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Heinrich Giessel

Geburtsdatum 06.03.1910

Geburtsort -

Todes-/Vermisstendatum 10.03.1945

Todes-/Vermisstenort -

Dienstgrad Gefreiter

Heinrich Giessel ruht auf der Kriegsgräberstätte in Sandweiler .

Endgrablage: Block Q Grab 282

  • Name und die persönlichen Daten von Heinrich Giessel sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
  • Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
  • Falls Heinrich Giessel mit Ihnen verwandt ist, und Sie von uns über Sachstandsänderungen informiert werden möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.
  • Bitte prüfen Sie vorher an Hand Ihrer Unterlagen sorgfältig, ob es sich wirklich um Ihren Angehörigen handelt. Falls Sie nicht sicher sind, vermerken Sie dies im Textfeld des Formulares.

Kurzbiographie

Portrait Heinrich Geissel, ca. 1940

Heinrich Giessel wurde am 6. März 1910 in Frankfurt Fechenheim geboren. Er arbeitete im Betriebsdienst der Reichsbahn am Bahnhof von Hochstadt/Döringheim. Am 26. Oktober 1935 heiratete er Margarete Eiblshäuser. Mit ihr hatte er mindestens eine Tochter.

Seine Tochter, die selbst ihren Vater nie kennengelernt hat, erinnerte sich, dass er von Bekannten als freundlich und hilfsbereit beschrieben wurde, so habe er älteren oder kranken Menschen am Bahnhof die Koffer getragen und „immer gelacht und gescherzt“. Auch sei er ein musischer Mensch gewesen, habe gemalt und gesungen: „Er hat auf dem Stellwerk gesungen und […] in den höchsten Tönen geschmettert“.

In der Endphase des Zweiten Weltkrieges wurde Giessel als Gefreiter an der Westfront eingesetzt. Am 24. Februar 1945 nahm er vermutlich erstmals an Kampfhandlungen teil. Tags zuvor schrieb er an seine Ehefrau: „Morgen Dienstagabend marschieren wir 30 Km dann stehen wir vor dem Feind, der Herrgott möge uns also beschützen. Meine Kameraden sind alle viel jünger wie ich, ich bin noch der Älteste von ihnen. Liebe Frau mein ganzes Leben[,] das ich an Deiner Seite verbrachte geht mir noch mal [sic!] an meinem Geiste vorüber. Liebling wie schön waren die Zeiten des Friedens, die Stunden die ich an Deiner Seite verlebte waren für mich Stunden des Glücks u[nd] der Zufriedenheit. […] [M]ein ganzes Vermögen würde ich opfern nur Dich mein liebes wieder zu sehen.“

Wenige Tage darauf wurde er durch einen Kopfschuss bei Bitburg getötet, wie aus dem Bestattungsprotokoll des amerikanischen Gräberdienstes hervorgeht. Sein Leichnam wurde anhand seines Soldbuchs identifiziert. Am 10. März 1945 um 17.00 Uhr wurde Heinrich Giessel durch den amerikanischen Gräberdienst in Sandweiler beigesetzt. Hier ruht er bis heute in Reihe Q, Grab 282.

Empfohlene Zitationsweise: Projekt "Kriegsbiographien", Heinrich Giessel, in: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Gräbersuche Online, [Zugriff am].

Sandweiler, Luxemburg

Die Kriegsgräberstätte Sandweiler war die erste Friedhofsanlage, die der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nach dem Zweiten Weltkrieg im Ausland angelegt hat. Sie wurde am 5. Juni 1955 der Öffentlichkeit übergeben.

Friedhofbeschreibung

Die Gemeinde Sandweiler liegt acht Kilometer östlich der Hauptstadt Luxemburg. Die Kriegsgräberstätte für Gefallene des Zweiten Weltkrieges hat der Volksbund in den 1950er-Jahren als erste Anlage im Ausland nach dem Zweiten Weltkrieg angelegt. Die Patenschaft für diesen Friedhof übernahm der Landesverband Schleswig-Holstein.

Das mit Rasen bedeckte Gräberfeld ist in 18 Blöcke aufgeteilt. Natursteinkreuze kennzeichnen die Gräber. Sie wurden 1979 gesetzt und ersetzen seitdem die früher verwendeten liegenden Namensteine. Am Ende des Gräberfeldes steht auf einem zwei Meter hohen kreisförmigen Sockel ein fünf Meter hohes Steinkreuz. Dort befindet sich auch das Kameradengrab. Von den 4.829 Toten, die dort bestattet wurden, sind 4.014 namentlich bekannt. Ihre Namen sind auf den Einfassungsmauern des Kameradengrabs auf Bronzetafeln verzeichnet.

Belegung

10.913 Kriegstote des Zweiten Weltkrieges haben in Sandweiler ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Historie

Während der schweren Kämpfe im Winter 1944 und Frühjahr 1945 im luxemburgisch-belgischen und luxemburgisch-deutschen Grenzgebiet hat der amerikanische Gräberdienst eigene und deutsche Gefallene aus der Kampfzone geborgen und in zwei provisorischen Gräberfeldern in Luxemburg bestattet: die Deutschen auf dem Gebiet der Gemeinde Sandweiler, die Amerikaner bei Hamm. Beide Anlagen sind rund 1,5 Kilometer voneinander entfernt. Nach Abschluss der Arbeiten durch den Gräberdienst der US-Armee zählte der deutsche Friedhof 5.599 Gräber.

Anfang der 1950er Jahre befanden sich noch an 150 Stellen in Luxemburg deutsche Soldatengräber mit 5.286 Toten. Zumeist waren es Massengräber, über die nur unvollkommene Aufzeichnungen vorlagen. Der Volksbund bettete auch diese Toten nach Sandweiler um. Dort stand ausreichend Gelände zur Verfügung, die Anlage zu erweitern und eine endgültige Kriegsgräberstätte einzurichten. Durch die Umbettungen ergab sich die Möglichkeit, noch unbekannte Tote zu identifizieren.Die Kriegsgräberstätte Sandweiler wurde am 5. Juni 1955 der Öffentlichkeit übergeben.

Besonderheit

Das 1952 zwischen der luxemburgischen Regierung und der Regierung der Bundesrepublik Deutschland geschlossene Kriegsgräberabkommen war das erste, das Deutschland mit einem Nachbarland geschlossen hat. Der Bau der Anlage wurde mit Spenden der deutschen Schuljugend finanziert. Anlässlich des 50jährigen Bestehens der Anlage tätigte Jean-Claude Juncker, der damalige Premierminister des Großherzogtums Luxemburg, während der Gedenkveranstaltung auf der Kriegsgräberstätte die denkwürdige Aussage: „Wer an Europa zweifelt, wer gar an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen.“

Hinweis für Friedhofsbesucher

Auf einigen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund in Osteuropa errichtet hat, ist die Namenkennzeichnung teilweise noch nicht erfolgt! Daher bitten wir dringend darum, dass sich Angehörige vor einer geplanten Reise mit uns unter der E-Mail-Adresse service@volksbund.de oder der Telefon-Nummer +49(0)561-7009-0 in Verbindung setzen. So können wir auch gewährleisten, dass die jeweilige Kriegsgräberstätte zum geplanten Besuchstermin geöffnet ist.

Mediathek

  • Prospekt "Kriegsgräberstätte Sandweiler/Luxemburg"
    Mediathek
  • Prospekt "Wenn Steine reden könnten ..." - Kriegsgräberstätten in Europa
    Mediathek
  • Informationstafel Sandweiler in Luxemburg
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