Der 1. September ist ein wichtiger Tag. Er steht für den Friedenswunsch unzähliger Menschen. Denn am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg. Es war der Anfang eines unfassbaren Leidens für Millionen und seine Auswirkungen sind noch immer spürbar. Bis heute wollen viele Kinder der Kriegs- und Nachkriegsgenerationen das Schicksal ihrer Angehörigen klären, suchen nach ihren Gräbern. Zugleich steht dieses Datum für den Weltfriedenstag. So plant auch der Volksbund am 1. September 2012 neben zahlreichen Kranzniederlegungen im ganzem Land zusätzlich weitere Aktionen: In Kassel wird es beispielsweise neben der Pflanzung von Ginkgo-Bäumen auch eine Lesung zum Thema geben. Autor ist der bekannte Opernsänger und Entertainer Gunther Emmerlich. Auch er ist ein Kriegskind.

Bereits am Morgen des Weltfriedenstages beginnt die Pflanzaktion im Kasseler Ginkgo-Hain. Dabei hat der Ginkgo eine symbolische Bedeutung, da er der erste Baum war, der nach dem Atombombenangriff auf Hiroshima wieder neu austrieb und so ein viel beachtetes Zeichen der Hoffnung und der Mahnung für den Frieden setzte. Dem gleichen Zwecken dient auch der Kasseler Ginkgo-Hain. Diesen weihte der Volksbund gemeinsam mit den Kindern der benachbarten Tagesstätte Kleiner Holzweg, die den Hain auch regelmäßig besuchen, bereits anlässlich des Weltfriedenstages im vergangenen Jahr ein. Die Bäume spendeten Sponsoren wie die Deutsche Post AG sowie zahlreiche Förderer des Volksbundes. An diesem Weltfriedenstag sollen nun drei weitere Ginkgo-Bäume folgen.

Später gibt es eine interessante Lesung in der Kasseler Karlskirche. Dort liest der bekannte Entertainer Gunther Emmerlich ab 16 Uhr aus seinem zweiten Buch Zugabe. In dem autobiographischen Werk thematisiert Gunther Emmerlich unter anderem seine Erlebnisse bezüglich des Vermisstenschicksals seines Vaters. Vermutlich wird auch dieses Einzelschicksal trotz der Unterstützung durch den Volksbund und eigenen Nachforschungen niemals vollständig aufgeklärt werden. Es ist eine schwere Last, die ihm bis heute auf der Seele liegt – ein Trauma, das er weltweit mit Millionen Angehörigen von Kriegstoten teilt. Auch daran erinnert der Weltfriedenstag am 1.9.2012.

Mehr zum Thema Weltfriedenstag und unserer Aktion Lichter des Friedens finden Sie hier.

• Hören Sie hier den Hörfunk-Beitrag von Reinhard Führer, Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
• Informationen zu Baumpatenschafen finden Sie hier.
• Meldung zur Eröffnung 2011 in Kassel: "Frieden braucht starke Wurzeln"