Als Rainer Ruff 2005 zum Generalsekretär des Volksbundes bestellt wurde, witzelte ein Kollege im bester Kasseläner Mundart: "Jetz geht's RUFF un runner." Aber es war nur die Freude am Wortspiel. Tatsächlich stand dem Volksbund keine Achterbahnfahrt bevor.

Als erfahrener Jurist und Banker lag Rainer Ruffs Hauptaugenmerk stets auf der Konsolidierung des Haushaltes in einer Zeit sinkender Mitgliederzahlen und rückläufiger Spendeneingänge. Um den Volksbund zukunftssicher zu machen, wurden unter seiner Verantwortung mehrere Arbeitsbereiche neu organisiert und teilweise einschneidende Sparmaßnahmen eingeleitet. Auch die guten Beziehungen zu den für den Volksbund wichtigen Institutionen im Inland sowie zu den Gräberdiensten im Ausland lagen ihm sehr am Herzen.

Rainer Ruff etablierte seinen persönlichen Führungsstil. Stets mit dem neuesten Mobiltelefon ausgerüstet, war er nahezu rund um die Uhr erreichbar. Das Kürzel GS (Generalsekretär), das seinen Mitarbeitern bislang nur als Autokennzeichen für Goslar geläufig war, wurde als Anfang seiner E-Mail-Adresse zum neuen Markenzeichen.

Zehn Jahre lang stand Rainer Ruff an der Spitze der Bundesgeschäftsstelle in Kassel und der Volksbund-Niederlassungen in Frankreich, Italien, Polen und Russland. Er war Chef von über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie bilden ein vielsprachiges Team ganz unterschiedlicher Berufe, unter ihnen: Architekten, Betriebswirte, Buchhalter, Bürokräfte, EDV-Experten, Friedhofsverwalter, Ingenieure, Juristen, Landschaftsgärtner, Marketingexperten, Medienarbeiter, Pädagogen und Umbetter, Fachleute für den Ersten Weltkrieg, für den Zweiten Weltkrieg, für die Arbeit in einzelnen Staaten, für die Organisation von Veranstaltungen und die Betreuung von Angehörigen.

Jetzt ist Rainer Ruff ins Rentenalter gekommen und sagt allen Servus.

Die Stelle des Generalsekretärs bleibt einen Sommer lang vakant. Sie soll im Herbst neu besetzt werden. - Adieu GS.

FK