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Deutsch-Russisches Forum ehrt Volksbund

Präsident Führer und Kursker Bürgermeister erhalten Joseph-Haas-Preis

Die Arbeit des Volksbundes sei ein leuchtendes Beispiel für den Bau freundschaftlicher Brücken und der Verständigung zwischen den Völkern Russlands und Deutschlands, so Nikolai I. Owtscharow, Bürgermeister der russischen Stadt Kursk und gemeinsam mit Volksbundpräsident Reinhard Führer Preisträger des Deutsch-Russisches Forums. Mit dem Dr.-Friedrich-Joseph-Haass-Preis werden alljährlich besondere Verdienste um die deutsch-russischen Beziehungen geehrt.

Owtscharow hat sich als Vizegouverneur des Oblast Kursk besonders um die deutsch-russische Versöhnung verdient gemacht. Ihm ist es zu verdanken, dass vor drei Jahren die Kriegsgräberstätte Kursk-Besedino eingeweiht werden konnte. Mittlerweile 21.000 deutsche Kriegsgefallene haben hier bislang eine letzte und würdige Ruhestätte gefunden. „Diese Versöhnungsbereitschaft hat sich auch in besonderer Weise beim Bau unseres großen Sammelfriedhofes für die überwiegend bei der größten Panzerschlacht der Geschichte gefallenen deutschen Soldaten in der Nähe von Kursk gezeigt. Es war und ist ein besonders gutes Beispiel deutsch-russischer  Zusammenarbeit. Der Volksbund wurde durch den Veteranenverband, die Gebietsverwaltung und die Kreisverwaltung in vorbildlicher Weise unterstützt. Viele haben vor Ort zum Gelingen unseres Vorhabens beigetragen, doch einen besonderen Anteil hatte Nikolai Owtscharow und daher freue ich mich über seine Ehrung ganz besonders“, so der Volksbundpräsident. Bundesverteidigungsminister Dr. Thomas de Maizière betonte in seiner Rede, die beiden Preisträger hätten durch ihr außergewöhnliches Engagement viel für die Versöhnung getan, denn Kriegsgräberstätten seien beides: bedrückende Mahnmale unserer Geschichte und zugleich wichtige Orte des Zusammentreffens. Die Erinnerung an die dunklen Zeiten des 1. und 2. Weltkrieges müssten als mahnendes Beispiel für die kommenden Generationen stets präsent sein. „Sie übernehmen Verantwortung für Ihre Gesellschaft. Und mehr noch: Sie übernehmen auch Verantwortung für die jeweils andere Gesellschaft. Dafür danke ich Ihnen“, sagte der Bundesverteidigungsminister.

Namensgeber des mit 5.000 Euro dotierten Preises ist der deutsch-russische Mediziner Friedrich-Joseph Haass, der im 19. Jahrhundert als der „heilige Doktor von Moskau“ berühmt wurde. 25 Jahre lang betreute er seelsorgerisch, sozial und medizinisch Strafgefangene. Zur Beerdigung im August 1853 sollen zu seinen Ehren 20.000 Menschen auf den Moskauer Wwedenskoje-Friedhof gekommen sein. Der 1993 gegründete Deutsch-Russische Forum e.V. mit seinem Vorsitzenden Ernst-Jörg von Studnitz, Botschafter a. D. in Moskau, fördert als unabhängiger und überparteilicher Verein die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland. Das Forum organisiert Konferenzen, Tagungen sowie Vortragsveranstaltungen zu aktuellen Fragen im deutsch-russischen Verhältnis.

Christoph Blase