Stiftung Gedenken und Frieden: der Vorstand und das Kuratorium mit seinem bisherigen Vorsitzenden Theo Waigel auf der Burg Hohenzollern (© BHZ / Roland Beck)
Stiftungs-Kuratorium: Dank an Theo Waigel bei Abschied
Intensiver Austausch der höchsten Gremien der Volksbund-Stiftung Gedenken und Frieden
Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein Gipfeltreffen: Auf Einladung seiner königlichen Hoheit Prinz Georg Friedrich von Preußen trafen sich die beiden höchsten Gremien der Volksbund-Stiftung Gedenken und Frieden auf der Burg Hohenzollern bei Hechingen. Dort verabschiedeten sie Dr. Theo Waigel als Vorsitzenden.
Eine Burg mit Toren und dicken Mauern ist der ideale Ort für eine Klausurtagung. Nach der Begrüßung durch den Burgherrn, einem schwäbischen Mittagessen und einer interessanten Führung durch die Burg begann die eigentliche Sitzung.
Nachfolge noch offen
Neu im Kuratorium ist Prof. Dr. Rafaela Kraus, die die Gelegenheit nutzte, sich vorzustellen. Doch das war nicht die einzige Personalie – der langjährige Vorsitzende Dr. Theo Waigel hatte seinen Rückzug schon angekündigt. Er gehört dem Gremium seit 2008 an. Über seine Nachfolge wird noch entschieden.
Der frühere Bundesfinanzminister hat die Arbeit der Stiftung nicht nur mit seinem Namen und seinen Kontakten unterstützt, sondern stand der Stiftung auch immer mit Rat und Tat zur Seite. Zahlreiche Projekte und Maßnahmen gingen auf seine Anregungen zurück.
Versprechen für die Zukunft
Den Dank der Stiftung brachte auch der Vorstandsvorsitzende, Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan, zum Ausdruck. Theo Waigel dankte seinerseits – sichtlich berührt – allen für die anregende Zusammenarbeit und versprach, der Stiftung und dem Volksbund auch zukünftig zur Verfügung zu stehen.
Um diesen Worten gleich Taten folgen zu lassen, lud Theo Waigel Wolfgang Schneiderhan nach München ein, um gemeinsam zu überlegen, wie sich der Volksbund weiterentwickeln kann.
Kapital weiter erhöht
Dass solche Gespräche notwendig sind, zeigten die Zahlen, die Tore May als stellvertretender Schatzmeister des Volksbundes präsentierte. Mehr rot als schwarz sei die Prognose für die Zukunft, hieß es.
Anders dagegen die Stiftung Gedenken und Frieden, die trotz schwieriger Lage an den Geldmärkten das Kapital weiter erhöhen konnte. Das sollte in den kommenden Jahren zu höheren Ausschüttungen als aktuell führen, ist die Hoffnung.
Wie sieht die Volksbund-Zukunft aus?
Bei der Aussprache ging es auch um Fragen wie diese: Wie entwickelt sich europäisches Gedenken? Welche Kernbotschaften beschreiben die Arbeit des Volksbundes? Wie sieht seine Zukunft aus?
Dabei nahm die Versammlung auch Bezug auf die Rede des ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhlers am 21. Juni 2023 in Berlin. Bei einem Parlamentarischen Abend, zu dem der Volksbund eingeladen hatte, hatte der Bundespräsident a. D. unter anderem mehr finanzielle Sicherheit für den gemeinnützigen Verein gefordert.
Schnelle Antworten waren nicht das Ziel des Austauschs auf der Burg Hohenzollern. Deutlich wurde aber, dass sich der Volksbund in einem dringend notwendigen Veränderungsprozess befindet und dass jede Anregung willkommen ist.
Text: Dr. Dirk Richhardt
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