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Heinrich Ebert

Geburtsdatum 13.08.1897

Geburtsort Bremen

Todes-/Vermisstendatum 14.02.1917

Todes-/Vermisstenort Feldlaz.359

Dienstgrad Jäger

Heinrich Ebert ruht auf der vom Volksbund hergerichteten Kriegsgräberstätte in Prilep .

  • Name und die persönlichen Daten von Heinrich Ebert sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Heinrich Ebert mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Heinrich Ebert inUnifrom, ca. 1916; bereitgestellt durch Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte

Heinrich Ebert wurde am 13. August 1897 als dritter Sohn des SPD-Politikers und späteren Reichspräsidenten Friedrich Ebert und seiner Ehefrau, der Arbeiterin Louise Rump, in Bremen geboren. Er hatte drei Brüder und eine jüngere Schwester – Georg, Friedrich, Karl und Amalie. Über die Jugend Heinrich Eberts und das Familienleben ist wenig bekannt. Aus den Schilderungen seines Bruders Karl geht hervor, dass die Erziehung der Kinder streng war: „[I]m Hause der Eltern hieß es, bei aller Freiheit, vor allem Disziplin üben. […] Pünktlich zu Tisch, geordnetes und geregeltes Leben, absolutes Einhalten der höheren Orts aufgestellten Hausordnung.“ Die Kinder wurden den Werten des Handwerkermilieus, dem Friedrich Ebert entstammte, zu Fleiß, Ordnung und Disziplin erzogen. Auch Heinrich Ebert erlernte einen Handwerksberuf und wurde Werkzeugmacher. Seine Schwester Amalie beschrieb ihn als gutmütigen Menschen mit zartem Gemüt.

Neben der Familie wurde Heinrich Ebert in der Arbeiterbewegung sozialisiert. Er engagierte sich im Sozialdemokratischen Wahlverein Treptow-Baumschulenweg und leitete das örtliche Jugendheim in Berlin Treptow. Mit seinen Freunden ging er auf Wanderungen – ähnlich wie in der Wandervogelbewegung wurde auch in der Arbeiterjugendbewegung gewandert.

Obwohl der SPD-Vorstand noch am 25. Juli verlautbarte, „Wir wollen keinen Krieg! Nieder mit dem Kriege! Hoch die internationale Völkerverbrüderung!“, stimmte die SPD-Fraktion im Reichstag am 4. August 1914 den Kriegskrediten zu. Mit den Worten „Wir lassen in der Stunde der Gefahr das eigene Vaterland nicht im Stich“ begründete der Fraktionsvorsitzende Hugo Haas die Entscheidung und wandte sich gegen Verunglimpfung der Sozialdemokraten als „vaterlandslose Gesellen“. In der Folge führte dies zu Spaltung der Partei in die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD), die sich gegen Burgfriedenspolitik und den Krieg positionierte, und die Mehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands (MSPD), der Friedrich Ebert angehörte.Im August 1916, zwei Jahre nach Beginn des Krieges, wurde Heinrich Ebert in das Reserve-Jäger-Bataillons 11 eingezogen. Während eines Heimaturlaubes bei der Familie im November 1916 klagte er seiner Schwester Amalie offenbar sein Leid über den schweren Dienst. Nach dem Heimaturlaub wurde er an der Salonikifront in Mazedonien eingesetzt. „Ja, ja mit dem Urlaub ist es nun vorbei, nun heißt es: dem Tod entgegen sehen und aushalten. Bis jetzt ging alles gut, trotz dem mir schon manche Kugel um die Ohren sauste.“, schrieb er am 6. Januar 1917 von dort an seine Tante Philippine. In seinen Briefen kommen auch Ressentiments zum Ausdruck. So schrieb er etwa an seine Tante, dass die "[Bulgaren] ein dreckiges und verlaustes Volk" seien.

Am 26. Januar 1917 wurde Ebert durch einen Granatsplitter schwer am Rücken und der Lunge verwundet. Nachdem er in das Feldlazarett 359 in Prilep eingeliefert wurde, schrieb er noch zweimal an seine Familie. In seinen Briefen äußerte er sich zuversichtlich. Am 14. Februar 1917, im Alter von 19 Jahren, erlag Heinrich Ebert jedoch seinen schweren Verwundungen. Seine Schwester Amalie hielt in ihrem Tagebuch den Moment fest als die Todesmitteilung die Familie erreichte: Am Morgen des 15. Februar erhielt die Familie ein Telegramm, dass sie selbst zunächst nicht weiter beachtete. Ihre Mutter öffnete es nach dem Aufstehen und, so Amalie Ebert weiter: „Plötzlich hörte ich einen Schrei; sie hat das Telegramm geöffnet. Unser guter Heinrich ist gestorben. Ich kann es nicht glauben, ich kann nicht weinen, denn ich begreife das Wort gestorben nicht.“ Auch Friedrich Ebert zeigte sich betroffen vom Tod seines Sohnes. In einem Brief an seine Schwägerin und seine Nichte brachte Friedrich Ebert seine Trauer zum Ausdruck: „Der Schlag trifft uns sehr schwer.“

Im Vorwärts vom 25. Februar 1917 sind Traueranzeigen seiner Freunde und des Sozialdemokratischen Wahlvereins abgedruckt. In derselben Ausgabe bedankte sich die Familie: „Für die uns so reichlich bekundete innige Teilnahme beim Verluste unseres lieben Sohnes und Bruders Heinrich danke wir herzlichst.“

Noch nach seinem Tod trafen mehrere Feldpostbriefe Heinrich Eberts bei der Familie ein. „Meine liebe Mutter ist auf dem Stuhl zusammengesunken“, berichtete Amalie Ebert in ihrem Tagebuch vom Eintreffen der Post. In einem Brief schilderte Ebert die bevorstehende Operation und in einem zweiten Brief, den er geschwächt durch die Operation der Lazarettschwester diktiert hatte, ehe er zwei Stunden später verstarb. Darin lässt er seine Eltern und Geschwister nochmals herzlich grüßen.

