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Flamme der Hoffnung kann nicht erlöschen

Gedanken zum Jahreswechsel von Volksbund-Generalsekretär Dirk Backen

Liebe Mitglieder, Freunde und Freundinnen des Volksbundes,
 

das neue Jahr bricht an und viele von uns haben an Zuversicht eingebüßt. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, die wirtschaftlichen Nöte – von der hohen Inflation bis hin zu explodierenden Energiepreisen – sowie die immer noch nachwirkende Corona-Pandemie ...

Nein, meine Hoffnung vom Jahresanfang 2022 hat sich nicht erfüllt: Es ist unruhiger und unsicherer geworden. Dennoch: Unsere Hoffnung auf bessere Zeiten ist wie eine Flamme, die ständig flackert, aber erlöschen kann sie nicht. 
 

Sinnhaftigkeit unseres Tuns

Eine Frage, die mich in den vergangenen Monaten immer wieder bewegte, war die Frage nach der Sinnhaftigkeit unseres Tuns in der Kriegsgräberfürsorge in diesen Zeiten. Sehen wir in Staat und Gesellschaft noch den notwendigen Rückhalt für unsere Arbeit angesichts der gravierenden Probleme an anderen Stellen?

Können wir noch erklären, warum die Menschen etwas in unsere Spendendosen stecken und warum Kommunen und Gemeinden die Kriegsgräberstätten in ihrem Verantwortungsbereich in Ordnung halten sollen?
 

Botschaft der Gräber ist zeitlos

Viele Menschen in der Politik kennen nicht einmal das Gräbergesetz von 1953 und wissen nicht, dass diese Stätten unter dauerhaftem Schutz stehen. „Wann soll das denn mal aufhören?“, fragte mich unlängst ein Abgeordneter des Deutschen Bundestages.

Angesichts der Wirren dieser Zeit kam diese Frage nicht einmal unerwartet. „Nie!“ ist die Antwort, denn die Botschaft der Kriegsgräber ist zeitlos.
 

Verantwortung verjährt nicht

Mein Urgroßvater und sein Sohn – mein Großvater – fanden im Ersten und im Zweiten Weltkrieg den Tod als einfache Soldaten wie so viele weitere Millionen Menschen. Sie fielen in Ausübung ihrer Pflicht für das Land, das dafür die Verantwortung trug, nämlich Deutschland. In der Verantwortung desselben Landes starben Millionen andere: Zivilisten, Juden, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und viele mehr.

Diese Verantwortung für millionenfachen Tod verjährt nicht. Sie ist übergegangen auf die Bundesrepublik Deutschland von heute, aber sie ist auch übergegangen auf uns. Wir werden sie weitergeben an die Generationen, die nach uns kommen, damit sich Kriege und Diktaturen dieser Art niemals mehr wiederholen.
 

Was wir tun können

In der politischen Diskussion ebben die Forderungen nach Entschädigungen durch Deutschland für die Kriegsfolgen nicht ab. Ob gerechtfertigt oder nicht – die Antwort auf diese Frage liegt bei der Politik, nicht beim Volksbund.

Einen Anspruch auf Entschädigung für ihr Leid haben deutsche Familien nicht. Wir haben aber den Anspruch, dass die Gräber unserer Kriegstoten erhalten und gepflegt werden und dass nachfolgende Generationen aus ihren Schicksalen lernen. Das ist die andauernde Pflicht von Staat, Gesellschaft und Volksbund. Mehr können wir nicht tun, aber wir sollten uns auch niemals wünschen, weniger tun zu müssen. 
 

Brauchen Ihre Unterstützung

Wir setzen unser Engagement im Volksbund daher mit ganzer Kraft fort. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Denn nur mit Ihrer Hilfe – mit Spenden und Mitgliedsbeiträgen – können wir unsere Aufgaben weiterhin im gewohnten Maße erfüllen!

Ich wünsche Ihnen allen ein gutes neues Jahr und nicht nachlassende Zuversicht!

Im Zeichen der fünf Kreuze

Dirk Backen
Generalsekretär des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge

 

„Lichter der Ewigkeit”

Eine Möglichkeit, unsere Arbeit zu unterstützen, ist ein Sternenhimmel: „Lichter der Ewigkeit” heißt die Aktion, bei der Sie in Erinnerung an Verstorbene gegen eine Spende einen Stern aufgehen lassen können.