70 Jahre Schlacht um Stalingrad
Gedenkveranstaltung in Wolgograd am 1. Februar
Stalingrad ist viel mehr als nur eine Stadt. Das heutige Wolgograd in der Russischen Föderation ist ein Symbol. Es steht beispielhaft für einen menschenverachtenden Krieg, der hier seine Wende nahm. An alle Opfer dieser Schlacht erinnert der Volksbund am 1. Februar 2013 in einer Gedenkveranstaltung auf der Kriegsgräberstätte Rossoschka bei Wolgograd. Unter den zahlreichen Gästen sind auch Angehörige der Gefallenen und Vermissten. Am 2. Februar, dem eigentlichen Jahrestag der Schlacht um Stalingrad, folgt eine weitere gemeinsame Gedenkveranstaltung auf der benachbarten sowjetischen Kriegsgräberstätte.
Wie groß mag wohl das Leid in der russischen Wintersteppe gewesen sein? Selbst die genaue Zahl der Toten auf beiden Seiten, die durch Kampf, eisige Kälte und Hunger grausam ums Leben kamen, kann niemand ermessen. Der Volksbund versucht es dennoch. Bis heute sucht und finden Volksbund-Mitarbeiter sowie Ortskräfte die Gebeine der hier gefallenen Soldaten. So sorgt der Volksbund für Schicksalsklärung und schafft einen Ort der Trauer.
Auch die Vermissten von Stalingrad, deren sterbliche Überreste wohl niemals geborgen werden, sind auf über hundert Namenwürfeln zu zehntausenden für die Nachwelt verzeichnet. Dies mag nur ein kleiner Trost sein. Für die Angehörigen ist es häufig alles, was sie haben. So wird auch eine Reisegruppe mit einigen Angehörigen aus Deutschland an der Gedenkveranstaltung teilnehmen.
Ebenfalls aus Deutschland angereist sind die Osnabrücker Philharmoniker. Sie planen ein gemeinsames Konzert mit ihren Wolgograder Berufskollegen. Auch dies ist ein Zeichen der Völkerverständigung wie die Kriegsgräberstätte Rossoschka selbst. Denn hier ruhen in direkter Nachbarschaft zu den deutschen Gräberfeldern und Namenwürfeln auch die sowjetischen Kriegstoten – Seite an Seite.
Maurice Bonkat