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Werner Buttler

Geburtsdatum 19.06.1907

Geburtsort Einbeck

Todes-/Vermisstendatum 13.05.1940

Todes-/Vermisstenort Altwies

Dienstgrad Unteroffizier

Werner Buttler ruht auf der Kriegsgräberstätte in Sandweiler .

Endgrablage: Block P Reihe 12 Grab 288

  • Name und die persönlichen Daten von Werner Buttler sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Werner Buttler mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Werner Buttler, undatiert

Martin Friedrich Wilhelm Werner Buttler wurde am 19. Juni 1907 in Einbeck in Südniedersachsen als Sohn des Lehrers Hugo Buttler und der Lehrerin Johanna Buttler geboren. Er wuchs mit zwei jüngeren Brüdern auf: Günther und Ulrich. Nach seinem Abitur am Einbecker Realgymnasium 1926 studierte Buttler in Göttingen, Halle, München und Marburg Archäologie und Vorgeschichte. Während seines Studiums in Marburg lernte er seine spätere Ehefrau Anne Klara Schmidt bei einem akademischen Volkstanzkreis kennen. Seit 1931 waren die beiden verlobt; am 9. August 1934 heiratete das Paar. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Mechthild, Volker und Eberhard.

Bereits in seiner Jugend waren seine Brüder und er Mitglieder der Einbecker Gruppe des rechtskonservativen „Großdeutschen Jugendbundes“. Während seiner Studentenzeit wurde er Mitglied der Hochschulgilde „Hagen von Tronje“, einer Studentengruppe seines Jugendbundes. Hier debattierte er auch über die politische Lage in Deutschland. Sein Bruder Günther erinnerte sich, dass sie die „Mauern zwischen Proletariern und den reichen Bürgern einreißen“ wollten, um „endlich eine Volksgemeinschaft zu haben“. Buttler wollte das bündische Gedankengut in die Massenorganisationen tragen. Daher müsse man sich einer größeren Gruppe anschließen. Am 4. Dezember 1929 schrieb er in einem Brief an seinen Bruder Günther: „Mich zieht weniger das (nicht in allen Einzelheiten zu billigende) Programm zu den Nazis, sondern der Geist, der die Bewegung treibt.“ Bereits kurz darauf wurde er im Jahre 1930 in die NSDAP aufgenommen und schloss sich der SA an.

Im März desselben Jahres promovierte Buttler bei Prof. Merhart über „Die Bandkeramik in ihrem nordwestlichsten Verbreitungsgebiet“. Anschließend leitete er ein Grabungsprojekt in Köln und konnte durch ein Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts die kulturgeschichtlichen Bodenaltertümer einiger europäischer Länder erforschen. Noch als junger Doktor sollte ihm bereits 1934 die Leitung des Museums für Vor- und Frühgeschichte im Bayenturm in Köln übertragen werden. Der vormalige Leiter des Museums Carl Rademacher wehrte sich erfolglos gegen die Einsetzung des „Römlings“ Buttler. “

In der Folge verantwortete Buttler unter anderem ferner die Ausgrabungen eines bandkeramischen Dorfes in Köln. Gemeinsam mit Hans Schleif führte er 1935 die von der SS geförderte Ausgrabung der Erdenburg bei Bensburg durch. Im Juni besichtigte der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, die Ausgrabung. Im folgenden Jahr trat auch Buttler der SS bei, wurde in Köln habilitiert. Im April 1938 wurde er zum außerordentlichen Professor an der Universität Göttingen ernannt. Seine Lehrtätigkeit konnte er jedoch nicht aufnehmen, da er bereits 1936 als Referent für Denkmalpflege im Reichserziehungsministerium nach Berlin berufen worden war. Er wurde zum SS-Untersturmführer im persönlichen Stab des Reichsführers SS, Heinrich Himmler ernannt. Buttler war damit mitverantwortlich für den Einfluss der SS auf die archäologische Forschung und deren ideologische Instrumentalisierung, Der Historiker Reinhard Bollmus Buttler betont hingegen jedoch mitunter die Konflikte Buttlers aufgrund seines wissenschaftlichen Anspruches gegenüber dem „Amt Rosenberg“.

Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges mit dem deutschen Überfall auf Polen meldete sich Buttler freiwillig für den Kriegsdienst. Man müsse „dort stehen, wo es für das Vaterland am wichtigsten sei“, so Buttler in einem Brief. Erst im Mai 1940 kam er allerdings zum Fronteinsatz. Er wurde als Unteroffizier in einer Maschinengewehreinheit an der Westfront eingesetzt. Bereits am dritten Tag des Westfeldzuges fiel er am Pfingstsonntag, den 13. Mai 1940 bei Altwies in Luxemburg. Ein Brief, den seine Ehefrau Aenne ihm an diesem Tag geschrieben hatte, kam zurück mit der Aufschrift „Gefallen für Großdeutschland“. In Fachzeitschriften erschienen Nachrufe auf Buttler, die Familie erhielt zahlreiche Kondolenzbekundungen. Neben Fachkollegen und Freunden kondolierte auch NS-Funktionäre. Zum ersten Jahresgedächtnis schrieb etwa der SS-Standartenführer und Geschäftsführer der Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe, Wolfram Sievers: „Die Erinnerung an Ihren lieben Mann, der uns als Mensch wie als Forscher gleich wertvoll war, ist nicht verblaßt. Er fehlt uns sehr, denn mit seiner zielbewussten Aktivität und seiner reichen Erfahrung hätte er uns noch viel helfen können. Gerade die deutsche Vorgeschichtsforschung scheint mir dazu berufen zu sein, wesentlich an den Grundlagen des neuen Reiches mitzuarbeiten. Werner Buttler wären dabei gewiss grosse Aufgaben zugefallen. Wir trauern um ihn, der einer der Besten war.“ (BArch NS 21/237)

Zunächst wurde Buttler zunächst auf dem Divisions-Friedhof Bous beigesetzt. Aenne Buttler zog nach dem Tode ihres Mannes zu ihren Schwiegereltern nach Einbeck. Anfang der 1950er Jahre stellte sie einen Grabnachforschungsantrag an den Volksbund. Am 22. April 1954 konnte der Volksbund Aenne Buttler mitteilen, dass ihr Ehemann auf den Friedhof Sandweiler umgebettet wurde. Werner Buttler ruht auf der Kriegsgräberstätte Sandweiler in Block P, Reihe 12, Grab 288.

