Gräbersuche-Online
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Anton Sökefeld
Geburtsdatum 27.07.1919
Geburtsort Neuenheerse
Todes-/Vermisstendatum 15.09.1944
Todes-/Vermisstenort -
Dienstgrad -
Anton Sökefeld ruht auf der Kriegsgräberstätte in Andilly .
Endgrablage: Block 23 Reihe 6 Grab 443
- Name und die persönlichen Daten von Anton Sökefeld sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
- Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
- Falls Anton Sökefeld mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
- Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.
Kurzbiographie
Anton Sökefeld in der Uniform des Reichsarbeitsdienstes, ca. 1937/38
Anton Sökefeld wurde am 27. Juli 1919 in Neuenheerse als eines von neun Kindern der Familie Sökefeld geboren: Johannes (geb. 1911), Josef Johannes, genannt Jupp (geb. 1914), Liborius (geb. 1917), Anton (geb. 1919), Aloys/Aloysius (geb. 1921), Lorenz (1925) sowie Gertrud (1923), Anna (verh. Mönnikes), Therese (verh. Hatzfeld).
Als Jugendlicher leistete er zunächst seinen Reichsarbeitsdienst ab, ehe er zur Wehrmacht ging. Dort diente er während des Zweiten Weltkrieges als Unteroffizier in einem Fallschirmregiment. Seit seinem Dienstantritt 1939 schrieb er Briefe an seine Familie, insbesondere seine Schwester Anna unterhielt einen regen Briefwechsel mit ihren Brüdern.Während seiner Militärausbildung berichtete er seiner Schwester in einem Brief vom 12. Oktober 1939: „Unsere Ausbilder sind alle Reservisten, die uns nichts so sehr schleifen.“ Wenige Tage nach seiner Vereidigung am 15. Oktober 1939 schrieb er ihr erneut: „Gestern konnten wir uns melden, wer Flugzeugführer, Bordfunker oder Fallschirmjäger werden wollte. Ich habe mich aber nirgends gemeldet, denn ich kann es vielleicht in meinem Beruf besser haben, dann kann ich auch in zwei Jahren wieder abhauen[.]“.
Dennoch wurde er während des Krieges mit seinem Fallschirmregiment an der Ostfront und in Italien eingesetzt. Aus seiner folgenden Dienstzeit sind jedoch bis 1942 keine weiteren Briefe von ihm überliefert. Danach äußerte er sich weniger kritisch. In einem Brief vom 30. Januar 1942 wusste er seiner Familie zu berichten, dass er am selben Tag zum Unteroffizier ernannt worden sei. Ebenso freute er sich, „die Erfolge der Kriegstaktik des Generalobersten Rommels sind doch außerordentlich. Die Soldaten[,] die unter seinem Kommando stehen, können doch wirklich stolz sein“.Allerdings, so schrieb er im selben Brief – ohne explizit zu werden, sei er in dieser Woche „mal wieder in Breslau und [bei der] Festung Glatz“ gewesen. Seiner Familie teilte er nur mit: „Was Festung für einen Soldaten bedeutet werdet Ihr ja auch wohl wissen. Gott soll doch hüten, daß ich nicht eines Tages statt Begleiter der Begleitete bin.“ Die Festung Glatz diente während des Zweiten Weltkrieges als Wehrmachtsgefängnis.
Sein letzter überlieferter Brief ist datiert auf den 26. Januar 1944. Darin berichtete er von der Rückkehr zu seiner in den Alpen stationierten Einheit, nachdem er während der Feiertage bei seiner Familie im Urlaub gewesen war. Seine Kameraden hätten ihn freudig empfangen. Allerdings hätten sie ihm beichten müssen, so Sökefeld: „Anton wir haben deine Weihnachtsgeschenke unter uns verteilt.“ Doch, so schreibt er weiter, ihm habe dies nichts ausgemacht, er habe sich „immer noch als der Glücklichste“ gefühlt, weil er die Festtage Zuhause hätte verbringen können.
