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Gedenken an jüdischen Gräbern: Volksbund setzt deutliche Zeichen

Veranstaltungen mit Partnern – Beispiele aus Dresden, Berlin und Frankfurt

Der Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 rückt das Gedenken an jüdische Kriegstote stärker in den Fokus als in den Vorjahren. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat sich klar positioniert und setzt mit der Teilnahme an Veranstaltungen bundesweit sichtbare Zeichen.
 

In Frankfurt beginnt am Donnerstag, 16. November, um 11 Uhr eine Gedenkstunde auf dem Alten Jüdischen Friedhof in der Rat-Beil-Straße, die an die gefallenen jüdischen Soldaten des Ersten Weltkrieges erinnert. Dazu laden die Jüdische Gemeinde und das Landeskommando Hessen der Bundeswehr ein. Der Volksbund-Landesverband Hessen beteiligt sich wie schon seit vielen Jahren (mehr lesen).
 

Biographien nachgezeichnet

Im Rahmen seiner Forschung zum Frankfurter Hauptfriedhof hat der Landesverband Hessen die Schicksale der jüdischen Soldaten Philipp Eis und Artur Mayer rekonstruiert. Sie sind auf dem angrenzenden Alten Jüdischen Friedhof bestattet (mehr lesen).

In Dresden war der Jahrestag der „Reichspogromnacht” am 9. November Anlass für gemeinsames Gedenken. Auch hier standen die Soldaten des Ersten Weltkrieges im Mittelpunkt auf dem Jüdischen Friedhof. Bundeswehr, Jüdische Gemeinde und Volksbund hatten gemeinsam eingeladen. Dr. Dirk Reitz, Geschäftsführer des Landesverbandes Sachsen, gehörte zu den Rednern (mehr lesen).
 

Kriegerische Gegenwart

Die Vorsitzendes des Landesverbandes, Andrea Dombois, sagte: „Die Wahrung des Andenkens an die Toten beider Weltkriege ist ein wesentlicher Teil des Auftrags des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Dazu gehört auch die Mahnung für den Frieden. In unserer Gegenwart, die so kriegerisch ist, wie seit Jahrzehnten nicht, finde ich das nochmals wichtig zu betonen.” Unter dem Eindruck eines stärker werdenden Antisemitismus sei es besonders wichtig, an die Pogrome am 9. November 1938 zu erinnern, sagte die Vizepräsidentin des Sächsischen Landtags.

Bei der Gedenkstunde wurde das Ehrenmal der Gefallenen aus dem Jahre 1917 wieder eingeweiht. Es war unter anderem auf Betreiben des Volksbundes in den vergangenen Jahren saniert worden. Die Kosten in Höhe von rund 50.000 Euro hatte das Land Sachsen übernommen.
 

Pflegeeinsatz abgesagt

In Berlin war geplant, dass sich israelische Soldaten im Vorfeld des Volkstrauertages am jährlichen Pflegeeinsatz auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beteiligen und bis zum 19. November in Deutschland bleiben. Der Landesverband hofft nun, dass ihr Besuch nur verschoben und nicht aufgehoben ist, so Geschäftsführer Martin Bayer. Der Pflegeeinsatz findet trotzdem statt – auch der Kommandeur des Landeskommandos Berlin, Brigadegeneral Jürgen Uchtmann, wird dabei sein.

Am 15. Oktober hatte sich der Landesverband an einem Solidaritätsgottesdienste in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche beteiligt. Landesbischof Christian Stäblein und Rabbi Andreas Nachama waren dabei. Marion Garei vertrat den Volksbund als Mitglied im Landesvorstand. Sie ist Erinnerungskulturelle und Antisemitismusbeauftragte der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Pfarrerin Kathrin Oxen ist Volksbund-Landesdelegierte in Berlin (mehr lesen).
 

Volksbund-Kritik an Angriff

Sowohl Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan als auch der Bundesvertretertag haben den Angriff auf Israel scharf kritisiert:

Volksbund verurteilt scharf den Terror gegen Israel
Höchstes Volksbund-Gremium zu Israel: „Nie wieder“ ist jetzt.