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Edmund Baton

Geburtsdatum 19.03.1931

Geburtsort Lauterbach/Saar

Todes-/Vermisstendatum 14.07.1945

Todes-/Vermisstenort Poitiers/Dep.Vienne

Dienstgrad -

Edmund Baton ruht auf der Kriegsgräberstätte in Mont d'Huisnes .

Endgrablage: Gruft 59 Grabkammer 90

  • Name und die persönlichen Daten von Edmund Baton sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Edmund Baton mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Kein Portrait vorhanden

Edmund Baton wurde am 19. März 1931 in Lauterbach (Saar) geboren. Sein Vater Benedikt Baton war Deutscher, seine Mutter Franziska Französin. Er wuchs mit einer älteren Schwester namens Elisabeth, genannt Lili, auf.

Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges mit dem deutschen Überfall auf Polen und im Zuge des folgenden „Sitzkrieges“ mit Frankreich und Großbritannien wurde die Familie bereits 1939 wurde erstmals aus Lauterbach evakuiert, da die Gemeinde in der „Roten Zone“ lag. Die „Rote Zone“ war ein 10 km breiter Evakuierungsstreifen am Westwall. Nach dem Ende des Westfeldzuges gegen Frankreich konnte die Familie im Sommer 1940 wieder nach Lauterbach zurückkehren. Edmund Baton besuchte anschließend das dortige Gymnasium.

Aufgrund der näher rückenden Front wurde Baton im Februar 1945 erneut evakuiert. Über die Kinderlandverschickung kam er mit den anderen Schülern des Gymnasiums in ein KLV-Lager nach Bayern. Von dort schrieb er Briefe an seine Mutter und seine Schwester in der Heimat. Am 14. Februar berichtete er ihnen vom Lageralltag: „Unser Lager ist hier im Gasthaus von Ledern. Ledern selbst hat nur 5 Häuser. Hier sind keine Berge. Aber in der Ferne ragen sie wie mächtige Riesenarme in den Himmel. In Unterwössen war der Hochgern 2100 m hoch. Unterwössen lag mitten in den Bergen. Unsere Verpflegung hier ist sehr gut. Die Schule beginnt morgen früh. Wir haben hier Schlafräume. In dem einen liegen 30 Mann und in dem anderen 20 Mann. Lilli, wenn du ein Bild von Margot Hielscher bekommen kannst, so schicke es mr bitte. Bei uns ist Mode einen Filmschauspieler im Spint zu haben. Bis [unleserlich] das ich die Margot Hielscher bekomme habe ich die Hilde Sessack im Spint.“ Mochte die Kinderlandverschickung auf den jungen Baton anfänglich wie ein Schulausflug gewirkt haben, überwogen bald die Sorgen angesichts des Krieges und das Heimweh. So schrieb er am 22. Februar 1945: „Hoffentlich habt Ihr schon einen Brief von mir bekommen. Wir bekommen hier unsere Briefe zurück und Postsperre steht darauf. Ich habe noch keinen zurück bekommen [sic!]. Was macht die Front? Ihr werdet es sicher wieder ordentlich schießen hören. […] Heute Morgen waren Tiefflieger da. Sie beschossen den Bahnhof von Wiesmühl. Eine einmalige Begebenheit. Bomber fliegen öfters drüben aber wir bekommen nichts ab. Habt Ihr [schon Post von] Papa bekommen […]?“

Aufgrund seines Heimwehs trat Baton gemeinsam mit einem Schulkameraden und ohne Wissen der Eltern den Heimweg aus Bayern an. Bei Ludwigsburg müssen sich die beiden acht Tage lang vor den schweren Kämpfen verstecken. Mit Hilfe von amerikanischen Soldaten gelang es ihnen, den Rhein zu überqueren und Strasbourg zu erreichen. Am Bahnhof von Strasbourg wurden sie jedoch von der französischen Polizei festgenommen. Anschließend wurden sie in das Internierungslager nach „La Chauvinerie“ Poitiers verbracht. Während der Besatzung hatten hier bereits die Nationalsozialisten ein Internierungslager betrieben; zunächst für Kriegsgefangene, später auch für Juden, Sinti und Roma. Nach der Befreiung Frankreichs wurden hier deutsche und ungarische Kriegsgefangene interniert sowie Zivilisten aus dem Elsass und Lothringen. Edmund Baton starb am 14. Juli 1945 im Alter von 14 Jahren im Lager Poitiers. Nach seinem Tod wurde er zunächst auf dem Friedhof La Pierre Levée bei Poitiers beigesetzt.