Am 13. oder 15. September 1944 wurde Anton Sökefeld bei Abwehrkämpfen in Frankreich in der Nähe von Tonnoy an der Mosel durch einen Kopfschuss getötet.
Sein Bruder Liborius wurde als Grenadier eines Infanterie-Regiments bei einem Waldgefecht bei Krupocia in Polen bereits in den ersten Kriegstagen am 3. September 1939 getötet; Johannes wurde als Panzergrenadier bei den Kämpfen um Allenstein am 29. Januar 1945 getötet; Aloys (auch: Aloysius) wurde als Mitglied der schweren Panzerabteilung 510 im Februar 1945 bei Frauenburg als vermisst gemeldet. Das letzte Kriegsopfer der Familie war Josef, genannt Jupp, der am 03.02.1945 bei den Kämpfen um Pillau getötet wurde.
Anton Sökefeld ruht heute auf der Kriegsgräberstätte in Andilly, Block 23, Reihe 6, Grab 443.
Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Anton Sökefeld, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].
Andilly, Frankreich
Mit 33.123 Toten ist die deutsche Kriegsgräberstätte Andilly die größte des Zweiten Weltkriegs in Frankreich. Der Friedhof wurde am 29. September 1962 eingeweiht.
Friedhofbeschreibung
Die deutsche Kriegsgräberstätte Andilly liegt etwa zwölf Kilometer nördlich der Stadt Toul im Département Meurthe-et-Moselle. Ein mit Sträuchern bepflanzter Wall bildet die Einfriedung. Verstreut stehende Baumgruppen und ein dichter Kranz von Bäumen rund um den Friedhof verleihen der Anlage den Charakter eines lichten Haines. Links vom Eingangsbau liegt die „Ehrenhalle“, deren Nischenwand das Mosaik von drei trauernden Soldaten zeigt. Dort steht auch ein Kreuz, das früher auf der deutschen Kriegsgräberstätte Pouxeux stand. Deutsche Kriegsgefangene hatten es für ihre toten Kameraden geschnitzt. Auf der rechten Seite, in einem kleinen Raum, liegen in einem Schrein die Namenbücher der hier Bestatteten aus.
Belegung
Andilly ist mit derzeit 33.123 Gräbern die größte deutsche Kriegsgräberstätte des Zweiten Weltkriegs in Frankreich.
Historie
Die Anlage entstand aus einem provisorischen Friedhof des US-Militärs. Bereits am 12. September 1944 hatte der amerikanische Gräberdienst damit begonnen, in der Gemarkung des kleinen Orts Andilly eigene und deutsche Gefallene zu bestatten. Es handelte sich dabei zunächst um Tote, die im Raum westlich von Metz gefallen waren. So entstand der US Temporary Cemetery Andilly für 3.400 amerikanische und 5.000 deutsche Soldaten.
1945/46 legte der amerikanische Gräberdienst im etwa 100 Kilometer entfernten St. Avold einen endgültigen Friedhof für seine Gefallenen an und überführte alle auf provisorischen Anlagen Bestatteten dorthin. Dafür wurden in Andilly 575 deutsche Gefallene aus St. Avold und 4.891 aus Epinal-Dinoze bestattet. Damit stieg die Zahl der in Andilly ruhenden Soldaten auf 11.000 an.
Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens von 1954 erhielt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge den Auftrag, die deutschen Toten des Zweiten Weltkriegs aus der gesamten Region in Andilly zu bestatten. 1957 begannen Zubettungen aus den Départements Nievre, Saône-et-Loire, Côte d'Or, Haute-Marne, Jura, Doubs, Haute-Saône, Vosges, Belfort, Meuse und Meurthe-et-Moselle. Bei planmäßigen Durchsuchungen des gesamten Geländes wurden fast 2.000 bis dahin in der Grablage unbekannte deutsche Tote, vor allem in den Vogesen, gefunden. Der Friedhof wurde am 29. September 1962 eingeweiht.
Besonderheit
Als Zeichen der Hoffnung und des Friedens wurde 1995 in Andilly ein Ginkgo-Baum gepflanzt.
Hinweis für Friedhofsbesucher
Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.
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