Heute vor 72 Jahren begann der Zweite Weltkrieg. Der 1. September 1939 war der Ausgangspunkt für millionenfaches Sterben. Heute ist der Tag dem Frieden gewidmet – der Weltfriedenstag, 1966 vom Deutschen Gewerkschaftsbund ins Leben gerufen. Aus diesem Grund eröffnet der Volksbund in Kassel seinen neuen Ginkgo-Hain.

Mit dabei sind auch einige kleine Bären und Kängurus. Die kommen aus der unweit des neuen Ginkgo-Hains gelegenen Kindertagesstätte Kleiner Holzweg. Ausgerüstet mit ihren knallbunten Schaufeln sollen sie den Organisatoren und Baum-Sponsoren helfen, die jungen Ginkgopflänzchen in die Erde zu setzen. So wie die Kinder sollen dann auch die Bäume wachsen – und wie der Frieden tiefe Wurzeln schlagen.

Ihr seid die Zukunft

Das weiß auch die kleine Emely Ziegler. „Wir pflanzen hier die Bäume, damit es Frieden gibt in der Stadt“, sagt die Fünfjährige stolz. Darüber freut sich auch der Volksbund-Kreisvorsitzende, Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen: „Ihr seid die Zukunft, liebe Kinder. Doch dafür braucht es auch den Frieden in der Welt!“ In seiner Ansprache schließt er alle Opfer des Krieges ein und erinnert zugleich an den 22. Oktober 1943, als große Teile Kassels während eines Bombenangriffes zerstört wurden. Denn auch dieser furchtbare Tag hat seinen Ursprung am 1. September 1939.

Zum Frieden anstiften

Zum Frieden wollen die inzwischen vom Hauptsponsor Post AG mit gelben T-Shirts eingekleideten Bärchen und Kängurus ebenfalls etwas beitragen. So singen sie den 70 Teilnehmern der Veranstaltung ein Lied vor: „Lasst euch anstiften zum Frieden.“ Dieses Ziel verfolgt auch Jürgen Damm, einer der Ideengeber des Kasseler Ginkgo-Hains: „Ein Ginkgo war der erste Baum, der im Frühjahr nach dem Atombombenangriff auf Hiroshima wieder austrieb. So wurde er zum Symbol der Hoffnung, der Hoffnung auf Frieden.“

Anschließend geht es ans Werk. Kinder und Sponsoren greifen gemeinsam zu Schaufel und Spaten. Einer hält das junge Gewächs, während die anderen unter dem anhaltenden Klicken der Fotoapparate die Erde in die Löcher schaufeln. Das macht Spaß, klein und groß. Und so nimmt diese wirklich schöne Veranstaltung zum Weltfriedenstag in Kassel einen denkbar fröhlichen und friedvollen Verlauf. Auch daran wird man sich vielleicht in den kommenden Jahren erinnern, wenn weitere Gedenkveranstaltungen im neuen Ginkgo-Hain folgen.

Auf den Hain wird das Umwelt- und Gartenamt der Stadt Kassel achten. Die Kinder der Kindertagesstätte werden sicher öfter mit ihren kleinen Gießkannen für das Wohl der Bäume sorgen. Und der Oberbürgermeister, der hier regelmäßig vorbeijoggt, wird immer wieder mal schauen, wie es seinem Baum so geht!

Maurice Bonkat

Wir danken den Sponsoren und Mitwirkenden: Deutsche Post AG, Einkaufaktuell, ERGO Agenturbüro Rahn/Kaufungen, Ginkgo-Museum - Becker oHG Weimar, Umwelt- und Gartenamt der Stadt Kassel, Gartenbaufirma Kittlaus & Most/Kassel, Friedrich Gerloff Naturstein GmbH und der Stiftung Gedenken und Frieden des Volksbundes!