Am 26. Mai 1961 wird Baton nach Mont d’Huisnes umgebettet und in der Gruft 59, Grabkammer 90 beigesetzt. Er ist eines von 46 Kindern, das der Volksbund identifizieren und in Einzelgräbern bestatten kann. Heute ruht er auf der Kriegsgräberstätte Mont d’Huisnes in Gruft 59, Grabkammer 90.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Edmund Baton, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Mont d'Huisnes, Frankreich

Im einzigen deutschen Mausoleum in Frankreich sind auf der Kriegsgräberstätte Mont d'Huisnes mehr als 6.000 Gefallene bestattet. Die Gedenkstätte liegt in der Normandie.

Friedhofbeschreibung

Die deutsche Kriegsgräberstätte liegt innerhalb eines 30 Meter hohen Hügel, einen Kilometer nördlich der kleinen Gemeinde Huisnes-sur-Mer in der Normandie. Die Ruhestätte ist das einzige deutsche Mausoleum in Frankreich. Die Gruftanlage ist ein runder zweigeschossiger Bau mit einem Durchmesser von etwa 47 Metern.

Im Inneren der Anlage verlaufen im Erd- und Obergeschoss je ein offener Rundweg. In jedem der beiden Stockwerke befinden sich 34 Grufträume mit jeweils 180 Toten. Ihre Namen sind jeweils auf einer Bronzetafel angebracht. In der Mitte des mit Rasen bedeckten Innenhofs ragt ein Hochkreuz empor. In einem Gemeinschaftsgrab zwischen Vorhalle und Gruften sind 39 namentlich bekannte sowie 58 unbekannte Tote des Zweiten Weltkriegs bestattet, darunter auch 20 Kinder.

Belegung

Auf der Anlage sind 11.956 Gefallene des Zweiten Weltkrieges beerdigt. Sie waren zum großen Teil aus den Départements Morbihan, llleet-Vilaine, Mayenne, Sarthe, Loir-et-Cher, Indre-et-Loire, Vienne und Indre sowie von den Kanalinseln Guernsey, Jersey, Aldernay und Sark umgebettet worden.

Historie

Bei Avranches, keine 20 Kilometer von Huisnes-sur-Mer entfernt, startete die US-Armee am 25. Juli 1944 die Operation Cobra. Die Offensive trug entscheidend dazu bei, die deutsche Abwehrfront zu durchbrechen.

Die Gedenkstätte Huisnes-sur-Mer wurde am 14. September 1963 eingeweiht. Im Frühjahr 2012 erhielt sie eine behindertengerechte 16 Meter lange und 1,50 Meter breite Rampe zwischen Eingangs- und Gruftgebäude. Die Toilettenanlage bekam eine behindertengerechte Toilette und ist vom Eingangsgebäude seitdem barrierefrei zu erreichen. Die Anlage wird 2021 und 2022 aufgrund von Feuchtigkeitsschäden und Rissen in den Betonteilen renoviert.

Besonderheit

Von einer Aussichtsplattform auf der Kriegsgräberstätte kann man den Klosterberg Mont-Saint-Michel im Wattenmeer sehen. Er gehört mit der Bucht seit 1979 zum UNESCO-Kulturerbe der Menschheit. Die Felseninsel ist etwa einen Kilometer von der Küste entfernt.

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

Mediathek

  • Prospekt "Kriegsgräberstätten Normandie/Frankreich"
    Mediathek
  • Prospekt "Wenn Steine reden könnten ..." - Kriegsgräberstätten in der Normandie
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  • Informationstafel Mont-de-Huisnes in Frankreich
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