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„Sputnik“ berichtet positiv über Volksbund-Arbeit

Russische Nachrichtenagentur thematisiert Gedenkfeier in Rossoschka

Eine gute Resonanz erfuhr der Besuch der Kriegsgräberstätte in Rossoschka bei Wolgograd durch Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan. Die russische Nachrichtenagentur „Sputnik“, die Webseiten, Nachrichtenbänder, einen Radiosender, Seiten in sozialen Netzwerken, Mobil-Apps und Multimedia-Themen anbietet, berichtet aktuell über den Besuch im ehemaligen Stalingrad. Für die deutschsprachige Seite hat „Sputnik“ dazu ein Gespräch mit Hermann Krause, Leiter der Moskauer Vertretung des Volksbundes, geführt. Krause, der Präsident Schneiderhan in Rossoschka begleitet hatte, berichtet vom eindrucksvollen Auftritt eines 83-Jährigen aus Niedersachsen, der nach jahrelanger Ungewissheit seinen Vater identifizieren konnte.

Karl Cramm aus Groß-Lafferde (Kreis Peine) bei Hannover konnte anhand der gefundenen Erkennungsmarke seinen bis dahin als vermisst geltenden Vater identifizieren. Cramm dankte den Helfern des Volksbundes, warb mit leidenschaftlichen Worten für Versöhnung mit Russland und Abrüstung. „Die russischen Menschen sind meine Freunde.“ Er erinnerte sich „Ich habe meinen Vater Karl bei seinem letzten Heimaturlaub gesehen, da war ich fünf Jahre alt.“ „Als ich das letzte Mal vor acht Jahren hier in Rossoschka war, galt mein Vater noch als vermisst“, so Cramm, der in Begleitung von einem seiner drei Söhne angereist war. Nun habe er endlich Gewissheit. „Ich bin traurig und froh zugleich“, sagte Cramm.

Hintergrund: Im September waren auf dem Friedhof von Rossoschka, 37 Kilometer von Wolgograd die Gebeine von 1.837 deutschen Soldaten, eingebettet worden. Sie waren in der Schlacht um Stalingrad gefallen, ihre sterblichen Überreste wurden beim Bau einer Abwasserleitung im letzten Herbst entdeckt. 

Volksbund-Präsident Schneiderhan dankte der russischen Seite für ihre „großartige und jahrelange Unterstützung“. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass die deutschen Toten in russischer Erde bestattet werden dürften. „Deshalb sind wir heute voller Demut angereist.“ 

Auf der Kriegsgräberstätte Rossoschka liegen mehr als 62.000 Tote der Schlacht um Stalingrad begraben. Auf dem gegenüberliegenden sowjetischen Friedhof sind rund 20.000 Tote der Roten Armee bestattet. Hier legten die Angehörigen rote Nelken und Präsident Schneiderhan einen Kranz für die sowjetischen Opfer nieder. Der sowjetische und der deutsche Friedhof sind nur durch eine schmale Straße getrennt. Die Kapelle soll beide Friedhöfe verbinden und die Lebenden zum Frieden mahnen.

Der Beitrag: https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20191012325850588-stalingrad-antifaschist-gebeine