Sein Sohn begann, durch einen zufälligen Kontakt auf der Kriegsgräberstätte Sandweiler angeregt, die Geschichte seines Vaters, den er nie kennengelernt hatte, zu recherchieren. Im Zuge seiner Nachforschungen stieß er auf verschiedene Erwähnungen seines Vaters und unterschiedliche Bewertungen dessen Agierens während der Zeit des Nationalsozialismus. Für ihn stellten sich fundamentale Fragen: „Haben eigentlich Leute, die sich damals nichts persönlich haben zuschulden kommen lassen, doch einen gewissen Anteil am nationalsozialistischen Unrechtsregime? Wenn ja, welchen? Betrifft das in irgendeiner Weise mich persönlich? Und soll man sich in diesen Wissenschaftlerstreit überhaupt einmischen […]?“ Für ihn hieß dies vor allem erstmal: „sich informieren.“ Seine Nachforschungen stellte er dem Volksbund zur Verfügung.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Martin Friedrich Wilhelm Werner Buttler, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Sandweiler, Luxemburg

Die Kriegsgräberstätte Sandweiler war die erste Friedhofsanlage, die der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nach dem Zweiten Weltkrieg im Ausland angelegt hat. Sie wurde am 5. Juni 1955 der Öffentlichkeit übergeben.

Friedhofbeschreibung

Die Gemeinde Sandweiler liegt acht Kilometer östlich der Hauptstadt Luxemburg. Die Kriegsgräberstätte für Gefallene des Zweiten Weltkrieges hat der Volksbund in den 1950er-Jahren als erste Anlage im Ausland nach dem Zweiten Weltkrieg angelegt. Die Patenschaft für diesen Friedhof übernahm der Landesverband Schleswig-Holstein.

Das mit Rasen bedeckte Gräberfeld ist in 18 Blöcke aufgeteilt. Natursteinkreuze kennzeichnen die Gräber. Sie wurden 1979 gesetzt und ersetzen seitdem die früher verwendeten liegenden Namensteine. Am Ende des Gräberfeldes steht auf einem zwei Meter hohen kreisförmigen Sockel ein fünf Meter hohes Steinkreuz. Dort befindet sich auch das Kameradengrab. Von den 4.829 Toten, die dort bestattet wurden, sind 4.014 namentlich bekannt. Ihre Namen sind auf den Einfassungsmauern des Kameradengrabs auf Bronzetafeln verzeichnet.

Belegung

10.913 Kriegstote des Zweiten Weltkrieges haben in Sandweiler ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Historie

Während der schweren Kämpfe im Winter 1944 und Frühjahr 1945 im luxemburgisch-belgischen und luxemburgisch-deutschen Grenzgebiet hat der amerikanische Gräberdienst eigene und deutsche Gefallene aus der Kampfzone geborgen und in zwei provisorischen Gräberfeldern in Luxemburg bestattet: die Deutschen auf dem Gebiet der Gemeinde Sandweiler, die Amerikaner bei Hamm. Beide Anlagen sind rund 1,5 Kilometer voneinander entfernt. Nach Abschluss der Arbeiten durch den Gräberdienst der US-Armee zählte der deutsche Friedhof 5.599 Gräber.

Anfang der 1950er Jahre befanden sich noch an 150 Stellen in Luxemburg deutsche Soldatengräber mit 5.286 Toten. Zumeist waren es Massengräber, über die nur unvollkommene Aufzeichnungen vorlagen. Der Volksbund bettete auch diese Toten nach Sandweiler um. Dort stand ausreichend Gelände zur Verfügung, die Anlage zu erweitern und eine endgültige Kriegsgräberstätte einzurichten. Durch die Umbettungen ergab sich die Möglichkeit, noch unbekannte Tote zu identifizieren.Die Kriegsgräberstätte Sandweiler wurde am 5. Juni 1955 der Öffentlichkeit übergeben.

Besonderheit

Das 1952 zwischen der luxemburgischen Regierung und der Regierung der Bundesrepublik Deutschland geschlossene Kriegsgräberabkommen war das erste, das Deutschland mit einem Nachbarland geschlossen hat. Der Bau der Anlage wurde mit Spenden der deutschen Schuljugend finanziert. Anlässlich des 50jährigen Bestehens der Anlage tätigte Jean-Claude Juncker, der damalige Premierminister des Großherzogtums Luxemburg, während der Gedenkveranstaltung auf der Kriegsgräberstätte die denkwürdige Aussage: „Wer an Europa zweifelt, wer gar an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen.“

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

Mediathek

  • Prospekt "Kriegsgräberstätte Sandweiler/Luxemburg"
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  • Prospekt "Wenn Steine reden könnten ..." - Kriegsgräberstätten in Europa
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  • Informationstafel Sandweiler in Luxemburg
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