Friedenspark
Bäume wachsen in Erinnerung an ...
Friedenspark
Bäume wachsen in Erinnerung an ...
In La Cambe – gegenüber unserer Kriegsgräberstätte – überließ die französische Regierung dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. in den 1990er Jahren ein riesiges hügeliges Gelände zur freien Verfügung. Daraus entstand die Idee eines Friedensparks: Bäume wachsen für den Frieden.
Angehörige erhielten damit die Möglichkeit, in Erinnerung an liebe Menschen, an Vermisste oder Gefallene Bäume pflanzen zu lassen und mit ihrer Spende eine Baumpatenschaft zu übernehmen – als lebendiges Zeichen gegen das Vergessen und als Mahnung zum Frieden.
La Cambe war der erste Friedenspark, den der Volksbund 1996 anlegte. Aufgrund des enormen Interesses unserer Förderer konnten wir dort rund 1.200 Kugel-Ahorn-Bäume pflanzen. Nach kurzer Zeit schon war das Gelände begrünt und die Kapazität erschöpft.
Wegen der ungebrochen großen Nachfrage entstanden in den folgenden Jahren drei weitere Friedensparks in Budaörs/Ungarn, Groß Nädlitz/Polen und Sologubowka/Russland.
Insgesamt übernahmen mehr als 2.800 Förderer des Volksbundes Patenschaften für 3.000 Bäume.
Vier Friedensparks mit 3.000 Bäumen
Mit 21.222 Gefallenen ist La Cambe der größte deutsche Soldatenfriedhof in der Normandie. Er liegt im Departement Calvados an der Straße Bayeux - Isigny-sur-Mer - Carentan, einen Kilometer westlich des kleinen Dorfes La Cambe.
Genau gegenüber dem Eingang des Friedhofes befindet sich ein kleiner Hügel. Seit dem 26. September 1996 stehen dort 21 Ahornbäume - die ersten 21 Bäume des Friedensparks. Genau zwei Jahre später wurde der Park mit nun mittlerweile 1.200 Bäumen eingeweiht. Die Bäume stehen im Abstand von viereinhalb Metern, in Reihen auf drei Hügeln, entlang der 1,2 Kilometer langen Zufahrt und im Eingangsbereich des Friedhofes. Jeder Baum wird von drei Stangen gehalten und so gegen die stürmischen Winde der Normandie gesichert. Grüne Schilder am Boden, unmittelbar neben dem Baumstamm, geben Auskunft über Baumnummer und Name des Baumspenders.
Im Westen der Stadt Budapest, an der Autobahn Wien-Budapest, liegt der Vorort Budaörs. Hier befindet sich der größte Soldatenfriedhof für deutsche und ungarische Kriegstote in Ungarn. Der Blick vom Friedhof und vom Friedenspark geht in die Budaer Berge, ein wunderschönes Landschaftsschutzgebiet.
Alle deutschen Gefallenen des Krieges östlich der Donau - mit Ausnahme der bestehen bleibenden Friedhöfe in Szeged und Debrecen - erhalten hier ihre letzte Ruhestätte.
Zur Zeit sind bereits über 13.000 deutsche und über 500 ungarische Soldaten bestattet.
Am 24. Oktober 1998 wurden die ersten 58 Friedensbäume gepflanzt - über 600 Bäume haben bis zum heutigen Tage
einen Baumpaten gefunden. Auch in Budaörs gibt es eine mehrsprachige Ausstellung, in der Einzelschicksale das Leid des Menschen im Krieg dokumentieren.
Einige hundert Meter neben dem Dorf Nadolice Wielkie, dem früheren Nädlingen bzw. Groß Nädlitz, fünfzehn Kilometer östlich von Breslau, entsteht ein Sammelfriedhof für gefallene deutsche Soldaten des Zweiten Weltkrieges mit einem Friedenspark. Mit Abschluss der Einbettungen ruhen hier über 12.000 Tote.
Es sind Gefallene, die aus den nahen Woiwodschaften Breslau und Oppeln geborgen werden. Der Friedenspark wurde am 9. Oktober 1998 mit der Pflanzung von 48 Bäumen eröffnet. Heute wachsen und gedeihen hier über 600 Friedensbäume.
Die Bäume umschließen die Gräber der Gefallenen. Zusätzlich erfolgt eine einreihige Baumpflanzung am Straßenrandbereich, so daß die Besucher zum Friedhofsgelände geführt werden. Im Eingangsgebäude des Friedhofes, das im Jahr 2000 gebaut wurde, informiert eine Ausstellung den Besucher über die Arbeit des Volksbundes.
An der Zufahrtsstraße zum Friedhof und Friedenspark ist eine Begegnungsstätte für die Gemeinde entstanden. Der vorhandene Sportplatz hat vernünftige Fußballtore bekommen und für die Kleinen wurden neue Spielgeräte angeschafft. Die Geräte wurden von Freunden und Förderern des Volks-
bundes gestiftet. Sie haben so ein Zeichen der Freundschaft und Völkerverständigung gesetzt!
Am 9. September 2000 wurde der deutsche Soldatenfriedhof
St. Petersburg - Sologubowka der Öffentlichkeit übergeben. Über 1 000 Menschen aus Deutschland und Russland setzten gemeinsam ein Zeichen für Versöhnung und Frieden.
Mit Abschluss der Zubettungen werden hier etwa 80 000 deutsche Soldaten eine endgültige Ruhestätte erhalten.
St. Petersburg - Sologubowka wird damit die weltweit größte deutsche Kriegsgräberstätte.
Die ersten drei Friedensbäume - zwei russische Birken und eine deutsche Eiche - wurden bei der Einweihungsfeier gepflanzt. Weitere rund 400 Friedensbäume wachsen auf und neben dem Friedhof.
Die Bäume sind mit Granitsteinen, auf denen die Baumnummer steht, gekennzeichnet. Am Friedhofseingang liegen Listen mit den Baumnummern und den dazugehörigen Paten sowie die Ehrenbücher mit den Widmungen aus.
Pflegepatenschaften für Friedensbäume
Bäume wachsen für den Frieden!
Darüber hinaus bot der Volksbund Pflegepatenschaften an – ein auf 20 Jahre begrenztes Projekt, das inzwischen ausgelaufen ist.
Dabei spendeten Förderer für bereits gepflanzte Bäume. Das Geld wurde für die Pflege und für den Erhalt der Kriegsgräberstätte verwendet.
Kleine Schild informierten über Familiennamen und Wohnort des Paten oder der Patin, die außerdem eine Urkunde bekamen.
Friedensbäume:
Ginkgo-Hain in Kassel
Seit 2011 ist der Ginkgo-Hain in Kassel als offene und wachsende Gedenkstätte ein Ort der Ruhe und Besinnung. Am 1. September, am Weltfriedenstag, eingeweiht, erinnert er an den Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen 1939. Warum der Ginkgo-Baum zum Friedens-Symbol geworden ist und wie der Hain im Kasseler Westen entstanden ist und sich entwickelt hat, lesen Sie auf der Seite des Landesverbandes Hessen. Zuständig für die Anlage ist die Regionalstelle Hessen Nord.
„Setzen Sie ein Zeichen für Hoffnung und Frieden – lassen Sie den Ginkgo-Hain Kassel wachsen“