Beigesetzt wurde Ebert auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Prilep. Seine Schwester stellte sich in ihrem Tagebuch die Beisetzung vor: „Da sehe ich ihn vor mir, wie er so gutmütig lächelt, ich sehe ihn, wie er zum letzten Male mit uns ging und so herzlich froh war. Wenn ich nun denke, er liegt mit gefalteten Händen unter Blumen in seinem Bett, so kann ich mir sein liebes Gesicht nicht vorstellen. Im Geiste sehe ich, wie man den Sarg hinabsenkt in die kahle Erde, aber daß er, der liebste meiner Brüder, darin liegen soll, dieser Gedanke ist zu gewaltig.“

Obschon Ebert kein Mitglied der Kirche war, betreute ihn im Feldlazarett der Militärgeistliche Hans Deggau. Für diese Betreuung dankte ihm später Friedrich Ebert in einem Brief. Heute ruht er auf der Kriegsgräberstätte Prilep in einem Einzelgrab.

Zwei der vier Söhne der Familie überleben den Krieg nicht. Georg Ebert wurde am 5. Mai 1917 auf dem Chemin des Dames bei Laon getötet. Sein Leichnam konnte später nicht identifiziert werden. Er ruht heute auf der Kriegsgräberstätte Cerny-en Laonnois unter den Unbekannten.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Heinrich Ebert, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Prilep, Mazedonien

Der deutsche Soldatenfriedhof Prilep liegt in der nordmazedonischen Stadt Prilep in auf einer Anhöhe neben dem städtischen Friedhof. Bestattet sind dort die sterblichen Überreste deutscher Soldaten, die im Ersten und im Zweiten Weltkrieg in Mazedonien ihr Leben verloren. Die 1933 eingeweihte Kriegsgräberstätte wurde ab 2003 hergerichtet und 2009 fand die Wiedereinweihung statt.

Friedhofsbeschreibung

In Prilep sind 1.683 deutsche und 146 Kriegstote aus Österreich, Bulgarien, Ungarn, Rumänien, Serbien und der Türkei sowie acht aus Albanien begraben. Während des Zweiten Weltkriegs fanden rund 50 tote deutsche Soldaten hier ihre letzte Ruhestätte. Im Zuge der Wiederherrichtung des Friedhofs ab 2003 erhielten die Gräberfelder aus dem Ersten Weltkrieg eine Kennzeichnung mittels Symbolkreuzgruppen aus Granit. Die dem Volksbund bekannten Namen aller Kriegstoten des Ersten Weltkrieges wurden in Granitsteine eingraviert. In einem bis dahin noch ungenutzten Teil des Friedhofs bettete man Kriegstote des Zweiten Weltkriegs aus Mazedonien in Einzelgräbern zu und versah diese mit Grabkreuzen mit Namen und Daten der Bestatteten. Symbolkreuzgruppen aus weißem Marmor und eine Namenstafel markieren die Gräber der bulgarischen Kriegstoten. An die ungarischen Soldaten erinnert eine separate Gedenktafel.

Den Hauptweg des Friedhofs säumen weiße und rote Rosen, Bänke und Lindenbäume tragen zur Gestaltung der Gräberstätte bei. Das ursprüngliche Eingangstor des Friedhofs ließ sich anhand eines überlieferten Fotos rekonstruieren. Der Volksbund beauftragte eine örtliche Firma mit der Herstellung und dem Einbau des Tores. Im Jahr 2014 fanden die Arbeiten zur Wiederherrichtung des Friedhofs ihren Abschluss.

Historie

Das deutsche Militär legte den Soldatenfriedhof Prilep 1916 für die Kriegstoten der Salonikifront an. Der Amtliche Deutsche Gräberdienst baute das Areal im Zeitraum von 1931 bis 1932 zum Sammelfriedhof aus, der am 9. Mai 1933 eingeweiht wurde. Nach der Bestattung weiterer toter Soldaten im Zweiten Weltkrieg verfiel der Friedhof und wurde schließlich nahezu zerstört. Die Fläche diente unter anderem als Viehweide und außerdem wurde Abfall dort entsorgt. Da kein Kriegsgräberabkommen existierte, konnte der Volksbund über lange Zeit hinweg keine Erhaltungsmaßnahmen durchführen. Anfang der 1970er Jahre geführte Gespräche über eine Verlegung des Friedhofes zogen keine konkreten Maßnahmen nach sich. Erneute Verhandlungen fand im Jahr 2000 statt und schließlich erhielt der Volksbund vom zuständigen mazedonischen Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik im Juli 2003 die Genehmigung, den Friedhof in Prilep herzurichten.

Besonderheit

Auf der Kriegsgräberstätte Prilep ist auch Heinrich Ebert, Sohn des 1919 zum deutschen Reichspräsidenten gewählten Sozialdemokraten Friedrich Ebert, begraben. Heinrich Ebert verstarb am 14. Februar 1917 in einem Feldlazarett in Prilep. Eine Gedenktafel auf dem Friedhof erinnert an ihn.

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

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