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Große Versöhnerin verstorben

Zum Tode von Prof. Dr. Karin Tomala

Sie war ein vielseitiger, ein verständiger und vor allem versöhnender Mensch: Prof. Dr. Karin Tomala widmete ihr Leben der Wissenschaft, ihren Lieben und der Arbeit für den Frieden. Am 28. Mai 2014 ist die große Versöhnerin und Förderin des Volksbundes nun nach schwerer Krankheit verstorben.

Prof. Dr. Karin Tomala wurde 1940 in Königsberg/Ostpreußen (heute: Kaliningrad) geboren und erlebte zum Ende des Zweiten Weltkrieges die Schrecken von Flucht und Vertreibung. Nach ihrem Studium der Sinologie, Geschichte und Philosophie an der Humboldt-Universität in Ostberlin fand sie ab 1963 Anstellung als Übersetzerin für Chinesisch und Russisch im Außenministerium der DDR (1965-1966) sowie zur weiteren Sprachausbildung und Praktikum in der Botschaft der DDR in Peking. Ende der 1970 Jahre wurde sie Assistentin an der Polnischen Akademie der Wissenschaften; 1995 erhielt sie dort eine Professur. Ihr Arbeits- und Forschungsgebiet waren die Moderne Geschichte Chinas und die Herausforderung für den Westen sowie die deutsch-polnischen Beziehungen, die sie als Deutsche aus der Innenansicht in ihrem komplizierten Prozess beobachtete.

Sie veröffentlichte zahlreiche Publikationen und Vorträge. Zuletzt war sie in der Funktion als ordentliche Professorin an der Akademie tätig und hielt auch Vorlesungen an der Warschauer Universität sowie an der Privaten Hochschule für Rechtswissenschaft und Diplomatie in Gdynia.

Ihr Mann, Prof. Dr. hab. Mieczyslaw Tomala, ein bekannter Deutschlandexperte in Polen, wurde 1994 Stiftungsgründer der mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge verbundenen Stiftung „Gedenken“ in Polen. Seit dieser Zeit galt ihr Interesse auch der Arbeit des Volksbundes, sie fühlte sich vor allem berührt durch seine Maxime „Versöhnung über den Gräbern“. 2002 wurde sie Mitglied des Gründungskuratoriums der Stiftung Gedenken und Frieden des Volksbundes und 2005 Mitglied seines Wissenschaftlichen Beirats, denen sie bis zuletzt angehörte.

Mit ihrem Tode verliert der Volksbund nicht nur eine wichtige Förderin, sondern vor allem einen äußerst bedeutsamen Menschen, dessen Leben und Wirken ganz im Zeichen der Versöhnung stand.