25.04.1945

Todes-/Vermisstenort nicht verzeichnet

Dienstgrad Maat

Emil Pausch ruht auf der Kriegsgräberstätte in Leer, Ev.- luth. Friedhof .

Endgrablage: Einzelgrab

  • Die persönlichen Daten des Obengenannten sind in dem Gedenkbuch für die in Deutschland Vermissten und Gefallenen verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Falls Emil Pausch mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Im Rahmen eines Geschichtsprojektes des Bezirksverbandes Weser-Ems des Volksbundes konnten Schülerinnen und Schüler biographische Angaben zum Kriegstoten Emil Pausch recherchieren und auf einer Erinnerungstafel präsentieren.

Emil Pausch wurde am 29.09.1922 in Schindelwald, im ehemaligen Sudetenland, geboren. Er starb 23-jährig als Angehöriger der Reichsmarine mit dem Dienstgrad Maat. Während der letzten Kriegstage entfernte sich Pausch von seiner Truppe, was ihm zum Verhängnis wurde. Als vermeintlichem Deserteur drohte ihm nach der damaligen Rechtslage die Todesstrafe.

In Leer stieß Pausch auf den 19-Jährigen selbsternannten Hauptmann Willi Paul Herold, der in der Endphase des Krieges verheerende Verbrechen im Emsland und in Ostfriesland beging. Herold – nach einem Gefecht getrennt von seinem Regiment – hatte vor Ende des Krieges eine zurückgelassene Offizierskiste, die die Uniform eines Hauptmanns der deutschen Luftwaffe enthielt, gefunden. Aufgrund des zusammengebrochenen Kommunikationssystems konnte sich Herold erfolgreich als Hauptmann ausgeben und erhielt als vermeintlich ranghöchster Offizier den Befehl über das Emslandlager Aschendorfermoor, ein nationalsozialistisches Strafgefangenenlager. In diesem ließ er innerhalb weniger Tage 172 Häftlinge umbringen. Wegen des Vormarsches kanadischer Streitkräfte floh Herold in Richtung Leer. Auf seinem Weg fielen ihm willkürlich weitere Personen zum Opfer – unter ihnen auch Emil Pausch. Am 25.04.1945 ließ er Pausch wegen Fahnenflucht verurteilen und noch am selben Tage in Leer erschießen lassen. Dem Bestatter zufolge waren Pauschs Hände und Füße immer noch in Ketten gelegt, als er beigesetzt wurde. Nach seiner Exhumierung konnte der Sterbefall von Emil Pausch nicht direkt und korrekt zugeordnet werden, weshalb er 1945 zunächst neben der Leichenhalle bestattet wurde.

1946 wurde Herold für seine Taten von einem britischen Militärgericht wegen 200-fachen Mordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 14.11.1946 vollstreckt.

Der Fall Emil Pauschs wurde erst 1953 infolge eines Leserbriefes, der in der Ostfriesenzeitung abgedruckt wurde, publik und durch den Volksbund Deutsche Kreigsgräberfürsorge neu bewertet. Während der Recherchen erwies sich, dass Pausch - entgegen vorheriger Vermutungen - kein Zivilgefangener war, sondern ein Soldat der Kriegsmarine. Das Grab von Emil Pausch wurde infolgedessen auf das große Kriegsgräberfeld umgebettet.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Emil Pausch, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Leer, Ev.- luth. Friedhof, Deutschland

Auf diesem Friedhof ruhen in 2 gepflegten Gräberfeldern unmittelbar hinter dem Eingang Heisfelder Str. beiderseits des Hauptweges - nach den uns vorliegenden Informationen - insgesamt 396 Tote des Zweiten Weltkrieges.

 

Im Einzelnen:

 

1. Großes Gräberfeld links:

Hier sind in Gemeinschaftsgräbern etwa 340 deutsche Soldaten von Heer, Marine sowie Zivilpersonen bestattet, die bei einem Luftangriff auf die Kaserne Leer am 19. April 1945 und während der dreitägigen harten Kämpfe um die Stadt mit Verbänden der 3. Kanadischen Infanteriedivision vom 26. - 28. April ums Leben kamen.

 

2. Kleineres Einzelgräberfeld rechts:

Hier ruhen über 50 deutsche Soldaten und einige Wehrmachtshelferinnen, die in den Jahren 1941 - 1944 wahrscheinlich in Leeraner Lazaretten verstorben sind.

 

Fotos: Volker Fleig 2014

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

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